Schlacht von Anghiari
Datum | 29. Juni 1440 |
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Ort | Nahe Anghiari, Provinz Arezzo, Italien |
Ausgang | Sieg der Italienischen Liga |
Konfliktparteien | |
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Befehlshaber | |
Ludovico Trevisan |
Die Schlacht von Anghiari wurde am 29. Juni 1440 zwischen Streitkräften des Herzogtums Mailand und einer von Florenz angeführten Koalition ausgetragen, die sich im Krieg mit den in Mailand herrschenden Visconti befand.
Schlachtverlauf
Mit den 4.000 Florentinern kämpften 4.000 Soldaten des Kirchenstaats und etwa 300 Ritter der Republik Venedig.
Die zahlenmäßig überlegenen Mailänder starteten am Nachmittag des 29. Juni einen Überraschungsangriff entlang der Achse Sansepolcro-Anghiari. Den dabei aufgewirbelten Staub erkannten die Florentiner und bereiteten sich umgehend auf die Verteidigung vor, die zunächst an einer Brücke über einen naheliegenden, schützenden Kanal begann. Durch einen Gegenangriff in die Flanke der Mailänder wurden diese gegen Mitternacht zum Rückzug gezwungen.
Gemälde
Die Regierung von Florenz gab im Jahr 1503 Leonardo da Vinci den Auftrag, im Palazzo Vecchio ein Wandgemälde der siegreichen Schlacht zu malen. Als Leonardo im Mai 1506 nach Mailand ging, ließ er sein Werk unvollendet zurück. Als Giorgio Vasari 1563 mit einer neuen Wanddekoration begann, ging Leonardos Werk verloren. Vor allem wegen dieses geheimnisumwitterten phantastischen Schlachtengemäldes wurde die Schlacht später bekannt.
Nach Untersuchungen des Palazzo Vecchio durch Maurizio Seracini in den Jahren 1977 und 2005–2006, der dabei modernste Messtechniken anwandte, ist es möglich, dass Reste des Gemäldes von Leonardo hinter der Ostwand des großen Ratssaales des Palazzos erhalten sind. Dafür wurden Löcher in ein Fresko von Giorgio Vasari gebohrt, um das dahinterliegende Gemälde zu entdecken. Die Arbeiten wurden nach einigen ergebnislosen Bohrungen 2012 eingestellt.[1][2][3]
Siehe auch
- Tavola Doria
- Geschichte von Florenz#Cosimo der Alte (Hintergründe zur Schlacht)
Quellen
- Giorgio Vasari: Lives of the Painters, Sculptors and Architects. 2 Bände. Knopf, New York NY u. a. 1996. ISBN 0-679-45101-3
Literatur
- Frank Fehrenbach: Much ado about nothing: Leonardo's Fight for the Standard. In: Philine Helas (Hrsg.): Bild-Geschichte. Festschrift für Horst Bredekamp. Akademie-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-05-004261-9, S. 397–412 (online).
- M. Pieraccini, D. Mecatti, G. Luzi, M. Seracini, G. Pinelli, C. Atzeni: Non-contact intrawall penetrating radar for Heritage survey: the search of the „Battle of Anghiari“ by Leonardo da Vinci. In: NDT&E international. 38, 2005, ISSN 0963-8695, S. 151–157.
Einzelnachweise
- ↑ The lost Leonardo. Dokumentation, USA, Italien, 2008, 12:47 Min., Produktion: CBS, 60 Minutes, Morley Safer über Maurizio Seracinis Arbeit am Anghiari-Gemälde, Inhaltsangabe von CISA3 und Video
- ↑ Spuren von Leonardos Schlachtengemälde entdeckt. In: Die Welt, 12. März 2012
- ↑ Frank Fehrenbach: Much ado about nothing. Leonardo's Fight for the Standard. In: Philine Helas (Hrsg.): Bild-Geschichte. Festschrift für Horst Bredekamp. Berlin: Akademie-Verlag 2007. S. 397–412. ISBN 978-3-05-004261-9 (online)