Scheibenfibel

Otto der Große, mit prunkvoller Scheibenfibel dargestellt

Eine Scheibenfibel ist europaweit eine Form der Gewandspange zum Zusammenhalten der Kleidung, mit einer scheibenförmigen, oft reichverzierten Platte als Abdeckung über der Nadel. Bis über fünf Zentimeter durchmessende Scheibenfibeln sind im Frühmittelalter in der Regel Bestandteile der Frauentracht, deutlich kleinere Exemplare wurden ab der Karolingerzeit auch von Männern getragen. Bekannte Fibeln dieser Art stammen aus der Völkerwanderungszeit und den angrenzenden Jahrhunderten, so die Scheibenfibeln aus Soest oder aus der niedersächsischen Gemeinde Holle.

Viele Scheibenfibeln haben goldverzierte Einlegearbeiten mit Schmucksteinen, sind emailliert bzw. tauschiert oder haben eine Auflage aus Gold- oder Silberblech. Die bekannte Reiterscheibe von Pliezhausen war ehemals die Auflage einer Scheibenfibel. Ein Beispiel aus römischer Zeit ist die Scheibenfibel von Tangendorf. Die frühmittelalterliche Scheibenfibel von Maschen zeigt eine Gestalt mit Heiligenschein.

Literatur

  • Martina-Johanna Bode: Germanische Scheibenfibeln. Ein kurzer Überblick über den Forschungsstand ausgewählter Formen. In: Jürgen Kunow (Hrsg.): 100 Jahre Fibelformen nach Oskar Almgren. Wünsdorf 1998, S. 321–338, ISBN 3-910011-17-9.
  • Heinrich Beck (Hrsg.): Fibel und Fibeltracht. Sonderdruck aus Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Berlin, 2000, ISBN 3-11-016858-8.

Weblinks

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DBP 1987 1335 Merowingische Scheibenfibel.jpg
Wohlfahrtsmarken 1987, historische Gold- und Silberschmiedekunst
Fibulae Aregund MAN87424.jpg
Pair of fibulae from the finery set of Queen Aregund (ca. 515–573), wife of Clotaire I (511–561), king of the Franks. Gold and garnets, Merovingian Gaul, ca. 570. Found in a tomb of Saint-Denis in 1959.
Scheibenfibel.jpg
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Scheibenfibel 6. Jahrhunderts aus dem Gräberfeld von Weingarten Grab 511. Goldzellwerk gefüllt mit Almandin und Perlmutt.
Zürich - Uetliberg - Fürstengrabhügel - Goldscheiben.jpg
Uetliberg / Uitikon-Waldegg : Zwei Früh-La-Tène-zeitliche Goldscheiben-Fibeln (Scheibenfibel) und eine goldene Rosette aus dem Fürstengrabhügel Sonnenbühl.
Goldscheibenfibel mit «Palmendekor» (links oben), Goldscheibenfibel mit «Arkadenmuster» und Goldrosette (unten), ausgestellt im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich.
Beschreibung adaptiert von erratiker.ch.
Fibules mérovingiennes 01.JPG
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Fibules

Fibules mérovingiennes
Schijffibula in geëmailleerd brons, 150 tot 225 NC, vindplaats- Tongeren, Kielenstraat, 2006, werkput 1, vlak 3, mogelijk uit graf 2, collectie Gallo-Romeins Museum Tongeren, GRM 9391.jpg
Schijffibula in geëmailleerd brons, 150 tot 225 NC, vindplaats: Tongeren, Kielenstraat, 2006, werkput 1, vlak 3, mogelijk uit graf 2, collectie Gallo-Romeins Museum Tongeren, GRM 9391.
NMSGallowayHoard2 PF1034095 900x674 96dpi (cropped).jpg
Autor/Urheber: National Museums Scotland, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Large disc brooch consisting of two discs riveted together, the decorative front disc pierced silver, the back disc copper alloy with possible gilt surface on one side, visible through the pierced upper disc, from the Viking age Galloway Hoard.