Scheibenwischer (Kabarett)

Fernsehserie
TitelScheibenwischer
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Genrepolitisches Kabarett
Erscheinungsjahre1980–2008
Episoden195
Produktions-
unternehmen
SFB (1980–2003)
RBB und BR (2003–2008)
Erstausstrahlung12. Juni 1980 auf Deutsches Fernsehen
Besetzung

Der Scheibenwischer war eine von Dieter Hildebrandt begründete deutsche Kabarettsendung, die von der ARD im Ersten Deutschen Fernsehen („Das Erste“) ausgestrahlt wurde. Zum letzten Ensemble gehörten die Kabarettisten Bruno Jonas, Mathias Richling und Richard Rogler.

Produziert wurde die Sendung von 1980 bis in das Jahr 2003 vom Sender Freies Berlin. Danach war das Format bis zu seinem Ende im Jahr 2009 eine Koproduktion der beiden ARD-Anstalten Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und Bayerischer Rundfunk (BR), hergestellt im halbjährlichen Wechsel in Berlin und München.

Im Jahr 1983 erhielten Dieter Hildebrandt, Gerhard Polt und Gisela Schneeberger den Adolf-Grimme-Preis mit Silber für die Sendung vom 14. Januar 1982 zum Thema Rhein-Main-Donau-Kanal. 1986 erhielten Hildebrandt und – postumSammy Drechsel den Adolf-Grimme-Preis mit Gold für die Sendung vom 15. April 1985 über deutsche Vergangenheitsbewältigung und die Behandlung der Sinti und Roma.[1]

Form der Sendung

Der Scheibenwischer praktizierte eine Annäherung an das Theater, die wegführte von der klassischen, der Stand-up-Comedy nicht unähnlichen Auftrittsform im deutschen politischen Kabarett. In ähnlicher Form entstanden im Umfeld der Mitwirkenden Bühnenstücke wie München Leuchtet und Diridari, die in den Münchner Kammerspielen aufgeführt wurden.

Aufgrund der politischen „Stoßrichtung“ sorgte der Scheibenwischer – insbesondere unter konservativen Politikern – mehrfach für Ärger und Skandale.

Zum Konzept der Sendung gehörten auch Gastauftritte anderer Kabarettisten, wie beispielsweise von Gerhard Polt, Wolfgang Stumph, Andreas Rebers, Hagen Rether, Philipp Weber oder der Musikgruppe Biermösl Blosn und des Liedermachers Konstantin Wecker. Dabei entstanden einige herausragende Sendungen wie Der Rhein-Main-Donau-Kanal, Krieger denk mal! oder Tschernobyl und die Folgen. Ein regelmäßiger Gast im Scheibenwischer war außerdem der Berliner Kabarettist Frank Lüdecke, der seit 2004 in jeder zweiten Sendung vertreten war.

Für den Literaturwissenschaftler Hans Mayer war bereits der Name der Sendung ein idealistisches Programm: „Wenn Sie das Wort Scheibenwischer genau untersuchen, so ist also doch da ein Bemühen spürbar, dass der Dreck weggewischt wird, dass man klare Sicht bekommt, dass man Licht bekommt, das Licht der Aufklärung, und dass der Dreck der Klischees […] weggewischt wird.“[2]

Auftretende Kabarettisten

Dieter Hildebrandt

Mit der Sendung Scheibenwischer aufs engste verbunden ist der Name des Kabarettisten Dieter Hildebrandt, unter dessen Federführung zwischen 1980 und 2003 insgesamt 144 Sendungen ausgestrahlt wurden. Ab dem Jahr 1985 wurde Bruno Jonas regelmäßiger Gast der Sendung, ab 2000 fester Partner neben Hildebrandt.

Nachdem dieser im Oktober 2003 aus Altersgründen aus dem Scheibenwischer ausgeschieden war, wurde die Sendung von Bruno Jonas, Mathias Richling und Georg Schramm weitergeführt. Ab dem 8. Januar 2004 wurden die 10 neuen Folgen ins Spätprogramm verlegt und die Sendezeit auf 30 Minuten gekürzt.[3] In den Sendungen vom Oktober 2004 sowie am 1. September und 29. Dezember 2005 hatte Dieter Hildebrandt noch einmal Gastauftritte im Scheibenwischer.

