Scharhörn (Schiff)
2020 in der Flensburger Förde | ||||||||||||||||||||
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Die Scharhörn ist ein Schadstoffunfall-Bekämpfungsschiff der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Sie wird vom Reedereizentrum der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung betrieben. Das Schiff wird eingesetzt als Tonnenleger und zur Unterhaltung von Schifffahrtszeichen (Schifffahrtszeichenfahrzeug), zur Schadstoffunfallbekämpfung, Brandbekämpfung, für Hilfeleistungen auf See (insbesondere das Notschleppen) und für schifffahrtspolizeiliche Aufgaben. Es trägt den Namen der Insel Scharhörn im Mündungsgebiet der Elbe.
Allgemeines
Das Schiff ist für den Einsatz als Schifffahrtszeichenfahrzeug mit einem Tonnenkran ausgerüstet, der je nach Auslage zwischen 5 und 12 t heben kann. Für die Brandbekämpfung verfügt das Schiff über insgesamt fünf Löschkanonen (Monitore). Zwei davon können von der Brücke des Schiffes aus ferngesteuert werden. An Bord befindet sich ein Behandlungsraum mit vollständiger Notarztausrüstung.
Die Scharhörn wurde 1974 unter der Baunummer 1112 auf der Rheinwerft Walsum als Bohrinsel-Versorger des Typs „Klasse 4500 PSV“ für die damalige VTG Versorgungsschiffahrt G.m.b.H., Bremen, gebaut und auf den Namen Ostertor getauft. Im November wurde sie an die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord in Kiel verkauft. 1982 wurde sie auf der Elsflether Werft zum heutigen Mehrzweckschiff Scharhörn umgebaut. Damit ist sie das älteste der vier Mehrzweckschiffe des Bundes und der Prototyp für die weiteren Schiffe dieser Art.
Die Scharhörn unterstand zunächst dem Wasser- und Schifffahrtsamt Cuxhaven und wurde in der Deutschen Bucht eingesetzt. 1998 wurde sie durch die Neuwerk ersetzt und dem damaligen Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck unterstellt. Ihr Einsatzgebiet ist die westliche Ostsee von Flensburg bis zum Leuchtturm Buk in der Mecklenburger Bucht.
Angetrieben wird das Schiff durch zwei Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Herstellers MTU, die über eine Leistung von je 1320 kW verfügen. Die beiden Motoren wirken jeweils auf einen Verstellpropeller. Weiterhin verfügt das Schiff über ein Bugstrahlruder.
Ersatz
Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt hat am 20. Dezember 2019 zwei neue Mehrzweckschiffe bei Abeking & Rasmussen in Auftrag gegeben. Die Neubauten werden einen LNG-Antrieb und ein Hubschrauberlandedeck erhalten. Eines dieser Schiffe wird die Scharhörn ersetzen.[1]
Siehe auch
Weblinks
- Scharhörn (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive), Havariekommando
- MZS Scharhörn (Memento vom 1. November 2016 im Internet Archive), WSA Lübeck
Einzelnachweise
- ↑ Auftrag erteilt! Zwei neue Mehrzweckschiffe für Nord- und Ostsee. GDWS, 20. Dezember 2019, abgerufen am 21. Dezember 2019.
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Autor/Urheber: Fabian Horst, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blick auf die Scharhörn in der Flensburger Förde vor Anker. Aufgenommen im: Landschaftsschutzgebiet "Flensburger Förde" 59-SL-13