Stadtschlaining

Stadtgemeinde
Stadtschlaining
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Stadtschlaining
Stadtschlaining (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Burgenland
Politischer Bezirk:Oberwart
Kfz-Kennzeichen:OW
Fläche:42,07 km²
Koordinaten:47° 19′ N, 16° 16′ O
Höhe:409 m ü. A.
Einwohner:2.012 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte:48 Einw. pro km²
Postleitzahlen:7400, 7461
Gemeindekennziffer:1 09 23
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Baumkircher Gasse 1
7461 Stadtschlaining
Website:www.stadtschlaining.gv.at
Politik
Bürgermeister:Markus Szelinger (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Stadtschlaining im Bezirk Oberwart
Lage der Gemeinde Stadtschlaining im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)Bad TatzmannsdorfBadersdorfBernsteinDeutsch Schützen-EisenbergGrafenschachenGroßpetersdorfHannersdorfJabingKemetenKohfidischLitzelsdorfLoipersdorf-KitzladenMariasdorfMarkt AllhauMarkt NeuhodisMischendorfNeustift an der LafnitzOberdorf im BurgenlandOberschützenOberwartPinkafeldRechnitzRiedlingsdorfRotenturm an der PinkaSchachendorfSchandorfStadtschlainingUnterkohlstättenUnterwartWeiden bei RechnitzWiesfleckWolfauBurgenland
Lage der Gemeinde Stadtschlaining im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Stadtschlaining von der Burg Schlaining Richtung Nordwest
Blick auf Stadtschlaining von der Burg Schlaining Richtung Nordwest
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Stadtschlaining (ungarisch Városszalónak, von ungarisch város ‚Stadt‘; kroatisch Solunak)[1] ist eine Stadtgemeinde mit 2012 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich.

Geografie

Die Stadt liegt im Südburgenland am westlichen Abfall des Günser Gebirges.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Altschlaining, Drumling, Goberling, Neumarkt im Tauchental und Stadtschlaining.

Deutscher OrtsnameUngarischer OrtsnameKroatischer OrtsnameOrtsname in Romani
AltschlainingÓszalónakStari Solunak-
DrumlingDrumoly--
GoberlingGóborfalva (alt Kapornok)-Goblina
Neumarkt im TauchentalKethely, FelsökethelyKetelj-
StadtschlainingVárosszalónakSolunak-

Nachbargemeinden

MariasdorfBernstein, UnterkohlstättenUnterkohlstätten
Bad Tatzmannsdorf, OberwartKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtWeiden bei Rechnitz
UnterwartRotenturm an der PinkaGroßpetersdorf

Geschichte

Die im 12./13. Jahrhundert erbaute Burg Schlaining lag an einer strategisch wichtigen nord-südlich verlaufenden Mautstraße. Sie wurde im Jahre 1441 von Kaiser Friedrich III. an den Söldnerführer Andreas Baumkircher verpfändet, der sie 1461 samt der Herrschaft in seinen Besitz übernahm, zu einer starken Festungsanlage ausgebaut und Stadtschlaining als bürgerliche Siedlung gegründet. Nach einer Fehde mit Kaiser Friedrich III. wurde Baumkircher 1471 hingerichtet. Nach dem Aussterben der Baumkirchers fiel sie ab 1544 der ungarischen Magnatenfamilie Batthyány zu. Bei der zweiten Türkenbelagerung von 1683 schloss sich Christoph Batthány den Belagerern an. Dies brachte den Batthánys nach der türkischen Niederlage einen ungeheuren Machtverlust ein. Die Burg Schlaining verlor somit an Bedeutung. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam es zur Ansiedlung von Juden in Schlaining, welche unter dem besonderen Schutz der Batthánys standen. 1922 verließ der letzte Rabbiner Schlaining und übersiedelte in die Filialgemeinde Oberwart.[3] An diese Gemeinde erinnern heute noch die als Bibliothek genutzte Synagoge und zwei jüdische Friedhöfe.

Burg Schlaining Mitte des 19. Jahrhunderts

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Városszalóna verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Stadtgemeinde ist Stadtschlaining seit 1991 (durch VO 80).

1988 bis 2014 befand sich die European Peace University in der Stadt. Sie war 1995 Mitveranstalterin der internationalen Konferenz „Gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung“, deren Ergebnis die Deklaration von Schlaining war.[4]

Bevölkerungsentwicklung


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Von den 103 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren fünf Haupterwerbsbetriebe, im Jahr 1999 waren es noch fünfzehn. Im Produktionssektor ging die Anzahl der Baufirmen von 2001 bis 2011 um eine zurück. Im gleichen Zeitraum sank die Beschäftigtenzahl von 47 auf 18.[5][6][7]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2011200120112001
Land- und Forstwirtschaft 1)1031521616
Produktion12154671
Dienstleistung8778271234

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Bildung

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2022
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
66,77
(−0,17)
31,19
(+1,28)
n. k.
(−3,15)
2,04
(n. k.)
2017

2022

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Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Hell

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei2022[9]2017[10]2012[11]2007[12]2002[13]1997[13]
Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.
SPÖ85266,771491366,941584558,401365845,01963144,061055741,029
ÖVP39831,19740829,91645031,10666845,691074752,161170651,9911
KLART262,049nicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiert
FPÖnicht kandidiert433,150nicht kandidiertnicht kandidiert543,770957,001
BLSA1nicht kandidiertnicht kandidiert15210,502nicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiert
FBLnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiert1369,302nicht kandidiertnicht kandidiert
Wahlberechtigte177317431833184917781737
Wahlbeteiligung78,91 %84,22 %85,22 %86,48 %88,36 %89,81 %
A1 
Bürgerliste Stadtschlaining