Am 24. April 2006 gab Schramm bekannt, dass er seinen letzten Auftritt in der Sendung vom 25. Mai 2006 haben werde und das Ensemble auf eigenen Wunsch verlässt.[4] Als Grund wurden unterschiedliche Vorstellungen von der zukünftigen konzeptionellen Ausrichtung des Sendeformats, das ab Herbst 2006 wieder auf 45 Minuten verlängert wurde, zwischen Schramm und seinen Kollegen genannt.[5] Ab dem 29. Juni 2006 nahm Richard Rogler Schramms Platz ein.[6] Schramm wechselte für die nächsten vier Jahre zur Kabarettsendung Neues aus der Anstalt im ZDF, bevor er sich auch von dort als Ensemble-Mitglied zurückzog.

Im Februar 2008 verließ Rogler das Ensemble. Als Grund nannte der RBB zunächst, er wolle sich auf seine Bühnenauftritte konzentrieren.[7] Später erklärte Rogler aber in einem Interview für Eins zu Eins. Der Talk in Bayern 2, er sei von seinen beiden verbliebenen Kollegen gemobbt worden.[8] In der darauffolgenden Sendung am 21. Februar 2008 standen Jonas und Richling vorerst in einer Zweierkonstellation auf der Bühne.

Am 9. April 2008 gab Bruno Jonas seinen Ausstieg aus der Sendung bekannt. Seinen letzten Scheibenwischer-Auftritt absolvierte er am 30. Dezember 2008. Danach übernahm Mathias Richling alleine die Leitung der Nachfolgesendung Satire Gipfel und wurde von verschiedenen Gästen unterstützt.

Das Ende der Sendung

Nachdem Mathias Richling angekündigt hatte, zukünftig auch Comedians in die Sendung zu holen, untersagte Dieter Hildebrandt im März 2009 die weitere Verwendung des Namens Scheibenwischer. Der Kabarettist hatte sich die Namensrechte bereits in den Anfangstagen 1980 sichern lassen. Die zuständigen Sendeanstalten Rundfunk Berlin Brandenburg und der Bayerische Rundfunk akzeptierten dieses Verbot und beschlossen, die Sendung zukünftig Satire Gipfel zu nennen. Diese wurde am 19. März 2009 erstmals ausgestrahlt. Richling reagierte empört, bezeichnete Hildebrandt als „SPD-Wahlkämpfer“[9] und warf ihm vor, in erster Linie parteipolitisch motivierte Satire betrieben zu haben: „Das Problem ist auch, dass Altgenosse Dieter Hildebrandt kein politisches Kabarett kann, sondern immer nur parteipolitisches. Sein Scheibenwischer wurde von der SPD immer angesehen als parteieigene Sendung. Deshalb geht Hildebrandt leider jede Form von Objektivität ab, auch in der Beurteilung von Kollegen.“[10]

Nachdem weitere namhafte Kabarettisten den Satire Gipfel verlassen hatten, legte Richling die Leitung der Sendung zum Jahresende 2010 nieder. 2011 übernahm Dieter Nuhr trotz seines parallelen Engagements bei RTL die Aufgabe; Nuhr verließ das RBB-Studio und zog ins Radialsystem V in Berlin; seither zahlen die Gäste Eintritt. Auch der Satire Gipfel wurde mittlerweile umbenannt in nuhr im Ersten.

Politische Skandale

Im Laufe der Jahre sorgte der Scheibenwischer mehrfach für politische Kontroversen:

