Schenkon

Schenkon
Wappen von Schenkon
Wappen von Schenkon
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Luzern Luzern (LU)
Wahlkreis:Sursee
BFS-Nr.:1099i1f3f4
Postleitzahl:6214
UN/LOCODE:CH SEN
Koordinaten:652939 / 225005
Höhe:523 m ü. M.
Höhenbereich:494–733 m ü. M.[1]
Fläche:6,74 km²[2]
Einwohner:3076 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte:456 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
7,7 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website:www.schenkon.ch
Blick auf Schenkon und den Sempachersee
Blick auf Schenkon und den Sempachersee

Blick auf Schenkon und den Sempachersee

Lage der Gemeinde
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Karte von Schenkon
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Schenkon (schweizerdeutsch Schänke[ʃæŋkχə][6]) ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Luzern. Sie liegt im Wahlkreis Sursee.

Geographie

Die Gemeinde, die im regionalen Dialekt Schänke genannt wird, liegt am Nordostende des Sempachersees östlich von Sursee. Das Dorf und die Ortsteile Greuel und Zellfeld im Nordwesten sind mittlerweile zusammengewachsen. An einem Hang an der Strasse Sursee-Beromünster 1 km nördlich des Dorfs ist durch eine rege Bautätigkeit der Ortsteil Tannberg (590 m ü. M.) entstanden. Östlich davon liegt der Weiler Tann (663 m ü. M.). Der Weiler Zopfenberg (621 m ü. M.) liegt 2,5 km in nördlicher Richtung des Dorfs und der weitest entfernte Weiler Zollhus (505 m ü. M.; 2,8 km nordwestlich des Dorfs) in der Ebene zwischen Sursee und Geuensee am Zollbach.

Schenkon grenzt an Eich, Geuensee, Beromünster und Sursee.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
JahrEinwohner
1850671
1900572
1930578
1960756
1970701
19801'154
19901'667
20002'104
20102'539
20203'040

Die Einwohnerzahl geht infolge Abwanderung in die Industriezentren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark zurück (1850–1900: −14,8 %). Nach einer Stillstandsphase steigt sie von 1930 bis 1960 erheblich an (1930–1960: +30,8 %). Die 1960er-Jahre bringen einen Bevölkerungsrückgang. Seit 1970 hat sich die Zahl der Bewohner mehr als verdreifacht (Gründe: landschaftliche Lage, Bau der Autobahn, niedrige Steuern; 1970–2004: +243,9 %).

Sprachen

Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache Luzerndeutsch, eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 96,44 % Deutsch, 0,62 % Italienisch und 0,38 % Serbokroatisch als Hauptsprache an.

Religionen – Konfessionen

In früheren Zeiten gehörte die gesamte Einwohnerschaft der römisch-katholischen Kirche an. Heute (Stand 2000) gibt es 80,94 % römisch-katholische und 10,93 % evangelisch-reformierte Christen. Daneben findet man 4,61 % Konfessionslose und 0,38 % Muslime.

Herkunft – Nationalität

Ende 2014 waren von den 2'731 Einwohnern 2'596 Schweizer und 135 (= 4,9 %) Ausländer.[7] Die Einwohnerschaft bestand aus 95,1 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2014 stammten die ausländischen Einwohner aus Deutschland (42,2 %), Portugal (8,1 %), Serbien inklusive Kosovo (5,9 %), Italien (4,4 %) und Spanien (4,4 %). 20,7 % stammten aus dem übrigen Europa und 14,1 % waren aussereuropäischer Herkunft.[8]

Geschichte

Am Sempachersee wurden Überreste von Pfahlbauten aus prähistorischer Zeit gefunden. Reste einer römischen Villa und Alemannengräber beweisen, dass Schenkon auch in frühhistorischer Zeit besiedelt war. Erste namentliche Erwähnung findet der Ort als Scenchofen in einer Besitzbestätigung von Kaiser Friedrich I. gegenüber dem Chorherrenstift Beromünster im Jahr 1173 und ist damit ein alter -hofen-Namen.[6] Später gehörte es zu den Besitzungen der Habsburger und wurde zu einem Teil des Michelsamts. Die Herren von Schenkon übten für die Habsburger die Herrschaft aus. Im Jahr 1415 eroberte die Stadt Luzern das Michelsamt. Bis 1798 blieb der Ort ein Teil der Landvogtei Michelsamt. Seit 1803 gehört Schenkon zum Distrikt bzw. späteren Amt bzw. heutigen Wahlkreis Sursee.

