Schicksalsgöttin
Als Schicksalsgöttin[1] bezeichnet man in der Mythologie eine Verkörperung von „Schicksal“, „Verhängnis“ und ähnlicher Konzepte als weibliche Gottheit. Häufig spielt dabei nicht eine einzelne Gottheit die tragende Rolle, sondern eine Dreiheit von Schicksalsgöttinnen.[2]
Zu den Schicksalsgöttinnen gehören zum Beispiel:
- in der griechischen Mythologie
- die Moiren Klotho, Lachesis und Atropos bzw. Moira[2] als Verkörperung des einem Menschen zugewiesenen (mehr oder minder gerechten) Schicksals. Der Mensch kann sich gegen dieses Schicksal auflehnen und wird dadurch zum tragischen Helden.
- Ananke,[3] das Verhängnis, das nicht unbedingt gerecht sein muss
- Heimarmene,[4] das unausweichliche, zwingende Schicksal
- Tyche,[2] der blind waltende Zufall
- in der etruskischen Mythologie
- in der römischen Mythologie
- in der germanischen Mythologie die Nornen Urd, Verdandi und Skuld[2]
- in der slawischen Mythologie die Zorya.[6]
- In der baltischen Mythologie erscheint Laima als Personifizierung des Schicksals.
Literatur
- François-Xavier Dillmann: Nornen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 21, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2002, ISBN 3-11-017272-0, S. 388–394.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Schicksalsgöttin. In: Duden. Deutsches Universalwörterbuch. Bibliographisches Institut, Mannheim 1983, ISBN 3-411-02175-6, S. 1087.
- ↑ a b c d e f Schicksalsgöttinnen. In: Brockhaus. Die Enzyklopädie in 24 Bänden. Brockhaus Redaktion (Hrsg.), Brockhaus Wissenmedia-Verlagsgruppe, 20. Auflage, ISBN 3-7653-3100-7, Band 19, S. 288.
- ↑ Wolfgang Fauth: Ananke. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 2, Stuttgart 1967, Sp. 332.
- ↑ Walter Pötscher: Heimarmene. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 2, Stuttgart 1967, Sp. 972 f.
- ↑ Nancy Thomson de Grummond, Erika Simon (Hrsg.): The Religion of the Etruscans. S. 58.
- ↑ Zdeněk Váňa: Mythologie und Götterwelt der slawischen Völker: die geistigen Impulse Ost-Europas. Urachhaus, Stuttgart 1992, ISBN 3-87838-937-X, S. 64 ff.