  • Als unter Franz Josef Strauß begonnen wurde, die zentralen Abschnitte des Rhein-Main-Donau-Kanals zu errichten, nahm Hildebrandt dies 1982 zum Anlass, die Ereignisse in der Sendung zu karikieren. Dabei bezog er sich explizit darauf, dass Millionen von Quadratmetern Naturschutzgebiet in Form von Feuchtwiesen dem Vorhaben zum Opfer fallen würden, während zugleich eine große Zahl bayerischer Regierungsmitglieder in der Chefetage der entsprechenden Betreibergesellschaften säßen. In einem Sketch dazu wedelte Gerhard Polt mit Geldscheinbündeln und Gisela Schneeberger verteilte Schecks an Politiker. Die bayerische Staatsregierung protestierte beim SFB wegen Unterstellungen und eines angeblich „bayernfeindlichen Programms“.[11]
  • 1986 blendete sich der Bayerische Rundfunk für die Dauer der Ausstrahlung einer Folge aus dem gemeinsamen Fernsehprogramm der ARD aus.[12] Am 22. Mai 1986, wenige Wochen nach der Katastrophe von Tschernobyl, nahm Helmut Oeller, damaliger Fernsehdirektor des BR, an einigen Passagen des Manuskriptes für die Sendung am nächsten Tag Anstoß – unter anderem an einer von Werner Koczwara geschriebenen Nummer mit dem Titel Der verstrahlte Großvater, die von Lisa Fitz vorgetragen werden sollte. Da er kein Gehör für seine Forderung nach ARD-weiter Absetzung der Folge fand, kam es zu der denkwürdigen Entscheidung der Ausblendung, so dass dieser Scheibenwischer in Bayern nicht zu empfangen war. Dies rief sowohl in Bayern als auch deutschlandweit Proteste hervor und wurde als Akt der Zensur gebrandmarkt. Teilweise wurde diese Folge des Scheibenwischers dann in SPD-Ortsvereinen und den Münchner Kammerspielen[13] auf Video gezeigt. Die Münchner Abendzeitung druckte Auszüge aus dem Manuskript ab.[14] Nach dem Tod Hildebrandts im November 2013 nahm der Bayerische Rundfunk die Sendung in voller Länge in seine Mediathek auf[15], entfernte sie allerdings kurz danach wieder.

Folgen und Gäste (unvollständig)

Die einzelnen Folgen von Scheibenwischer waren nicht betitelt. In einigen Fällen können – kursiv gesetzte – Titel jedoch von zwei DVD-Kompilationen beziehungsweise von Buchausgaben der Texte von Sendungen übernommen werden.

