Schlacht bei Kruty

Schlacht bei Kruty

Verlauf der Schlacht
Datum16. Januarjul. / 29. Januar 1918greg. bzw. 17. Januarjul. / 30. Januar 1918greg.
OrtKruty, Gouvernement Tschernigow
AusgangSieg der Bolschewiki
Konfliktparteien

Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Sowjetrussland

Ukraine Volksrepublik Ukrainische Volksrepublik

Befehlshaber

M. A. Murawjow[1]

Awerkij Hontscharenko[1]

Truppenstärke
ca. 4000[1][2]300–500[1][3]
Verluste

etwa 300[3]

etwa 150[3]

Schlacht bei Kruty (Oblast Kiew)

Schlachtort
Oblast Kiew

Die Schlacht bei Kruty (ukrainisch Бій під Крутами) war eine Schlacht zu Beginn des Ukrainisch-Sowjetischen Krieges.

Die fünfstündige Schlacht fand am 16. Januarjul. / 29. Januar 1918greg. (anderen Quellen nach am 30. Januar[4]) an der Eisenbahnstation von Kruty (Крути), einem Dorf bei Nischyn im Gouvernement Tschernigow, 130 km nordöstlich von Kiew zwischen Truppen der Ukrainischen Volksrepublik und der Roten Armee Sowjetrusslands statt.[3]

Denkmal an die Schlacht im Jahr 2010

Nachdem die ukrainische Zentralrada-Delegation bei den Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk am 20. Januar 1918 nach Kiew abgereist war und dort die Unabhängigkeit der Ukraine proklamiert hatte, rückten bolschewistische Truppen aus den von ihnen besetzten links-dneprischen Gebiete auf Kiew vor.

Ein in aller Eile organisiertes kleines Truppenkontingent der Ukrainer, bestehend aus größtenteils Kiewer Studenten und Gymnasiasten sowie einigen Soldaten und freien Kosaken, wurde an die Front geschickt. Es versuchte nun unter dem Kommando von Awerkij Hontscharenko in einem erbitterten Kampf, bei dem die Hälfte der ukrainischen Soldaten fiel, den sowjetischen Vorstoß auf die Hauptstadt bei Kruty zu blockieren.[1]

Folgen

Der Widerstand der Ukrainer verzögerte die Einnahme Kiews durch die Sowjets, sodass es Wsewolod Holubowytsch, dem Ministerpräsidenten der Ukrainischen Volksrepublik, gelang, sich von Kiew nach Brest-Litowsk durchzuschlagen und dort am 27. Januarjul. / 9. Februar 1918greg. den Brotfrieden mit den Mittelmächten zu schließen. Am selben Tag wurde Kiew von Rotgardisten erobert, nachdem weitere Gegenwehr durch improvisierte ukrainische Einheiten schnell zusammengebrochen war.

27 der ukrainischen Gefangenen wurden von den Sowjets hingerichtet.[2] Die gefallenen Ukrainer brachte man, nachdem die Zentrala Rada in die ukrainische Hauptstadt zurückgekehrt war, am 19. März nach Kiew und beerdigte sie auf der alten Nekropole bei Askolds Grab, wo inzwischen auch ein Denkmal für die Helden von Kruty errichtet wurde.[2]

Während die Schlacht bei Kruty stattfand, begannen die Arbeiter im Kiewer Arsenalwerk mit einer Revolte. Vorausgegangen war eine Entscheidung der Kiewer Bolschewiki, die Revolte zur Unterstützung der sowjetischen Truppen zu beginnen, sobald russische Verbände auf Kiew vorrückten, und so ukrainisches Militär dort gebunden wäre und nicht im innerstädtischen Konflikt eingreifen könnte.

Die Nationalbank der Ukraine gab zum 80. Jahrestag der Schlacht 1998 eine 2--Gedenkmünze heraus.[5] 2006 wurde auf dem Gelände der Schlacht ein Denkmal errichtet.

Weblinks

Commons: Schlacht bei Kruty – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Kruty, Battle of, in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 12. Mai 2016 (englisch)
  2. a b c Gedenktag an die Schlacht von Kruty in ukraweb; abgerufen am 12. Mai 2016
  3. a b c d Ukraine gedenkt Helden der Kruty-Schlacht in Ukrainisches Radio im Internet vom 29. Januar 2016; abgerufen am 12. Mai 2016
  4. Kämpfe bei Kruty: Bekannte und unbekannte Seiten auf Istpravda vom 29. Januar 2014; abgerufen am 30. Januar 2018 (ukrainisch)
  5. 80. Jahrestag der Schlacht von Kruty auf der Webseite der ukrainischen Nationalbank; abgerufen am 12. Mai 2016

Koordinaten: 51° 4′ 52″ N, 32° 9′ 33″ O

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