Schild-Hefte

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Schild-Hefte – Kameraden im Kampf war eine Kriegsheftromanserie des Schild-Verlags.

Serie

In den Jahren 1953 bis 1954 erschienen in dieser Heftromanserie, mit einem Umfang von je 32 Seiten, 16 Hefte.[1] Anders als beim Landser, Fliegergeschichten oder SOS standen hier einfache Soldaten im Mittelpunkt der Romane. Laut Verlagswerbung kündeten die Romane „von den Taten, die deutsche Soldaten an allen Fronten für ihr Vaterland vollbrachten.“[2]

In der Aufmachung gleichen die Schild-Hefte der im NS-Staat produzierten Kriegsbücherei der deutschen Jugend.[3]

Während in späteren Reihen wie SOS und Fliegergeschichten Marine und Luftwaffe als Orte der Ritterlichkeit verklärt wurden und im Landser nach redaktioneller Einschätzung negative Kriegsliteratur erschien,[4] hing man beim Schild-Verlag noch altem Gedankengut nach. Das ging so weit, dass im Verlagstext zu Band drei, einem Roman um einen deutschen Fremdenlegionär, sogar mit fast denselben Sätzen („… Deutscher Junge, bewahre dich stets vor solch gnadenlosem Schicksal. …“) wie schon vor dem Ersten Weltkrieg vor der Fremdenlegion gewarnt und in einem anderen Band in Estland gegen bolschewistische Sabotagetrupps gekämpft wurde.[2]

Titelliste

#Autortatsächlicher Name[5]Titel
01Erich KernErich KernmayrSignale im Sumpf
02H. von DerpJohannes von der PlanitzIm Sudan ist der Teufel los
03Erich KernErich KernmayrDas unheimliche Fort
04Horst ThateEin Panzer und fünf Mann
05Andreas WeinbergerDas narrende Licht
06H. E. LaturnaMinen vor Gaeta
07Werner NiehausWerner NiehausHöllentanz am Himmel
08Anton Graf Bossi FedrigottiAnton Bossi Fedrigotti von OchsenfeldWarum schweigt Bunker 403?
09Robert RixSchüsse im Niemandsland
10Wolfgang SiegfriedGerammt
11Rudolf KrohneKaperfahrt kreuz und quer über die Meere
12Hanns von KunowJohannes von KunowskiWolf, der Minenhund[6]
13Will HeilmannWo bleibt die gelbe Sechs?
14Claus KatschinskiClaus KatschinskiKomet aus dem Norden
15Erich KernErich KernmayrHeimat im Feuer
16Claus KatschinskiClaus KatschinskiFragezeichen um Toulon

Autoren

Für eine Reihe der Autoren lassen sich Aktivitäten für die NS- und/oder Wehrmachtpropaganda belegen. Andreas Weinberger veröffentlichte vor 1945 auflagenstark im Franz-Eher-Verlag in der Reihe „Soldaten – Kameraden!“.[7] Johannes von Kunowski 1943, herausgegeben auf Veranlassung des Oberkommandos des Heeres: „Eichenlaubträger Leutnant Hein“ in der Reihe „Ritterkreuzträger des Heeres“.[8] Der von Anton Graf Bossi Fedrigotti geschriebene Roman „Standschütze Bruggler“ wurde 1943 als Sonderauflage „Wehrmachtausgabe, für das Sortiment nicht erhältlich“ in Berlin: Zeitgeschichte-Verlag und Paris: Zentrale der Frontbuchhandlung verlegt.[9] Erich Kernmayr war ab 1939 Gaupresseamtsleiter in der Gauleitung Wien.

Einzelnachweise

  1. Norbert Hethke, Peter Skodzik: Allgemeiner Deutscher Roman Preiskatalog. Neue erweiterte 8. Auflage. Norbert Hethke Verlag, Schönau 2003, ISBN 3-89207-999-4, S. 451.
  2. a b Heinz J. Galle: Volksbücher und Heftromane. Band 1, Der Boom nach 1945. 2. durchgesehene Auflage. Dieter von Reeken, Lüneburg 2009, ISBN 978-3-940679-21-5, S. 278.
  3. Dirk Wendtorf: Adoleszente Wehrmachtssoldaten in der Nachkriegsjugendliteratur: Opfer oder Täter? Autobiografische Erklärungsansätze zur Motivation adoleszenter Soldaten. Peter Lang, 2006, S. 34.
  4. Klaus F. Geiger: Kriegsromanhefte in der BRD. Inhalte und Funktionen (= Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen. Band 35). Tübinger Vereinigung für Volkskunde e. V., Tübingen 1974, DNB 750971797, S. 323.
  5. Jörg Weigand: Pseudonyme. Ein Lexikon. 3. verbesserte und erweiterte Auflage. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6906-X, S. 535.
  6. wieder aufgelegt als „Hans“ (sic!) v. Kunow: Kamerad Wolf, der Minenhund, Der Landser #243, Pabel 1962
  7. Vergleiche den Reihennachweis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  8. Vergleiche den Reihennachweis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  9. Vergleiche den Nachweis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

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