Schlafendes Mädchen

Schlafendes Mädchen (Jan Vermeer)
Schlafendes Mädchen
Jan Vermeer, 1657
Öl auf Leinwand
87,6 × 76,5 cm
Metropolitan Museum of Art
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Schlafendes Mädchen ist ein von Jan Vermeer im Jahr 1657 geschaffenes Ölgemälde. Es ist heute im Metropolitan Museum of Art in New York ausgestellt.

Bildbeschreibung

Im Bild sitzt eine Frau an einem Tisch. Sie trägt ein tief ausgeschnittenes rotes Kleid mit einem spitzengesäumten weißen Kragen und Perlenohrringe. Sie hat ihre Augen geschlossenen und stützt mit ihrem Arm den Kopf auf dem Tisch ab. Der als Tischdecke dienende orientalische Teppich ist nachlässig zurückgeschoben. Auf dem Tisch befinden sich eine Obstschale aus Delfter Keramik mit und eine Weinkaraffe. Dieser unordentlich wirkende Vordergrund mit der Frau und dem Tisch steht im Kontrast zu dem karger Hintergrund, der durch die horizontale und orthogonalen Linien eines angeschnittenen Bildes auf der einen Seite und einer angeschnittenen Landkarte und der Lehnen der beiden repräsentativen Stühle strukturiert ist. Durch die offene Tür fällt der Blick in einen karg möblierten Raum, an dessen Rückwand zwei Bilder hängen.

Mit Hilfe von Röntgenuntersuchungen wurde nachgewiesen, dass Vermeer ursprünglich einen anderen Hintergrund angelegt hatte. So befand sich im Raum hinter der Frau ein Mann und in der Tür ein Hund.

Bedeutung

Mit der Karaffe im Bildvordergrund spielt Jan Vermeer auf den Weingenuss an. Der Ruhezustand der Frau ist auf diesen Genuss zurückzuführen, was auch in der Betitelung des Bildes aufgenommen wurde. So hieß es beim Verkauf am 16. Mai 1696 in Amsterdam Een dronke slafende Meyd aen een Tafel (Ein betrunkenes, schlafendes Mädchen an einem Tisch). Bei einem weiteren Verkauf im Jahr 1737 wurde das Bild mit Een slapent vrouwtje, van de Delfse van der Meer (Eine schlafende junge Frau, von Van der Meer aus Delft) betitelt.

Die abgebildete Frau ist keine Magd, sondern wie ihre teure Kleidung vermuten lässt, eine Ehefrau, die den Haushalt verwaltet. Ihre Pose kann auf zwei Arten gedeutet werden. Zum ersten könnte sie wie zum Beispiel im Bild Christus bei Maria und Martha eine Geste der Melancholie sein. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie Trägheit darstellen sollte, die in der mittelalterlichen Theologie als Todsünde galt.

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