FolgeTitel bzw. ThemenErstausstrahlungGästeAnmerkungen
1Welche Rolle spielt Satire im Fernsehen?12. Juni 1980Joseline Gassen, Gerhard Polt, Werner Schneyder, Konstantin Wecker, Ingeborg Wellmann
2öffentlich-rechtliches TV und die Macht der Medienkonzerne21. August 1980Knut Kiesewetter, Lore Lorentz, Werner Schneyder, Achim Strietzel
3Unterhaltung im TV16. Oktober 1980Hanns Dieter Hüsch, Hannelore Kaub, Konstantin Wecker
4Papstbesuch27. Dezember 1980Rainer Basedow, Gerhard Polt, Beatrice Richter
5Berliner Verhältnisse; Atomkraft12. Februar 1981Katja Ebstein, Wolfgang Gruner
6Hausbesitzer und Hausbesetzer23. April 1981Cornelia Froboess, Udo Lindenberg
7Was, wer und wen hält das Fernsehen aus?18. Juni 1981Hanns Dieter Hüsch, Sigi Maron, Sabine Sinjen
813. August 1981Regina Lemnitz, Walter Mossmann, Susanne Tremper
98. Oktober 1981Loni von Friedl, Jochen Steffen, Biermösl Blosn
10der Redakteur der Zukunft; Gewaltfixierung der Medien; moderne Trauerarbeit; Friedensbewegung und „schweigende Mehrheit“; Helmut Kohl spricht Matthias Claudius19. November 1981Erich Kleiber, Lore Lorentz, Erich Schleyer, Bernd Stephan
11Der Rhein-Main-Donau-Kanal14. Januar 1982Erhard Kölsch, Hanns Christian Müller, Gerhard Polt, Gisela SchneebergerDiese Folge wurde 1983 ausgezeichnet mit dem Adolf-Grimme-Preis mit Silber.
1225. März 1982Thomas Freitag, Bruno Jonas, Katja Rupé, Klaus Peter Schreiner
13Wiegenlied 198229. Juli 1982Jochen Busse, Mathias Richling, Susanne Tremper
14Bonner Wende; Atomwirtschaft23. September 1982Gerhard Polt, Gisela Schneeberger
1525. November 1982Heinz Werner Kraehkamp, Helmut Krauss, Werner Kreindl, Daniela Strietzel
16Satire im Fernsehen vor den Wahlen30. Dezember 1982Jochen Busse, Hanns Dieter Hüsch, Bruno Jonas, Gerhard Polt, Konstantin WeckerDie Sendung wurde um drei Wochen vorverlegt, weil die Intendanten der ARD mehrheitlich Bedenken gefolgt waren, der ursprünglich geplante Sendetermin 22. Januar läge zeitlich zu nahe an der Bundestagswahl vom 6. März 1983, in deren Vorfeld Dieter Hildebrandt sich als Wahlkampfhelfer der SPD engagierte.[16] Die Entscheidung wurde von den Kabarettisten in der Sendung ausgiebig verspottet.
17Nachwahlbetrachtungen; Volkszählung; Informatik und Wissenschaft; Abschiedsrede von Herbert Wehner17. März 1983Katja Ebstein, Thomas Freitag, Dietrich „Piano“ Paul
18Hitler-Tagebücher; Berliner Filz28. April 1983Mathias Richling, Gebrüder Blattschuss
19Ausländer raus, Ausländer rein16. Juni 1983Şinasi Dikmen, Lisa Fitz, Hannelore Kaub, Helmut Krauss, Lore Lorentz
20Waldsterben11. August 1983Rainer Basedow, Jochen Busse, Regina Lemnitz, Mehlprimeln
21Krieger denk mal![17]2. November 1983Gerhard Polt, Gisela Schneeberger, Biermösl Blosn
22Orwell-Jahr und Sprachpflege29. Dezember 1983Hanns Dieter Hüsch, Hellmut Lange, Die Pochenden Herzen
2323. Februar 1984Ruth Drexel, Sissy Höfferer, Hans Korte, Konstantin Wecker
2419. April 1984Hannelore Kaub, Helmut Krauss, Mathias Richling
25Genscher-Rücktritt; Parteispenden; Frauen ans Gewehr; Tierversuche28. Juni 1984Thomas Freitag, Lola Müthel, Hermann Treusch, Gerhard Zemann
26Ferien im Stau; Olympische Spiele23. August 1984Jochen Busse, Şinasi Dikmen, Elke Heidenreich, John Paiva, Ron Williams, Inge Wolffberg
2722. November 1984Otto Grünmandl, Franz Hohler, Hellmut Lange, Achim Strietzel
28Die Wirkung von Entwicklungshilfe7. Januar 1985Jochen Busse, Lisa Fitz, Hanns Dieter Hüsch
29Faria Faria Ho! Der Deutsche und sein „Zigeuner“[18]15. April 1985Anja Buczkowski, András Fricsay, Gerhard Polt, Jakob Lichtman und Ja-Ka-SchaDiese Folge wurde 1986 ausgezeichnet mit dem Adolf-Grimme-Preis mit Gold.
30Wer schaut den Scheibenwischer?8. Juli 1985Matthias Beltz, Klaus Peter Schreiner, Hendrike von Sydow, Dieter Thomas
31Privatfernsehen und seichte Unterhaltung2. September 1985Jochen Busse, Jörg Hube, Maren Kroymann
32Umgang mit Senioren18. November 1985Uschi Flacke, Karl-Ulrich Meves, Brigitte Mira, Jochen Steffen, Gerhard Zemann
33Wackersdorf und Atomindustrie;
Berliner Bestechungsskandal
5. Februar 1986Hanns Dieter Hüsch, Bruno Jonas, Renate Küster, Lore Lorentz, Hans-Günter Martens, Konstantin WeckerVier Tage vor dem geplanten Sendetermin 23. Januar starb Sammy Drechsel, der Regie bei allen bisherigen Scheibenwischer-Folgen geführt hatte. Auf Bitten der Crew um Dieter Hildebrandt kam es deswegen zu einer Verschiebung der Live-Sendung um zwei Wochen.[19] Die Regie beim Scheibenwischer übernahm Cathérine Miville, die diese Aufgabe bis zum Jahr 2000 ausfüllte. Eine weitere Veränderung, die mit dieser Folge eintrat, war die Verlängerung der Sendezeit von 45 auf 60 Minuten. Jedoch gab es statt fünf oder sechs jetzt nur noch vier Folgen pro Jahr.
34Tschernobyl und die Folgen22. Mai 1986Lisa Fitz, Hans Korte, Helmut Ruge, Dick Städtler, Christof Stählin, MehlprimelnDiese Folge wurde nicht ausgestrahlt im Sendegebiet des Bayerischen Rundfunks, dessen Fernsehdirektor Anstoß an einigen Texten der Sendung genommen hatte. Kritiker der Entscheidung sprachen von „Zensur“.[20]
35Atomkraft nach Tschernobyl11. September 1986Sissy Höfferer, Walter Mossmann, Werner Schneyder, Susanne Tremper
36Die Verquickung von Politik und Unterhaltung4. Dezember 1986Matthias Beltz, Jacques Breuer, Hendrike von Sydow, Dieter Thomas
37750 Jahre Berlin12. März 1987Jochen Busse, Renate Küster, Ensemble des Grips-Theaters
38Asyl- und Aidspolitik; Volkszählung4. Juni 1987Thomas Freitag, Ralf Milde, Konstantin Wecker, Gerhard Zemann, Billie Zöckler
39Auto und Wald; Honecker-Besuch27. August 1987Rainer Basedow, Uwe G. Ebert, Dietrich „Piano“ Paul, Maria Peschek, Bernd Regenauer, Kay Zumwinkel
40Weihnachten in Neustein17. Dezember 1987Sissy Höfferer, Charly M. Huber, Hanns Dieter Hüsch, Bruno Jonas, Rudi Klaffenböck, Konstantin Wecker
41Plutonium-Skandal und Terrorismus; Korruption in Deutschland11. Februar 1988Hans Korte, Dieter Landuris, Jürgen Thormann, Henning Venske, Petra ZieserMit dieser Folge kehrte der Scheibenwischer zur bewährten Sendedauer von 45 Minuten und zum Rhythmus von fünf Folgen pro Jahr zurück.
42Arbeitszeitverkürzung und Lohnausgleich21. April 1988Jörg Hube, Werner Schneyder, Klaus Peter Schreiner
43Steuerreform, katholische Kirche und Religionsfreiheit16. Juni 1988Erika Deutinger, Lisa Fitz, Sunnyi Melles, Petra Zieser
44NS-Verstrickungen deutscher Mediziner6. Oktober 1988Kornelia Boje, Urban Priol, Jürgen Thormann, Stephan Wald
45offene Stellen in der BRD; Ost- und Westdeutschland in Zeiten der Perestroika; wie wir uns zu Tode amüsieren24. November 1988Ilona Schulz, Achim Strietzel, Dieter Thomas, Guntbert Warns
46Medienpolitik im Wandel der Zeiten19. Januar 1989Jochen Busse, Heinz Werner Kraehkamp, Renate Küster
4716. März 1989Rainer Basedow, Şinasi Dikmen, Mussin Omurca, Henning Venske
48Die Auswirkungen der europäischen Bürokratie15. Juni 1989Gerhard Polt, Gisela Schneeberger, Biermösl Blosn
497. September 1989Siegfried Mahler, Gerhard Polt, Gisela Schneeberger, Biermösl Blosn
50Wende in der DDR2. November 1989Lisa Fitz, Hanns Dieter Hüsch, Werner Schneyder, Konstantin Wecker
51Das vorvereinigte Deutschland als TV-Produktion15. Februar 1990Richard RoglerErstmals bestritt Dieter Hildebrandt eine ganze – zudem sechzigminütige – Sendung mit nur einem Kollegen. Der spätere Gastgeber Richard Rogler hinterließ bei seinem Scheibenwischer-Debüt gleich einen bleibenden Eindruck. Sein wiederholter Ausruf „Wahnsinn!“ – eine Veralberung von Karl Moik und dessen Enthusiasmus bei einem Besuch seines Musikantenstadls in Cottbus im Dezember 1989 – entwickelte sich sogar zu einem Markenzeichen des Kabarettisten.[21]
52Nach der Volkskammerwahl22. März 1990Rainer Basedow, Jochen Busse, Renate Küster, Henning Venske
5331. Mai 1990Hans Korte, Hans-Jürgen Silbermann, Simone Solga