Stadtrat

Neben Bürgermeister Markus Szelinger (SPÖ) und Vizebürgermeister Hans Walter Bieler (SPÖ) gehören weiters Manuela Eberwein (SPÖ), Christian Osztovits (ÖVP), Gerald Rohr (ÖVP), Jürgen Trattner (SPÖ) und Waltraud Weschitz (SPÖ) dem Stadtrat an.[14]

Manuela Eberwein (SPÖ) wurde zudem zur Umweltgemeinderätin gewählt.[15]

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit der Bürgermeisterdirektwahl am 7. Oktober 2012 Markus Szelinger (SPÖ). Bei den Gemeinderatswahlen 2012 verlor die ÖVP vier Mandate und fiel auf sechs zurück, die SPÖ stieg von neun auf dreizehn Mandate. Die ÖVP-Kandidatin Evelin David, die die Nachfolge von Herbert Dienstl, der seit 2007 der Stadtgemeinde vorstand, antreten sollte, kam auf 27,11 %, während der ebenfalls neu angetretene Szelinger im ersten Wahlgang mit 64,11 % gewann, der dritte Bewerber war Wagner (BLS), der über 8,78 % nicht hinauskam.[11] Bei der Wahl am 1. Oktober 2017 wurde Szelinger mit 74,08 % als Bürgermeister bestätigt. Gerald Rohr (ÖVP) kam auf 23,98 % und Gerhard Pichelbauer (FPÖ) auf 1,94 %.[10]

Bei der Wahl 2022 wurde Markus Szelinger mit 70,55 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.[9]

Leiter des Stadtamts ist Wolfgang Hotwagner.[16]

Liste der Bürgermeister

  • 1992–2006 Alfred Rohr (ÖVP)
  • 2007–2012 Herbert Dienstl (ÖVP)
  • seit 2012 Markus Szelinger (SPÖ)

Persönlichkeiten

  • Andreas Baumkircher (um 1420–1471), Freiherr von Schlaining, kaiserlicher Heerführer
  • Alfred Weichselberger (1919–2009), Landwirt und Politiker
  • Karl Pfeiler (1920–1990), Architekt
  • Eugen Kedl (1933–2008), Fotograf
  • Alfred Rohr (* 1945), österreichischer Politiker (ÖVP)
Commons: Stadtschlaining – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 91.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Jüdische Gemeinde Schlaining, Webseite regiowiki.at, abgerufen am 11. März 2015
  4. Deklaration von Schlaining:Gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung (Memento desOriginals vom 12. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aspr.ac.at (PDF), 1995, Abschnitt II: „Zur Obsoletheit des Begriffes der ‚Rasse‘“.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Stadtschlaining, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Stadtschlaining, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Stadtschlaining, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  8. Schule & Bildung - Allgemeine Informationen. Abgerufen am 23. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
  9. a b Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  10. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2017 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  11. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2012 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  12. Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2007 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  13. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2002 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  14. Stadtrat. Gemeinde Stadtschlaining, abgerufen am 22. Oktober 2022 (österreichisches Deutsch).
  15. Umweltgemeinderat. Abgerufen am 22. Oktober 2022 (österreichisches Deutsch).
  16. Amtsleitung. Abgerufen am 22. Oktober 2022 (österreichisches Deutsch).

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Positionskarte von Österreich
NeuerJüdischerFriedhofStadtschlaining2.jpg
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Neuer Jüdischer Friedhof
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Südostansicht der burgenländischen Stadtgemeinde Stadtschlaining bzw. Blick vom Bergfried der Burg Schlaining auf das Ortszentrum.
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Stadtschlaining - kath. Pfarrkirche (2).JPG
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Südansicht der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Josef in der burgenländischen Stadtgemeinde Stadtschlaining.
Die Kirche ist der erhaltene Teil, der von Andreas Baumkirchner um 1460 errichteten Pauliner-Klosteranlage. Der dreigeschossige schlanke Turm mit Spitzhelm stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Stadtschlaining - evang. Kirche.JPG
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Südansicht der evangelischen Pfarrkirche in der burgenländischen Stadtgemeinde Stadtschlaining.
Die dreischiffige Kirche wurde in den 1780er Jahren errichtet. Der vorgestellte dreigeschossige Ostturm mit hohem Zwiebelhelm wurde 1846 angebaut. Sie ist die älteste, ursprünglich größte evangelische Kirche im Burgenland und eine der bedeutendsten Kirchenbauten des burgenländischen Protestantismus: [1].
Stadtschlaining - Burg mit Burggraben.JPG
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Burg Schlaining mit Burggraben in der burgenländischen Stadtgemeinde Stadtschlaining.
Die 1271 urkundlich erwähnte Burg wurde im Jahr 1980 vom Land Burgenland erworben. 1982 wurde der private Verein „Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung“ (ÖSFK) mit Sitz auf der Burg gegründet. Seitdem wird die Burg, in dem auch ein Museum eingerichtet ist, als „Friedensburg“ vermarktet. Im Zuge der Jubiläumsausstellung „100 Jahre Burgenland“ wurde die Burg um rund 14 Millionen generalsaniert: [1].
Városszalónak légifotó1.jpg
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Wappen von Stadtschlaining, Burgenland, Österreich.