Museumsufer

Der Anfang an der Brückenstraße
Der Mittelteil, östlich und westlich der Schweizer Straße
Das Endstück bis zum Museum Giersch

Als Museumsufer wird in Frankfurt am Main der Standort einer Gruppe von 26 Museen bezeichnet, die sich alle in unmittelbarer Nähe des Mains befinden.

Geschichte

Die Idee zu der Ansammlung unterschiedlicher Museen hatte 1977 der damalige Frankfurter Kulturdezernent Hilmar Hoffmann im Kommunalwahlkampf propagiert,[1] nachdem entsprechende Vorschläge in Fachkreisen schon früher entwickelt worden waren. So hatte bereits 1973 der Architekt Till Behrens sein „Grüngürtel-Mainufer-Konzept“ in das Frankfurter Forum für Stadtentwicklung eingebracht. Zwischen 1980 und 1990 wurden unter der Federführung des späteren Amtsleiters des Hochbauamtes der Stadt Frankfurt Roland Burgard die bestehenden Museen ausgebaut und neue errichtet. Dabei wurden teilweise ehemalige Patriziervillen umgebaut oder Neubauten entworfen. Für die Entwürfe waren Architekten wie etwa Richard Meier, Oswald Mathias Ungers, Josef Paul Kleihues, Günter Behnisch und Hans Hollein verantwortlich.

Seit 2008 saniert und erweitert die Stadt viele ihrer Museen.[2] Das Städel erhielt einen Erweiterungsbau. Außerdem wurde das Filmmuseum renoviert. Auch die Altbauten des Historischen Museums sind bereits wieder eröffnet worden.[3]

Im Oktober 2007 schlossen sich rund 30 Frankfurter Museen unter der Wort-Bild-Marke „Museumsufer Frankfurt“ zusammen. Diese soll ähnlich wie „MQ“ für das Museumsquartier Wien oder die „Museumsinsel“ Berlin ein etablierter Begriff für den Museumsstandort Frankfurt werden.[4] Mit dem „Museumsuferticket“ und der „Museumsufercard“ bietet der Verbund Vergünstigungen in den 38 teilnehmenden Museen an.[5][6]

Museen

Neun Museen reihen sich am südlichen Ufer des Mains in Sachsenhausen zwischen dem Eisernen Steg und der Friedensbrücke am Schaumainkai. Diese sind, mainabwärts aufgezählt:

Am nördlichen Mainufer in der Innenstadt befinden sich das Jüdische Museum am Untermainkai und das Historische Museum in der Altstadt am Mainkai. Etwas weiter vom Mainufer entfernt liegen im Altstadtbereich die Kunsthalle Schirn, das Museum für Moderne Kunst, das Museum Judengasse und das Archäologische Museum im Karmeliterkloster. Auf der Maininsel an der Alten Brücke wurde 2006 die Ausstellungshalle Portikus eröffnet.

Veranstaltungen

Das Museumsuferfest findet seit 1988 jedes Jahr am letzten Wochenende im August statt. Die Nacht der Museen wird seit dem Jahr 2000 jährlich im Frühjahr veranstaltet.

Siehe auch

Literatur

  • Roland Burgard: Das Museumsufer Frankfurt: Architekten und Bauten, Basel, Verlag Birkhäuser 2020. ISBN 978-3-0356-1881-5.

Belege

  1. Frankfurter Wochenschau vom 1. Februar 1977.
  2. Kunsttermine. (pdf) 2009, abgerufen am 16. November 2012.
  3. Frankfurts Museen boomen derzeit. In: Frankfurt.de. 22. August 2012, abgerufen am 16. November 2012.
  4. Das Logo. In: Das Kulturportal der Stadt Frankfurt am Main. Abgerufen am 16. November 2012.
  5. MuseumsuferTicket. In: Webportal des Museumsufers. Abgerufen am 16. November 2012.
  6. MuseumsuferCard. In: museumsufercard.de. Abgerufen am 16. November 2012.

Weblinks

Commons: Museumsufer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 6′ 21,6″ N, 8° 40′ 42,9″ O

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(c) I, Dontworry, CC BY-SA 3.0
Mittelteil des Museumsufers mit den (drei) Häusern des Museums der Weltkulturen (links). Rechts von der Schweizer Strasse folgt das Filmmuseum und das Architekturmuseum. Das Museum für Angewandte Kunst wird links vom Commerzbank Tower und ein Teil des Architekturmuseums durch den Eurotower verdeckt.
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Museum für Kommunikation, Staedel, Liebieghaus und Museum Giersch bilden den dritten (und letzten) Teil des Museumsufers. Links unten sieht man die Rückseite des Jüdischen Museums. Kürzeste Verbindung ist über den Holbeinsteg möglich.
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Anfang des Museumsufer mit dem Ikonenmuseum im Deutschordenshaus, neben der Deutschordenskirche. Im Vordergrund die Dreikönigskirche in Ffm-Sachsenhausen