Schlickeralmlauf

TCS Amsterdam Marathon
AustragungsortTelfes im Stubai
Osterreich Österreich
Erste Austragung1991
Rekorde
Distanz11,5 Kilometer
StreckenrekordMänner: 54:55 min, 2013
Eritrea Petro Mamu
Frauen: 1:01:47 h, 2018
Osterreich Andrea Mayr
WebsiteOffizielle Website

Der Schlickeralmlauf ist ein Berglauf, der vom Ortskern von Telfes im Stubai auf das Kreuzjoch führt. Bis einschließlich 2012 war das Ziel am Sennjoch. Er findet jedes Jahr entweder Ende Juli oder Anfang August statt. Veranstalter ist der Sportverein Telfes.

Geschichte

Die Tradition des Berglaufs in Telfes beginnt mit dem Pfarrachalmlauf 1988, den Florian Stern und Heidi Neuner gewannen. Im selben Jahr erhielt Telfes den Zuschlag für die Berglauf-Weltmeisterschaften 1990. Als Generalprobe wurde 1989 erstmals auf einer 18 km langen Strecke das Sennjoch angesteuert. Es siegte der Algerier Mohammed Youkman in 1:29 h. Im Jahr darauf wurden der Italiener Costantino Bertolla auf einer Strecke mit 14,3 km und 1550 Höhenmetern Anstieg und die Schottin Beverley Redfern auf einer Strecke von 7,88 km und 530 HM Anstieg Weltmeister in Telfes.

Unter dem Namen Schlickeralmlauf startete die jetzige Veranstaltung 1991 auf einem Kurs, der gegenüber der WM verkürzt worden war. In den ersten Jahren siegten bei den Männern Peter Pfitscher (1991), Peter Schatz (1992, 1995) und Helmut Schmuck (1993, 1994), bei den Frauen Heidi Neuner (1991), Sabine Stelzmüller (1992), Elisabeth Rust (1993,1994) und Gudrun Pflüger (1995).[1]

1996 war Telfes erneut Austragungsort der Berglauf-Weltmeisterschaften. 700 Läufer (inklusive Rahmenbewerbe) aus 32 Nationen nahmen teil. Antonio Molinari aus Italien und Gudrun Pflüger aus Österreich wurden Weltmeister. Seit diesem Jahr wurde bis 2007, mit leichten Modifizierungen, auf der originalen WM-Männerstrecke (11,0 km, 1310 HM) gelaufen. In den folgenden Jahren gehörte Telfes zum Berglauf-Grand-Prix, einer Serie der World Mountain Running Association (WMRA). Die Sieger in dieser Periode: Heidi Neuner, Elisabeth Rust, Sabine Stelzmüller, Gudrun Pflüger (Österreich), Janina Saxer-Ruschko (Schweiz), Izabella Zatorska (Polen), Angela Mudge (Schottland), Birgit Sonntag (Deutschland), Ana Pichrtova (Tschechien), Renate Rungger (Italien) bzw. Mohammed Youkman (Algerien) Helmut Schmuck, Peter Schatz (Österreich), Peter Pfitscher, Antonio Molinari, Marco Gaiardo (Italien), Jonathan Wyatt (Neuseeland) und Martin Cox (England).

2009 war Telfes Austragungsort der 8. Berglauf-Europameisterschaften, eines offiziellen Bewerbes des Europäischen Leichtathletikverbandes (European Athletic Association). Dafür wurde bereits 2008 die Streckenführung etwas verändert. Die Sieger waren Martina Strähl (Schweiz) und Ahmet Arslan (Türkei). Andrea Mayr holte für Österreich die Bronzemedaille. Die Sieger auf der Strecke von 2008 bis 2012 waren Ana Pichrtova (Tschechien) 2008 und offener Lauf 2009, Martina Strähl (Schweiz) EM-Lauf 2009 (eigene Damen EM-Strecke), Antonella Confortola (Italien) 2010, Sarah Tunstall (Großbritannien) 2011 und Lucy Wambui Murigi (Kenia) 2012 bzw. Jonathan Wyatt (Neuseeland) 2008 und 2010, Ahmet Arslan (Türkei) EM-Lauf 2009, Rickey Gates (USA) offener Lauf 2009, und Geoffrey Ndungu (Kenia) 2011 und 2012.

2011 und 2019 fanden die Tiroler Berglaufmeisterschaften im Rahmen des Schlickeralmlaufes statt.

