Schloss Hof (Cham)

Schloss Hof nach einem Stich von Michael Wening von 1721

Das abgegangene Schloss Hof befand sich in dem gleichnamigen Ortsteil der Oberpfälzer Gemeinde Cham im Landkreis Cham von Bayern (Hof 50).

Geschichte

Zwar taucht 1419 ein Wigoleis vom Hof in der Landtafel auf, doch es ist unsicher, ob sich dieser auf dieses Anwesen bezieht. Erst mit dem ausgehenden 15. Jahrhundert liegen sichere Nachrichten vor. Nach den Lehensreversen ist Hof ein kurpfälzisches Lehen. Die Präckendorfer sind zu dieser Zeit mit dem Burglehen betraut. 1548 stellt Christoph Püdensdorfer dem Kurfürst Friedrich einen Revers für das von den Präckendorfern gekaufte Lehen aus, allerdings sind die Püdensdorfer bereits 1543 hier als Inhaber eingetragen.

1676 belehnt Kurfürst Ferdinand Maria den Landshuter Regierungsrat Korbinian Wolfgang Gerbel mit dem Lehen Hof, wobei betont wird, dass Hof zu Cham lehenbar ist. Zudem wandelt der Kurfürst das bisherige Mannlehen in ein Mann- und Weiberritterlehen um. Laut dem Lehensbrief von 1715 wird den Erben des Gerbel gestattet, das Lehen Hof an Johann Franz Sinzl zu veräußern. Allerdings kann erst 1727 das Lehen an den Sinzl übertragen werden. 1827 wird Andreas von Moro (Moreau) mit Hof belehnt. Diesem wird 1830 gestattet, hier ein Patrimonialgericht II. Klasse einzurichten, nachdem dieses für seinen nichtadeligen Vorgänger, Adalbert Sinzl, nicht gestattet war. Nach dem Tod des Ignatz von Moro wird die Gerichtsbarkeit wegen dessen nichtadeliger Erben für ruhend erklärt und 1848 im Zuge der allgemeinen Gerichtsreform vom Staat eingezogen.

Schloss Hof einst und jetzt

Nach dem Stich von Michael Wening war Hof ein zweigeschossiges, auf einem Hügel liegendes Bauwerk mit einem Satteldach. An der Nordseite war ein Vorbau angebracht. Südlich ist ein vermutlich ebenfalls zweigeschossiger Turm zu erkennen, der mit einem Verbindungsbau mit dem Herrenhaus verbunden ist. Das Schloss weist keine besondere Wehrhaftigkeit auf und ist nur teilweise von einem Holz- bzw. Palisadenzaun umringt.

Erhalten blieben die denkmalgeschützten Kellergewölbe des ehemaligen Schlossbaus. Diese Segmentbogentonnen sind aus Granitbruchsteinen gefertigt und verputzt. Schalbrettabdrücke sind noch erhalten. Diese Teile stammen aus dem 14. bis 15. Jahrhundert.

Literatur

  • Max Piendl: Das Landgericht Cham (S. 55). (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern Heft 8). Kommission für bayerische Geschichte, Verlag Michael Laßleben, München 1955.

Koordinaten: 49° 12′ 7,3″ N, 12° 41′ 43,2″ O

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Burgruine Lichtenegg bei Rimbach / Bayerischer Wald
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Schloss Hof bei Cham nach einem Stich von Michael Wening