Scheich Said
Scheich Said (kurdisch شێخ سەعیدی پیرانŞêx Seîdê Pîran, * 1865 in Palu/Elazığ; † 29. Juni 1925 in Diyarbakır) war ein kurdisch[1]-sunnitischer geistlicher Führer. Unter seiner Führung brach 1925 der Scheich-Said-Aufstand gegen die junge türkische Regierung um Mustafa Kemal Pascha (ab 24. Nov. 1934 Mustafa Kemal Atatürk) aus.
Scheich Said war der Sohn von Scheich Mahmut Feyzi und dieser war der Sohn von Scheich Ahmet Efendi von Palu und wurde das ererbte Oberhaupt des Naqshbandi-Ordens, der in den kurdischen Gebieten außerordentlich mächtig war. Der Einfluss Scheich Saids war nicht nur deshalb groß, weil er das ererbte Oberhaupt bzw. Scheich eines einflussreichen religiösen Ordens war, sondern auch deshalb, weil er gleichzeitig Führer der Stämme in diesem Gebiet war. Er war ein vermögender Mann, der mit seinen Herden auch Städte wie Aleppo in Syrien belieferte. Er hatte mehrere Ehefrauen, von denen eine die ältere Schwester Cibranlı Halit Beys war.
Der Scheich-Said-Aufstand resultierte zum einen aus dem Widerstand gegen die neue säkulare türkische Republik, war also religiös motiviert. Andererseits spielte auch das kurdisch nationale Element eine starke Rolle für den Aufstand. Vorbereitet wurde der Aufstand unter anderem von der kurdischen Organisation Azadi, welche nationalistisch geprägt war.
Nach Niederschlagung des Aufstands durch türkische Truppen wurde Scheich Said bei seiner Flucht Richtung Persien Ende April gefasst. Er und 47 weitere Mitstreiter wurden am 29. Juni 1925 öffentlich erhängt. Bis heute genießt Scheich Said unter fast allen Kurden sehr hohes Ansehen. Sein Enkel Abdülmelik Fırat war bis zu seinem Tod am 28. September 2009 Parteivorsitzender der kurdischen HAKPAR-Partei und setzte sich für eine Autonomie für die Kurden der Türkei ein.
Literatur
- Martin van Bruinessen: Agha, Scheich und Staat, Berlin 1989, S. 379ff.
- Yaşar Kalafat: Şark meselesi ışıgında Şeyh Sait olayı, karakteri, dönemindeki iç ve dış olaylar. In: Boğaziçi ilmî araştırmalar serisi; 11. Boğaziçi Yayınları, Ankara 1992, ISBN 975-451-083-0, S. 407.
Weblinks
- Robert W. Olson, William F. Tucker: Die Scheich-Said-Rebellion (1925): Kurdische Aufstände. In: kurdmania.org. 28. Dezember 2011, archiviert vom Original am 21. Dezember 2017 .
Einzelnachweise
- ↑ Uğur Üngör: The Making of Modern Turkey: Nation and State in Eastern Anatolia, 1913–1950, Oxford University Press, 2011, ISBN 978-0-19-164076-6, S. 111: „Member of a Zaza family originally from Piran and revered sheikh of the Naqshbandi Sufi order“.
Personendaten | |
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NAME | Said, Scheich |
ALTERNATIVNAMEN | Pîran, Şêx Seîdê (kurdisch); Said, Seyh (zazaisch) |
KURZBESCHREIBUNG | kurdischer Geistlicher und Führer |
GEBURTSDATUM | 1865 |
GEBURTSORT | Hınıs |
STERBEDATUM | 29. Juni 1925 |
STERBEORT | Diyarbakır |
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Front row, left to right: Shiekh Sherif, Sheikh Said, back row: Sheikh Hamid, Major Kasim (Kasım Ataç), Sheikh Abdullah.