2014 wurden die 14. World Masters Mountain Running Championships, also die offiziellen Berglauf-Weltmeisterschaften für Senioren (35 bis 79 Jahre) erstmals in Telfes ausgetragen. Es handelte sich dabei um einen offiziellen Bewerb von WMRA World Mountain Running Association und WMA World Masters Athletics. Inklusive Rahmenbewerbe waren 1085 Teilnehmer am Start, davon alleine 755 bei der Masters-WM. Es war die bis dahin, an Teilnehmern gemessen, größte Sportveranstaltung im Stubaital. Es wurden 18 neue Einzel-Weltmeister in den verschiedenen Altersklassen ermittelt. Wegen einer für diese Veteranen-WM vorgeschriebenen Höhenmeterbegrenzung änderte man die Strecke bereits für die Generalprobe 2013 ab. Erstmals in der Geschichte war nicht mehr das Sennjoch, sondern das Kreuzjoch (beides im Gebiet der Schlick (Österreich)) das Ziel des Laufs. Die Sieger auf der nun stark geänderten Route: Andrea Mayr (Österreich) 2013, 2016, 2018 und 2019, Laura Robertson (Neuseeland) offener Lauf 2014, Petra Summer (Österreich) Masters-WM-Lauf 2014 (eigene Damen WM-Strecke), Susanne Mair (Österreich) 2015 und Michelle Maier (Deutschland) 2017 bzw. Petro Mamu (Eritrea) 2013, 2016 und 2019, Jonathan Jackson (Neuseeland) offener Lauf 2014, Eric Blake (USA) Masters-WM-Lauf 2014, Isaac Kosgei (Kenia) 2015 und Geoffrey Gikuni Ndungu (Kenia) 2017 und 2018.

Als traditionelles Rahmenprogramm finden am Vortag die Startnummernvergabe, ein kleines Fest mit Pasta-Party für die Läufer, ein Benefizlauf und Kinderrennen in diversen Altersklassen statt, die auf verschiedenen Distanzen durch den Ortskern verlaufen.

2015 fand erstmals der Telfer Wiesen Run (8 km, 140 hm) als anfängertauglicher Volkslauf mit Straßen-, Cross- und Berglaufelementen im Nebenprogramm statt und ist seither ein fixer Bestandteil am Samstag.

Am 29. Juli 2018 wurden hier im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Berglauf ausgetragen. Die Titel gingen an Andrea Mayr und Isaac Kosgei.

Für 2020 erhielt Telfes als erster Ausrichter zum zweiten Mal die World Masters Mountain Running Championships zugesprochen. Diese werden im Rahmen des 32. Internationalen Schlickeralmlaufs am Samstag, den 5. September 2020 stattfinden.

Strecke

Start zum Schlickeralmlauf im Ortszentrum von Telfes

Die Strecke führt durch Wälder und entlang eines Wildbaches bis in die Almregion hinauf. Sie gilt als eine der anspruchsvollsten im Kalender.

Die Strecke ist seit dem Jahr 2013 11,5 km lang und hat einen Höhenunterschied von 1100 m (+1180/−80 m). Ziel ist das Kreuzjoch. Gestartet wird auf dem Dorfplatz von Telfes (1000 m ü. A.). Nach drei Kilometern beginnt sie bis zum Ziel steil anzusteigen, mit nur einem kurzen flacheren Stück bei Kilometer 8.

Den Rekord für den Routenverlauf zwischen 1995 und 2007 hält Jonathan Wyatt (NZL) mit 55:32 bei den Herren und Renate Rungger (ITA) mit 01:09:03 bei den Damen. Ahmet Arslan (TUR) lief bei seinem Europameistertitel 2009 in 58:26 den Rekord für die Streckenführung von 2008 bis 2012 (2011 ist nicht in der Wertung, da wegen Schneefalls das Ziel zur Zirmachalm verlegt werden musste). Schnellste Dame war Ana Pichrtova (CZE) mit 01:08:16. Aktueller Bestzeithalter für die Streckenführung mit Ziel Kreuzjoch ist Petro Mamu (ERI) mit 54:55 min und Andrea Mayr (Österreich) mit 1:01:47 h (2015 nicht in der Wertung, da wegen eines Murenabgangs das Ziel zur Schlickeralm (ident mit Kurzstrecke) verlegt werden musste).

