Schildvulkan
Ein Schildvulkan ist eine besondere Form eines Vulkans. Die Bezeichnung kommt von der schildartig aufgewölbten Form dieses Vulkantyps.
Entstehung
Die Ursache für die typische Form ist das Ausfließen sehr dünnflüssiger und damit schnell fließender, gasarmer Lava. Diese ist üblicherweise von basaltischer Zusammensetzung und enthält meist weniger als 52 % Siliziumdioxid (SiO2). Beim Ausfließen ist sie ca. 1000 °C bis 1250 °C heiß. Entstehungsort des geförderten Magmas ist der obere Erdmantel. Die Böschungswinkel von Schildvulkanen betragen aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit der Lava (bis zu 60 km/h) nur etwa 5°, das heißt, es handelt sich durchweg um sehr flach abfallende, dafür ausgedehnte Kegel. Schildvulkane werden entsprechend ihrem Eruptionsverhalten auch als rote Vulkane bezeichnet. Sie fördern gigantische Massen dünnflüssiger (rotglühender) Lava, die effusiv austreten und sich auch bei flachen Hangneigungen weit ausbreiten können. Schildvulkane sind deshalb nicht ausgeprägt erhaben. Das Verhältnis zwischen Höhe und Fußdurchmesser beträgt meistens nur 1:20 bis 1:10.
Vorkommen
Die meisten Schildvulkane befinden sich innerhalb der Lithosphärenplatten über Hotspots (Beispiel Hawaii) sowie an auseinanderdriftenden Plattenrändern auf den Mittelozeanischen Rücken (Beispiel Island) oder an Riftzonen wie dem Ostafrikanischen Graben. Von den weltweit 1500[1] aktiven Vulkanen sind 180 Schildvulkane.[2]
Einer der bekanntesten Schildvulkane ist der Mauna Loa auf Hawaii, der größte der fast vollständig unterseeische Pūhāhonu mit einem Volumen von etwa 148.000 km³.[3] Die Schildvulkane, die zum Aufbau der Hawaii-Inseln geführt haben, sind damit die größten Vulkane der Erde.
Weitere aktive Schildvulkane befinden sich auf La Réunion, z. B. der Vulkan Piton de la Fournaise.
Der größte bekannte Schildvulkan und zugleich der höchste Berg des Sonnensystems ist der Olympus Mons auf dem Planeten Mars, mit einer Höhe von 26 Kilometern über der ihn umgebenden Tiefebene.
Siehe auch
- Pyroklastischer Schildvulkan
Weblinks
- beim Global Vulcanism Program (englisch)
- V. Camp: Shield volcanoes, How Volcanoes Work, Dept. of Geological Sciences, San Diego State University (englisch)
- R. Andrew, A. Gudmundsson: Distribution, structure, and formation of Holocene lava shields in Iceland, Journal of Volcanology and Geothermal Research, Vol. 168, Iss. 1-4, Nov. 2007, 137-154 (Science Direct, Abstract, englisch)
- Ken Hon, e.a.: Field interpretation of active volcanoes. A handbook for viewing lava, Geology Dept., University of Hilo, Hawaii, 2008 (bes. S. 47 ff.) (PDF, englisch; 8,3 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Anzahl aktiver Vulkane im Global Volcanism Program (englisch)
- ↑ Gerd Simper: Vulkanismus verstehen und erleben. Feuerland Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-00-015117-0, S. 38.
- ↑ Michael O. Garcia, Jonathan P. Tree, Paul Wessel, John R. Smith: Pūhāhonu: Earth's biggest and hottest shield volcano. In: Earth and Planetary Science Letters. Volume 542. Elsevier, 18. April 2020, doi:10.1016/j.epsl.2020.116296.
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The volcano Skjaldbreiður, National Park of Þingvellir, Iceland.
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Hawaiian Eruption Schema.
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Mauna Loa Volcano towers nearly 3,000 m above the much smaller Kilauea Volcano (caldera in left center). Hualalai Volcano is in upper right. In recent years Mauna Loa has not erupted with the frequency of Kilauea, but its 33 historical eruptions have, on average, generated much larger volumes of lava on a daily basis -- more than 10 times the lava output from Kilauea's current Pu`u`O`o eruption. Lava flows on Mauna Loa tend to travel much longer distances in a shorter period of time than those on Kilauea. Thus, warnings and notifications in the first few hours of an eruption are critical for public safety.
Autor/Urheber: B.navez, Lizenz: CC BY-SA 3.0
The path to the Piton de la Fournaise summit (Réunion island) (the light smoke above the summit is from the eruption that has begun on 30 August 2006)