Schloss Absberg
Das Schloss Absberg ist ein barockes Deutschordensschloss in Absberg im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
Geschichte
Das Adelsgeschlecht der Absberger baute die heute nicht mehr existierende Burg Absberg, die 1523 in der Absberger Fehde abgebrannt und von 1593 bis 1595 wiederaufgebaut wurde. Nachdem das Geschlecht der Absberger 1647 ausstarb, fiel der Besitz 1652 an den Deutschen Orden, der die Burg abbrach.
Von 1723 bis 1726 wurde das heutige Schloss als Vogtei im Auftrag von Karl Heinrich von Hornstein erbaut. Der Architekt war Franz Keller. Es wird angenommen, dass als Baumeister der Barockbaumeister Gabriel de Gabrieli fungierte.[1] Die Schlosskapelle wurde 1777 erbaut. Zu dieser Zeit wurde auch ein barocker Obstgarten angelegt. Nach Auflösung des Ordens 1806 kam das Schloss erst an das Königreich Bayern, dann 1809 in Privatbesitz und wurde 1834 erweitert. 1909[2] erwarb die Regens-Wagner-Stiftung in Dillingen das Schloss, die es bis heute als Einrichtung für Menschen mit Behinderung Regens Wagner Absberg betreibt.[3] 1969 zerstörte ein Brand den einstigen Rittersaal.[4] 1991 gab es eine Erweiterung des Gebäudes durch den Architekten Friedrich Ferdinand Haindl.
Baubeschreibung und Einrichtung
Der dreiflügelige Barockbau ist dreigeschossig und nach Norden ausgerichtet.[5] Die Fassade wird durch Risalite, Lisenen und Eckpavillons gegliedert. Im Schloss befinden sich zahlreiche Malereien und Stuckaturen wie Engelsdarstellungen und Blumenbänder. Im Westflügel befindet sich ein Wappen von Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg. Von Franz Joseph Roth sind bedeutende Stuckdekorationen.
Schlosskapelle
Da Absberg protestantisch war, war die 1777 gebaute Schlosskapelle im Südflügel die erste katholische Kirche in Absberg. Seit 1834 ist die Schlosskapelle die Pfarrkirche St. Ottilia. Der Altar von 1840 ist aus Ansbach und besitzt einen säulenartigen Aufbau.[6] Die Wandflächen der Kirchen werden von Pilastern gegliedert; Die Spiegeldecke hat flache Stichkappen. Beichtstuhl und Schnitzereien sind von 1730.[7]
Literatur
- Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2000, ISBN 3-87490-581-0.
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Bayern I – Franken. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03116-6, S. 3.
- Karl Gröber, Felix Mader: Bezirksamt Gunzenhausen (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 6). R. Oldenburg, München 1937, DNB 366496220, S. 15–20.
- Ruth Bach-Damaskinos: Schlösser und Burgen in Mittelfranken. Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den mittelfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Hofmann, Nürnberg 1993, ISBN 3-87191-186-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sammelblatt Historischer Verein Eichstätt, 62 (1967/68), S. 34 f.
- ↑ Geschichte Absbergs (Memento des Originals vom 5. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Regens Wagner Absberg
- ↑ Beschreibung des Schlosses auf seenlandportal.de
- ↑ Deutschordensschloss, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (PDF, abgerufen am 17. März 2022).
- ↑ Deutschordensschloss
- ↑ Beschreibung der Kath. Pfarrkirche St. Ottilia (ehem. Schlosskapelle) auf pointoo.de
Koordinaten: 49° 8′ 40,2″ N, 10° 52′ 57,9″ O
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Absberg, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Bayern), Ehemaliges Deutschordensschloss, Schlosshof mit dem Dachreiter der Schlosskapelle, heute Kath. Pfarrkirche St. Ottilia
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Wappen des Franz Ludwig von der Pfalz-Neuburg am Eingangsportal zum Schloss des Deutschen Ordens in Absberg
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Schloss Absberg, Vogtei des Deutschen Ordens
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Wappen des Lamdkomturs Karl Heinrich von Hornstein an der Orgelempore der katholischen Kirche im Schloss des Deutschen Ordens