546. September 1990Dieter Landuris, Nina Lorck-Schierning, Hanna Petkoff, Urban Priol, Renate Reiche, Klaus Peter Schreiner, Helga Siebert
5525. Oktober 1990Dietrich Lehmann, Mathias Richling, Konstantin Wecker
56drohender Krieg um Kuwait24. Januar 1991Hans Jürgen Diedrich, Hansi Jochmann, Jürgen Thormann, Christian Veit
60Die „Sprecherschule für Politiker“21. November 1991Jochen Busse, Holger Paetz, Petra Zieser
67Helmut Kohl und die Kunst Nachrufe zu schreiben8. April 1993Gerhard Polt
72„In harter Zeit hilft Fröhlichkeit“3. Februar 1994Maren Kroymann
76Landtagswahlen in Bayern29. September 1994Bruno Jonas
94Der kabarettistische Jahresrückblick29. Dezember 1996Josef Hader, Werner Schneyder
1002. November 1997
10121. Dezember 1997
107Geschichten aus dem Wahllokal18. September 1998Matthias Beltz, Reiner Kröhnert
113Volksmusik, Medikamente und Rot-Grün26. Juni 1999Matthias Beltz, Richard Rogler
14220. März 2003Ottfried Fischer
14310. April 2003Volker Pispers
14415. Mai 2003
1452. Oktober 2003Richard Rogler, Volker Pispers, Konstantin Weckerletzte Folge mit Dieter Hildebrandt als Hauptakteur
1468. Januar 2004Frank LüdeckeFeste Besetzung: Bruno Jonas, Mathias Richling und Georg Schramm (Folgen 146–169)
14712. Februar 2004Arnulf Rating
14811. März 2004Frank Lüdecke
1498. April 2004Michael Altinger
15013. Mai 2004Frank Lüdecke, Matthias Deutschmann
15110. Juni 2004Richard Rogler
1529. September 2004Frank Lüdecke
15314. Oktober 2004Dieter Hildebrandt
15418. November 2004Richard Rogler
1559. Dezember 2004Frank Lüdecke
15613. Januar 2005Michael Altinger
15710. März 2005Arnulf Rating
1587. April 2005Frank Lüdecke
15928. April 2005Heinrich Pachl
16019. Mai 2005Frank Lüdecke
1617. Juli 2005Henning Venske
1621. September 2005Dieter Hildebrandt
16313. Oktober 2005Frank Lüdecke
16429. Dezember 2005Dieter Hildebrandt, Frank Lüdecke,

