Schloss Pleß
Schloss Pleß | ||
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Fassade von Norden | ||
Alternativname(n) | Zamek w Pszczynie | |
Staat | Polen | |
Ort | Pszczyna | |
Entstehungszeit | um 1200 | |
Erhaltungszustand | Erhalten | |
Geographische Lage | 49° 59′ N, 18° 56′ O | |
Das Schloss Pleß ist ein Schloss in Pszczyna (dt. Pleß) in Oberschlesien (Polen).
Geschichte
Ein erstes Schloss entstand bereits im 11./12. Jahrhundert und wurde mehrmals umgebaut. Im Mittelalter gehörte es u. a. zum Herzogtum Ratibor, Herzogtum Troppau und Herzogtum Teschen. Zwischen 1548 und 1765 gehörte es der Familie Promnitz, 1765–1847 den Fürsten von Anhalt-Köthen-Pless und ab 1847 der Familie Hochberg zu Pless unter anderem vertreten durch den Standesherrn Hans Heinrich X. Fürst von Pless.
Das Schloss wurde 1870–1876 im Stil des Neubarock nach Entwürfen des international bekannten französischen Architekten Gabriel-Hippolyte Destailleur umgebaut, die Bauleitung oblag Architekt Jean-Baptiste Leyendecker. Als Bauauftraggeber wirkte der Grundbesitzer[1] zu Pless und Fürstenstein Hans Heinrich XI. von Hochberg, der mit mehreren namhaften Funktionen am preußischen Hof Einfluss hatte.[2]
Während des Ersten Weltkriegs befand sich das deutsche Große Hauptquartier von 1915 bis 1917 im Westflügel des Schlosses. Die 3. Oberste Heeresleitung wurde dort am 29. August 1916 aus der Führung von Ober Ost Paul von Hindenburg und dessen Stabschef Erich Ludendorff gebildet. Grundherr auf Schloss Pless war damals Hans Heinrich XV. Fürst von Pless. 1937 wirkte Dr. rer. pol. Hans Heinrich XVII. Prinz von Pless als Generalbevollmächtigter des alten Familienfideikommiss Fürstentum Pleß mit Unterstützung eines Oberdirektor, unter Zwangsverwaltung eines polnischen Diplomingenieurs mit Sitz in Katowice.[3] Formell erbte Alexander I. Friedrich-Wilhelm Georg Konrad (Conrad)-Ernst-Maximilian von Hochberg, 5(9). Fürst von Pless, Graf von Hochberg, Freiherr zu Fürstenstein, genannt Alexander Hochberg-Pszczyński.
Ausstattung
„Highlights“ des Schlosses sind der Blick auf den eindrucksvollen Park, das große Treppenhaus, der hohe Spiegelsaal, in dem auch Konzerte und Vorträge stattfinden, sowie die historischen Inneneinrichtungen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Zu sehen sind auch das ehemalige Appartement von Kaiser Wilhelm II. und die Rüstkammer. Die historischen Wirtschaftsgebäude des Schlosses wurden Anfang 2014 fertig saniert und sind fortan ebenfalls für Besucher geöffnet. Künftig sollen dort ständige und wechselnde Ausstellungen untergebracht werden sowie verschiedene Veranstaltungen stattfinden.[4]
Galerie
Südfassade
Löwenskulptur vorm Schloss
Landschaftsgarten und Schloss
Westlicher Korridor
Wappen der Fürsten von Pleß, Grafen von Hochberg
Spiegelsaal
Der grüne Salon
Literatur
- Genealogisches Handbuch der Fürstlichen Häuser 2004, Band XVII, Band 133 der Gesamtreihe GHdA, Abt. III A, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2004, S. 499 ff. ISBN 978-3-7980-0833-5. ISSN 0435-2408
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Fürstlichen Häuser (Hofkalender) 1942, Jg. 179, III. Abt. A (Uradel), Justus Perthes, Gotha 1941, S. 418.
- Karl August Müller: Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz. Zweite Auflage, Druck und Verlag Carl Flemming, Glogau 1844, S. 162–163.
- Mateusz Mayer: Ein Château für den schlesischen Fürsten. Zur französischen Umgestaltung von Schloss Pless in den Jahren 1870–1876. In: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im Östlichen Europa, Band 21, de Gruyter Oldenbourg, München 2013, 215–242. ISSN 2193-6730
Weblinks
- Beschreibung der Geschichte des Schlosses und des Interieurs mit vielen Bildern im Online-Reiseführer Oberschlesien
- Internetseite des Schlossmuseums (mit Spracheinstellungsoption)
Einzelnachweise
- ↑ Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preussischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adels. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): GAB-Vorgänger auf Matrikelbasis. 1. Auflage. Hans Heinrich XI. Fürst v. Pless, Graf zu Hochberg, Pless, Fürstenstein, Waldenburg. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 168 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. September 2022]).
- ↑ Handbuch über den königlich Preussischen Hof und Staat für das Jahr 1878/79. In: Öffentliche Bekanntmachungen. Hofstaat, Oberste Hofchargen. In Kommission R. v. Decker Marquardt & Schenck, Berlin 27. Mai 1878, S. 18–19 (google.de [abgerufen am 12. September 2022]).
- ↑ Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 1937. In: GAB. 15. Reprint Klaus D. Becker Potsdam Auflage. Schlesien. V. Abgetretene Gebiete, Kreis Pleß. Fürstentum. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1937, ISBN 978-3-88372-245-0, S. 730 (google.de [abgerufen am 12. September 2022]).
- ↑ Neue Ausstellungsräume auf Schloss Pszczyna. Website des Magazins reisen EXCLUSIV, abgerufen am 10. Januar 2014.
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Interior of the Pszczyna Palace
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Palace of Pszczyna (Pless) - the western corridor (ground floor)
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Pszczyna (Pless) Palace - the Green Parlour (first floor)
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Deutsches Großes Hauptquartier, Generalfeldmarschal Paul von Hindenburg, Kaiser Wilhelm II, General Erich Ludendorff in Schloss Pleß um Jan. 1917
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rzeźba lwa - zamek w Pszczynie
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