Schlichemtal
Vogelschutzgebiet (SPA) „Schlichemtal“ | ||
Schlichenklamm zwischen Dietingen und Epfendorf | ||
Lage | Dietingen und Epfendorf im Landkreis Rottweil, Baden-Württemberg, Deutschland | |
WDPA-ID | 555537917 | |
Natura-2000-ID | DE-7717-401 | |
Vogelschutzgebiet | 217,953 ha | |
Geographische Lage | 48° 15′ N, 8° 37′ O | |
Einrichtungsdatum | 5. Februar 2010 | |
Verwaltung | Regierungspräsidium Freiburg |
Naturschutzgebiet „Schlichemtal“ | ||
Lage | Dietingen und Epfendorf im Landkreis Rottweil, Baden-Württemberg, Deutschland | |
Fläche | 216,6 ha | |
Kennung | 3194 | |
WDPA-ID | 165413 | |
Natura-2000-ID | DE7717401 | |
Geographische Lage | 48° 15′ N, 8° 37′ O | |
Einrichtungsdatum | 13. Oktober 1993 | |
Verwaltung | Regierungspräsidium Freiburg |
Das Gebiet Schlichemtal ist ein vom Regierungspräsidium Freiburg ausgewiesenes Natur- und Vogelschutzgebiet im baden-württembergischen Landkreis Rottweil in Deutschland.[1]
Lage
Das rund 218 Hektar (ha) große Natur- und Vogelschutzgebiet „Schlichemtal“ erstreckt sich entlang der unteren Schlichem, zwischen der Bundesautobahn 81 im Osten und der Schlichemmündung in den Neckar im Westen. Die Gebiete sind deckungsgleich. Sie verteilen sich zu 9,65 % (= 21,03 ha) auf Dietinger und 90,34 % (= 196,92 ha) auf Epfendorfer Gemeindegebiet.
Beschreibung
Beschrieben wird das Gebiet „Schlichemtal“ als „reich strukturiertes Tal mit Umlaufberg und schluchtartig in den Kalk eingeschnittener Schlichemklamm, Felsbildungen, Steppenheiden, Schafweiden, Magerrasen, Feuchtwiesen und verschiedene Waldtypen“.
Bedeutung
Das Vogelschutzgebiet „Schlichemtal“ ist ein bedeutendes Brutgebiet für Wanderfalken in Baden-Württemberg.
Lebensraumklassen
Nichtwaldgebiete mit hölzernen Pflanzen, Gestrüpp usw. | 4 % | |||
Mischwald | 32 % | |||
Nadelwald | 43 % | |||
Trockengelegtes Grünland | 11 % | |||
Binnenlandfelsen, Geröll- und Schutthalden, Sandflächen | 1 % | |||
Anderes Ackerland | 8 % | |||
Sonstiges (Städte, Straßen, Deponien, Gruben, Industriegebiete) | 1 % | |||
Schutzzweck
Wesentlicher Schutzzweck des Naturschutzgebiets ist die Erhaltung des Schlichemtals mit seinem Umlaufberg und der schluchtartig in die Schichten des Muschelkalks eingegrabenen Schlichemklamm als einzigartiges erd- und landschaftsgeschichtliches Dokument von besonderer Eigenart u Schönheit und als reich strukturiertes Gebiet mit Felsbildungen, Steppenheidevorkommen, Schafweiden, Magerrasen, Feuchtwiesen und verschiedenen Waldtypen, die Lebensraum für eine Vielzahl seltener und gefährdeter Tier - und Pflanzenarten sind.
Die gebietsbezogenen Erhaltungsziele des Vogelschutzgebiets sind je nach Art unterschiedlich[2] beschrieben:
Brutvögel
Brutvogelarten, die im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie aufgelistet und für die in ganz Europa besondere Maßnahmen anzuwenden sind. In diese Kategorie fallen in Baden-Württemberg insgesamt 39 Arten, im Schutzgebiet „Schlichemtal“ lediglich eine Art.
Wanderfalke (Falco peregrinus)
Erhaltung der offenen Felswände und von Steinbrüchen jeweils mit Höhlen, Nischen und Felsbändern, Erhaltung der Lebensräume ohne Gefahrenquellen wie nicht vogelsichere Freileitungen und ungesicherte Schornsteine sowie Erhaltung störungsfreier oder zumindest störungsarmer Fortpflanzungsstätten während der Fortpflanzung in der Zeit vom 15. Februar bis 30. Juli.
Zugvögel
Weitere, nicht in Anhang I aufgelistete Zugvogelarten, die im Land brüten und für die Schutzgebiete ausgewählt wurden. In diese Kategorie fallen in Baden-Württemberg insgesamt 36 Arten, im Schutzgebiet „Schlichemtal“ ist davon keine Art erfasst.
Zusammenhängende Schutzgebiete
Das Naturschutzgebiet und das Vogelschutzgebiet sind deckungsgleich. Als zusammenhängende Schutzgebiete ausgewiesen sind das 2.203 Hektar große FFH-Gebiet „Neckartal zwischen Rottweil und Sulz“ sowie das Landschaftsschutzgebiet „Neckartal mit Seitentälern von Rottweil bis Aistaig“, das 1.598 Hektar groß ist.
Siehe auch
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Rottweil
- Liste der EU-Vogelschutzgebiete in Baden-Württemberg
Literatur
- Regierungspräsidium Freiburg, Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Freiburg (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg. 2. Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2004, ISBN 3-7995-5174-3. S. 520–522
Weblinks
- Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- www.naturschutzgebiet-schlichemtal.de - Website über das Naturschutzgebiet Schlichemtal - Mit Wanderkarte und Infos zu Tieren, Pflanzen, Landschaftsgeschichte, Geologie und mittelalterlicher Burg. Geologisch sind vor allem die Entstehung der Schlichem-Klamm durch rückschreitende Erosion der Muschelkalkschichten und der Umlaufberg interessant.
- Verordnung, Datenauswertebogen und Karte im Steckbrief des SPA-Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Einzelnachweise
- ↑ Verordnung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum zur Festlegung von Europäischen Vogelschutzgebieten (VSG-VO) vom 5. Februar 2010
- ↑ Steckbrief des SPA-Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, mit „Vogelschutzgebietsverordnung Anlage 1“
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Grundkarte kjunix, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
Autor/Urheber: Michael Apel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wasserfall der Schlichem über Muschelkalk-Felsbänke in der Schlichemklamm zwischen Dietingen-Böhringen und Epfendorf
Autor/Urheber: Süd&Luft, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wanderfalke (Falco peregrinus), Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ (NSG 00089.01), Bayern