Schenckendorff (Adelsgeschlecht)

Die Familie von Schenckendorff/Schenkendorf ist ein bis heute bestehendes preußisches Adelsgeschlecht.

Herkunft und Geschichte

Die Familie von Schenckendorff (auch v. Schenkendorf oder v. Schenckendorf geschrieben) ist ein aus der Niederlausitz stammendes Adelsgeschlecht des brandenburgisch-preußischen Uradels. Es erscheint urkundlich zuerst 1313 mit den ,dominorum nobilium Othtonis et Henrici pincernarum' (= Schenken) de Schenkendorp.[1] Seit dem Jahre 1315 war das Geschlecht im Besitz des Stammgutes Schenkendorf bei Guben.[2] Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Wolff von Schenckendorff 1571, Gutsherr auf Schmöllen bei Züllichau.[3] Die Familie war ein typisches preußisches Landadelsgeschlecht,[4] das der preußischen Krone zahlreiche Offiziere bis in die Generalsränge stellte,[5] und unter anderem auch Dienste in Sachsen antrat.[6]

Wappen

In Silber ein aufgerichteter roter Stier; auf dem Helm mit rot-silbernen Decken drei (rot-silber-rot) Straußenfedern.

Bekannte Namensträger

  • Balthasar Rudolf von Schenckendorff (1699–1771), preußischer Generalleutnant
  • Emil von Schenckendorff (1837–1915), Politiker, Abgeordneter des Preußischen Abgeordnetenhauses
  • Ernst von Schenckendorff (1914–1964), Offizier, dann am Emnid-Institut
  • Friedrich August von Schenckendorff (1710–1780), preußischer Generalmajor
  • Heinrich von Schenckendorff (1877–1941), Generalleutnant
  • Karl Asmus von Schenckendorf (1796–1875), preußischer Generalleutnant
  • Leopold von Schenkendorff (Pseudonym Günther Ernst, Frank Hillmer, Peter Tamp; 1909–1988), Dichter, Komponist (u. a. NS-Lieder)
  • Max von Schenkendorf (1783–1817), dt. Dichter
  • Max von Schenckendorff (1875–1943), General der Infanterie

Literatur

Einzelnachweise

  1. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis, II, 1, Seiten 341/2, 1843
  2. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band XII, Gesamtreihe GHdA, Seite 383, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn, 2001
  3. Genealogisches Handbuch des Adeligen Häuser, Band A XV, Band 71 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn, 1979, Seite 430
  4. Kurt Breysig, Friedrich Wolters: Geschichte der brandenburgischen Finanzen in der Zeit von 1640 bis 1697. Darstellung und Akten. In: Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der inneren Politik des Kürfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Band 1, Die Centralstellen der Kammerverwaltung. Die Amtskammer, das Kassenwesen und die Domänen der Kurmark. II. 2. Zur Geschichte der kurmärkischen Domänen. 124. Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 882–925 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 1. Mai 2022]).
  5. Friedrich R. Paulig: Friedrich der Große, König von Preußen. Neue Beiträge zur Geschichte seines Privatlebens, seines Hofes und seiner Zeit. In: Familiengeschichte des Hohenzollernschen Kaiserhauses. Band 3, Der siebenjährige Krieg. Selbstverlag, Frankfurt a. Oder 1892, S. 216–228 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 1. Mai 2022]).
  6. Johannes Sinapius: Des Schlesischen Adels Anderer Theil, Oder Fortsetzung Schlesicher Curiositäten. 1728. II. Von Den Gräflichen Und Freyherrl. Geschlechtern, Hoch-Adeliche Geschlechter. S. Michael Rohrlach, Breslau, Leipzig 1728, S. 955–957 (google.de [abgerufen am 1. Mai 2022]).