Andreas Rebers, Hagen Rether, Richard Rogler, Wiglaf Droste, Lach- & Schieß-Ensemble

Scheibenwischer – Die Gala (103 Minuten)
16519. Januar 2006Frank Lüdecke
16615. Februar 2006Arnulf Rating
16723. März 2006Volker Pispers
16820. April 2006Frank Lüdecke
16925. Mai 2006Richard Roglerletzte Sendung mit Georg Schramm
1703. Juni 2006Frank Lüdecke, Fritz Eckenga, Christian Springer, Helmut Schleich, Sigi Zimmerschied, Wolfgang Stumph u. a.Scheibenwischer Extra „WM 2006“ (90 Minuten);

Richard Rogler wird neben Bruno Jonas und Mathias Richling fester Bestandteil (als Ersatz von Georg Schramm)

17129. Juni 2006Fritz Eckenga
17214. September 2006Sigi Zimmerschied
1735. Oktober 2006Andreas Rebers
17423. November 2006Günter Grünwald
17528. Dezember 2006Scheibenwischer Gala (100 Minuten)
17618. Januar 2007Frank Lüdecke, Andreas Rebers
17715. Februar 2007Arnulf Rating, Claus von Wagner
17815. März 2007Frank Lüdecke
17919. April 2007Mathias Tretter
18031. Mai 2007Frank Lüdecke
18121. Juni 2007Andreas Rebers
18213. September 2007Frank Lüdecke
1834. Oktober 2007Andreas Rebers, Philipp Weber
18422. November 2007Frank Lüdecke, Andreas Rebers
18529. Dezember 2007Jahresgala 2007
18617. Januar 2008Frank Lüdeckeletzte Sendung mit Richard Rogler
18721. Februar 2008Frank Lüdecke, Matthias Egersdörfer
18820. März 2008Arnulf Rating, Andreas Rebers
18917. April 2008Frank Lüdecke, Dorina Pascu
19015. Mai 2008Hagen Rether, Sigi Zimmerschied
19119. Juni 2008Frank Lüdecke, Andreas Rebers
19211. September 2008Frank Lüdecke, Claus von Wagner
1932. Oktober 2008Andreas Rebers
19420. November 2008Frank Lüdecke, Philipp Weber
19530. Dezember 2008Frank Lüdecke, Sigi Zimmerschied, Hagen RetherJahresgala 2008; letzte Sendung mit Bruno Jonas