Es gibt auch eine Kurzstrecke mit eigener Wertung, diese ist seit 2018 7,5 km lang mit einem Höhenunterschied von 786 m. Gestartet wird auf Froneben (Mittelstation Kreuzjochbahn), ab dem Speichersee im Bereich der Schlickeralm ist der Streckenverlauf identisch mit dem Hauptlauf.

Statistik

Streckenrekorde

Siegerliste

Ca. 11,5 km und 1100 hm

DatumMännerNationZeitFrauenNationZeit
9. Sep. 2023
3. Sep. 2022Manuel InnerhoferOsterreich Österreich0 59:28Karin FreitagOsterreich Österreich1:11:55
4. Sep. 2021Maximilian von LippeDeutschland Deutschland1:04:15Charlotte DewildeBelgien Belgien1:11:03
28. Juli 2019Petro Mamu -3-Eritrea Eritrea0 56:06Andrea Mayr -4-Osterreich Österreich1:04:08
29. Juli 2018Geoffrey Gikuni Ndungu -4-Kenia Kenia0 57:40Andrea Mayr -3-Osterreich Österreich1:01:47
30. Juli 2017Geoffrey Gikuni Ndungu -3-Kenia Kenia0 58:45Michelle MaierDeutschland Deutschland1:07:58
31. Juli 2016Petro Mamu -2-Eritrea Eritrea0 56:07Andrea Mayr -2-Osterreich Österreich1:04:13
26. Juli 2015Isaac KosgeiKenia Kenia0 35:251Susanne MairOsterreich Österreich0 42:441
6. Sep. 2014Eric BlakeVereinigte Staaten Vereinigte Staaten0 59:31Laura RobertsonNeuseeland Neuseeland1:20:20
28. Juli 2013Petro MamuEritrea Eritrea0 54:55Andrea MayrOsterreich Österreich1:04:27
1 Strecke 7,5km wegen eines Murenabgangs

Ca. 11,7 km und 1270 hm

DatumMännerNationZeitFrauenNationZeit
29. Juli 2012Geoffrey Gikuni Ndungu -2-Kenia Kenia0 59:59Lucy Wambui MurigiKenia Kenia1:13:13
24. Juli 2011Geoffrey Gikuni NdunguKenia Kenia0 47:162Sarah TunstallVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich1:00:392
24. Juli 2010Jonathan Wyatt -7-Neuseeland Neuseeland1:00:33Antonella Confortola WyattItalien Italien1:11:43
11. Juli 2009Rickey GatesVereinigte Staaten Vereinigte Staaten1:01:57Anna Pichrtová -5-Tschechien Tschechien1:11:08
3. Aug. 2008Jonathan Wyatt -6-Neuseeland Neuseeland0 58:14Anna Pichrtová -4-Tschechien Tschechien1:08:16
5. Aug. 2007Marco GaiardoItalien Italien1:00:47Renate RunggerItalien Italien1:09:03
6. Aug. 2006Jonathan Wyatt -5-Neuseeland Neuseeland0 58:15Anna Pichrtová -3-Tschechien Tschechien1:09:27
7. Aug. 2005Jonathan Wyatt -4-Neuseeland Neuseeland0 58:40Anna Pichrtová -2-Tschechien Tschechien1:09:57
1. Aug. 2004Jonathan Wyatt -3-Neuseeland Neuseeland0 55:32Anna PichrtováTschechien Tschechien1:09:26
3. Aug. 2003Jonathan Wyatt -2-Neuseeland Neuseeland0 57:00Izabela Zatorska -3-Polen Polen1:10:00
4. Aug. 2002Martin Cox -2-Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich0 59:59Izabela Zatorska -2-Polen Polen1:11:30
2001Martin CoxVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich0 58:42Izabela ZatorskaPolen Polen1:09:11
6. Aug. 2000Jonathan WyattNeuseeland Neuseeland0 58:37Birgit SonntagDeutschland Deutschland1:09:05
8. Aug. 1999Antonio MolinariItalien Italien0 59:45Angela MudgeVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
2 Strecke ca. 9km wegen Schneefalls

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schlickeralmlauf: Geschichte (Memento vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive)

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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Autor/Urheber: Bergtirola, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Start zum internationalen Schlickeralmlauf Berglauf im Ortszentrum von Telfes im Stubai, Tirol, Österreich