Am 1. Januar 2015 wechselte der Weiler Tann mit einer zugehörigen Fläche von 29'069 m² von der Gemeinde Beromünster zur Gemeinde Schenkon.[9]

Ruine Schenkon

Auf Gemeindegebiet befindet sich die Burgstelle der ehemaligen Burg Schenkon. Diese wurde erstmals 1203 urkundlich erwähnt, im Jahr 1302 dann ausdrücklich im Zusammenhang mit den Herren von Schenkon. Vielleicht schon im Sempacherkrieg zerstört, wurde die Ruine 1736 vom Rat der Stadt Luzern zum Abbruch freigegeben und diente zum Wiederaufbau der zwei Jahre zuvor abgebrannten Stadt Sempach. 1899 fanden archäologische Grabungen statt, doch anschliessend wurde die damals noch stattliche Ruine erneut als Steinbruch benützt. Heute erinnern nur noch wenige, 1992 gesicherte Überreste an die einstige Burg.[10]

Sehenswürdigkeiten

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat Schenkon besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt:

  • Patrick Ineichen (CVP): Gemeindepräsident
  • Ignaz Peter (CVP): Finanzvorsteher
  • Rolf Bossart (SVP): Bauvorsteher
  • Astrid Erni (CVP): Sozialvorsteherin
  • Raphael Wyss (FDP): Bildungsvorsteher

Kantonsratswahlen

Bei den Kantonsratswahlen 2023 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Schenkon: SVP 28,48 %, Mitte (mit GenMitte) 26,54 %, FDP 24,24 %, Grüne (mit JG und GrüneKuG) 7,32 %, glp 7,26 % und SP (mit JUSO) 6,15 %.[11]

Nationalratswahlen

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2015 betrugen die Wähleranteile in Schenkon: SVP 30,0 %, CVP 27,8 %, FDP 22,8 %, SP 8,1 %, glp 5,1 %, Grüne 4,9 %, BDP 1,0 %.[12]

Verkehr

Tann (Gemeinde Schenkon)

Die Gemeinde ist durch die Postautolinie Sursee–Schenkon–Sempach-Station und die Buslinie Sursee–Schenkon–Beromünster ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Sowohl Sursee wie Sempach-Station sind Haltestellen an der Bahnstrecke Olten–Luzern.

Das Dorf Schenkon liegt an der Hauptstrasse 2 Sursee–Sempach. Der Ortsteil Zellfeld ebenso – und zusätzlich an der Hauptstrasse 23 Sursee–Beromünster. Der nächstgelegene Autobahnanschluss Sursee an der A2 ist nur 2 km entfernt.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Adolf Reinle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band IV: Das Amt Sursee. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 35). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1956, ISBN 978-3-906131-23-8.
  • Waltraud Hörsch: Schenkon. In: Historisches Lexikon der Schweiz.

Weblinks

Commons: Schenkon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Memento desOriginals vom 1. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfs.admin.ch (Ständige Wohnbevölkerung)
  6. a b Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 806.
  7. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach demographischen Komponenten, institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit und Geschlecht (Memento desOriginals vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pxweb.bfs.admin.ch (Bundesamt für Statistik, STAT-TAB)
  8. LUSTAT: Gemeindeprofil Schenkon (Memento desOriginals vom 8. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lustat.ch
  9. Änderung der Gemeindegrenze „Gebiet Tann“ zwischen der Gemeinde Beromünster und Gemeinde Schenkon (pdf)
  10. Fritz Hauswirth: Burgen und Schlösser der Schweiz. Band 5: Luzern, Zug. Kreuzlingen 1969, S. 92–94.
  11. Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2023 (LUSTAT Statistik Luzern)
  12. Nationalratswahlen 2015: Stärke der Parteien und Wahlbeteiligung nach Gemeinden. In: Ergebnisse Nationalratswahlen 2015. Bundesamt für Statistik, 2016, abgerufen am 3. Juni 2016.

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Karte Gemeinde Schenkon 2015.png
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Municipality Schenkon
Schenkon 405.jpg
Autor/Urheber: Dietrich Michael Weidmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Panoramasicht von der Postaustohaltestelle Schenkon, Bezirk Sursee, Kanton Luzern, Schweiz. Auf der anderen Seeseite ist Nottwil zu sehen.
Tann (Schenkon) 401.jpg
Autor/Urheber: DidiWeidmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Tann, Gemeinde Schenkon, Kanton Luzern, Schweiz