Schadstoffsenke
Als Schadstoffsenke bezeichnet man ein technisches oder natürliches System, das Schadstoffe der Umwelt entzieht. Dies kann durch Zerstörung oder durch Bindung geschehen.
Eine Schadstoffsenke ist damit das Gegenteil einer Schadstoffquelle.
Natürliche Senken
Natürliche Senken sind z. B. Wälder, Ozeane und Polargebiete, welche – unter entsprechenden klimatischen Bedingungen – große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) aufnehmen und so den Anteil dieses Schadstoffes in der Atmosphäre verringern (Kohlenstoffsenken). Das Kohlendioxid wird entweder gespeichert (Ozean) oder chemisch umgewandelt (Wälder).
Die Tiefsee ist eine Senke für persistente organische Schadstoffe und andere Stoffe.[1]
Künstliche Senken
Künstliche Schadstoffsenken sind beispielsweise Müllverbrennungsanlagen (MVA). Bei sachgerechter Entsorgung der Verbrennungsrückstände (Elektrofilterasche und Schlacke) dienen diese als wirksame Schadstoffsenken für unter anderem Quecksilber in Abfällen.[2] Die Menge an Dioxinen und anderen organischen Stoffen wird durch die Verbrennung in modernen MVA vermindert.
Literatur
- U. Förstner, W. Calmano, W. Ahlf: Sedimente als Schadstoffsenken und -quellen: Gedächtnis, Schutzgut, Zeitbombe, Endlager, in: F. H. Frimmel (Hrsg.): Wasser und Gewässer, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1999, ISBN 3827401771.
- Hubert Vogg: Von der Schadstoffquelle zur Schadstoffsenke – neue Konzepte der Müllverbrennung, in: Chemie Ingenieur Technik, 60(4), S. 247–255, doi:10.1002/cite.330600404.
- Johann Feichter: Die Atmosphäre als Schadstoffsenke – Einfluss auf Stoffkreisläufe und Klima, in: Industrial Ecology: Erfolgreiche Wege zu nachhaltigen industriellen Systemen, S. 41–58, doi:10.1007/978-3-8351-9225-6_4.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ralf Looser, Oliver Froescheis, Gregor M Cailliet, Walter M Jarman, Karlheinz Ballschmiter: The deep-sea as a final global sink of semivolatile persistent organic pollutants? Part II: organochlorine pesticides in surface and deep-sea dwelling fish of the North and South Atlantic and the Monterey Bay Canyon (California). In: Chemosphere. Band 40, Nr. 6, März 2000, S. 661–670, doi:10.1016/S0045-6535(99)00462-2.
- ↑ Leo S. Morf, Paul H. Brunner: MVA als Schadstoffsenke Stoffflussanalyse für Quecksilber im MHKW Würzburg, 2005.
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