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Preisträger 1986. Grimme-Institut, 1986 noch Adolf Grimme Institut genannt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. November 2014; abgerufen am 29. März 2015 (Enthält Begründung).
  2. Elke Reinhard: Warum heißt Kabarett heute Comedy? Metamorphosen in der deutschen Fernsehunterhaltung. LIT-Verlag, Berlin 2006. ISBN 3-8258-9231-X, S. 98.
  3. Sebastian Filipowski: "Scheibenwischer" wird fortgesetzt. In: dwdl.de. 27. September 2003, abgerufen am 19. März 2022.
  4. Thomas Lückerath: Eklat: Kabarettist Schramm verlässt "Scheibenwischer" im Streit. In: DWDL.de. 25. April 2006, abgerufen am 23. Dezember 2022.
  5. Georg Schramm: Interview mit der SZ zum Ausscheiden beim Scheibenwischer
  6. Uwe Mantel: Richard Rogler verstärkt das "Scheibenwischer"-Team. In: DWDL.de. 23. Juni 2006, abgerufen am 10. Januar 2023.
  7. DWDL.de: Rogler verlässt den Scheibenwischer wieder
  8. Richard Rogler, Kabarettist – Professor für Kabarett (Memento vom 21. Oktober 2013 im Internet Archive), Bayern 2 am 22. Oktober 2013, abgerufen am 22. Oktober 2013
  9. Richling wirft Hildebrandt Humor-Fundamentalismus vor in: Der Spiegel, 14. März 2009
  10. „Hildebrandt kann nur parteipolitisch“ in: Focus Nr. 12, 16. März 2009
  11. Wahre Fülle. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1982 (online).
  12. Darstellung auf der Homepage des Bayerischen Rundfunks in der Würdigung Dieter Hildebrandts zum 80.Geburtstag (Memento vom 29. Dezember 2008 im Internet Archive)
  13. @1@2Vorlage:Toter Link/br-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)
  14. Deutschlandradio Kultur: Kalenderblatt: Maulkorb für Hildebrandt. 22. Mai 2006
  15. Zeitdokument: Scheibenwischer vom 22. Mai 1986 (Memento vom 25. November 2013 im Internet Archive), BR-Mediathek Video
  16. Hildebrandt jetzt doch im Programm. In: Hamburger Abendblatt. Mittwoch, 22. Dezember 1982. S. 16. Abgerufen am 18. Januar 2020.
  17. Dieter Hildebrandt, Gerhard Polt, Hanns Christian Müller: Krieger denk mal! Ein Buch zur moralischen Aufrüstung. Droemer Knaur, München 1984, ISBN 978-3-426-02120-0.
  18. Dieter Hildebrandt, Gerhard Polt, Hanns Christian Müller: Faria Faria Ho! Der Deutsche und sein „Zigeuner“. Das Buch zum Scheibenwischer über Sinti und Roma. Droemer Knaur, München 1985, ISBN 3-426-02179-X.
  19. Änderungen nach Drechsels Tod. In: Hamburger Abendblatt. Mittwoch, 22. Januar 1986. S. 12. Abgerufen am 18. Januar 2020.
  20. Scheibenwischer-Zensur. Vollständiger Text der Sendung und Dokumentation über die Reaktionen in der Öffentlichkeit. Mit einem Vorwort von Heinrich Albertz. Droemer Knaur, München 1986, ISBN 978-3-426-02188-0.
  21. Richard Rogler: Wahnsinn! Kiepenheuer und Witsch, Köln 1995, ISBN 3-462-02465-5.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Dieter Hildebrand 2011-09 Freising.JPG
Autor/Urheber: Richard Huber, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Kabarettist Dieter Hildebrand bei seinem Auftritt im Unterhaus des Freisinger Lindenkellers.
Scheibenwischer Originallogo.png
Autor/Urheber:

Unbekannt

, Lizenz: Logo

Originallogo der Sendung Scheibenwischer