Schellenberg (Kinding)
Schellenberg | ||
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Schellenberg von Westnordwesten aus Richtung des Weinbergs gesehen mit Anlautertal, Bundesautobahn 9, Schellenbergtunnel der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt und Enkering | ||
Höhe | 494,5 m ü. NN | |
Lage | Kinding, Landkreis Eichstätt, Oberbayern, Deutschland | |
Gebirge | Südliche Fränkische Alb | |
Koordinaten | 48° 59′ 45″ N, 11° 22′ 10″ O | |
Typ | Bergsporn | |
Gestein | Jurazeitlicher Kalkstein | |
Alter des Gesteins | 199,6 - 145,5 Mio. Jahre | |
Besonderheiten | mit Vorzeitfestung Schellenburg |
Der Schellenberg (auch Schellenburg genannt) ist ein 494,5 m ü. NN[1] hoher Bergsporn der Fränkischen Alb (Frankenalb) bei Kinding im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.
Geographische Lage
Der Schellenberg erhebt sich zwischen Kinding im Nordosten und dessen Ortsteil Enkering im Westen. Er erstreckt sich von Nord nach Süd und bildet einen zirka 1 km langen Sporn der sich südlich anschließenden Jurahochfläche der Frankenalb. Seine Hänge fallen etwa 100 m in die Täler der Altmühl im Osten und ihrem dort einmündenden Zufluss Schwarzach im Norden und deren Zufluss Anlauter im Westen hin ab.
Geschichte
Die Täler beherrschende, natürlich geschützte Lage des Schellenbergs und seine siedlungsgeeignete runde, insgesamt etwa 9,5 ha große Plateaufläche nutzten schon sehr früh die Menschen. Hier wurden Siedlungsspuren unterschiedlicher Dichte von der beginnenden Jungsteinzeit (5000 v. Chr.) bis hin zur späten Urnenfelderzeit um 800 v. Chr. gefunden; danach brach die Siedlungskontinuität ab. Gegen Süden war das zuletzt wohl von einer Dorfgemeinschaft im 9. Jahrhundert genutzte Siedlungsgebiet durch zwei etwa 150 m lange und 4 m hohe Mauern abgesichert worden; sie fielen einem Brand zum Opfer, sind aber heute noch gut als Schuttwälle erkennbar. Diesen Mauern war jeweils ein breiter, flacher Graben vorgelagert. Beide Mauern wurden am Westende durch einen rechten Winkel zur Innenfläche hin geführt und ließen dadurch einen schmalen, gut beherrschbaren Zugang zwischen Mauer und Steilhang frei, der am Ende eine hölzerne Toranlage aufwies. Am Rand des Plateaus existierte eine niedrigere Ringmauer, die von weitem einen burgähnlichen Charakter signalisierte. 1907, als Friedrich Winkelmann, Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission, die Anlage entdeckte, führte er dazu die Bezeichnung „Schellenburg“ ein, obwohl hier nie eine Burg im Sinne eines Fürstensitzes stand.
Wissenswertes
Auf dem Schellenberg steht seit 1993 ein Sendeturm (Funkumsetzer) der Deutschen Telekom. 1994 wurde auf dem Schellenberg der archäologische Lehrpfad „Vorzeitfestung Schellenburg“ eröffnet. Durch den Berg führt der 650 m lange, 2005 offiziell dem Eisenbahnverkehr übergebene Schellenbergtunnel der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt. Wanderwege führen von Ilbling und Enkering, beides Gemeindeteile von Kinding, auf den Schellenberg.
Einzelnachweise
- ↑ Kartendienste (Memento des Originals vom 19. Dezember 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. des BfN
Weblinks
- Archäologischer Bericht
- Wanderung auf den Schellenberg im Film bei youtube
- Und nochmals über den Lehrpfad (PDF-Datei; 667 kB)
- Informationen von Enkering unterhalb des Schellenberges
- Nochmals über den Lehrpfad
- Über den archäologischen Lehrpfad
Siehe auch
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Grundkarte TUBS, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte Bayern, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte:
Höhensiedlung Schellenberg bei Kinding Landkreis Eichstätt Winkelmann-Zeichnung 1926
Autor/Urheber: bigbug21, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Das Anlautertal mit der Bundesautobahn 9, der ICE-Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt und dem Ortsteil Enkering der Marktgemeinde Kinding. Im Hintergrund ist der Schellenberg zu sehen.