Schachweltmeisterschaft der Frauen 1927

Schachweltmeisterin 1927–1944: Vera Menchik

Die Schachweltmeisterschaft der Frauen 1927 war ein vom 18. bis 30. Juli 1927 in London zunächst als „Damenturnier“ abgehaltenes, später jedoch als Weltmeisterschaft anerkanntes Schachturnier der „berufensten Anwärterinnen auf diesen Titel“[1] anlässlich des Londoner Kongresses des erst drei Jahre alten Weltschachbunds. Zum einzigen Mal konnten Spielerinnen teilnehmen, deren Schachverbände keine Mitglieder des Weltschachbunds waren.[2]

Der Sekretär des Britischen Schachverbands, Leonard A. Rees, organisierte für den Weltschachbund-Kongress 1927 ein internationales Mannschaftsturnier, das als erste offizielle Schacholympiade gilt. Zeitgleich fanden ein Premier genanntes Meisterturnier und ein Damenturnier statt, das später aufgrund des hohen Niveaus der Teilnehmerinnen als Weltmeisterschaft anerkannt wurde.

Die in London lebende Tschechin Vera Menchik gewann das Damenturnier ohne Partieverlust und wurde somit erste Schachweltmeisterin.[3] Sie verteidigte den Titel souverän bei den sieben folgenden Schachweltmeisterschaften der Frauen, zuerst bei jener 1930, und trug ihn bis zu ihrem Tod 1944.

Spielerin123456789101112Punkte
1Tschechoslowakei 1920 Vera Menchik-111½111111110½
2Schweden Katarina Beskow0-01111111119
3Osterreich Paula Kalmar-Wolf01-1110½01½17
4-5England Edith Holloway000-½1½1½11½6
England Edith Michell½00½-01011116
6England Edith Charlotte Price00001-1110½1
7Osterreich Gisela Harum001½00-01011
8Schottland Florence Hutchison-Stirling00½0101-010½4
9-11Frankreich Marie Jeanne Frigard001½0001-010
England Agnes Stevenson000001101-½0
Norwegen Sofie Synnevåg00½00½010½-1
12Deutsches Reich Martha Daunke000½000½110-3

Einzelnachweise und Quellen

  1. Der Londoner Kongreß des Weltschachbunds. In: Wiener Schachzeitung. Ausgabe 15/1927, August 1927. S. 217-218. Onlineansicht: Seite 217, Seite 218.
  2. Edward Winter: Championship confusion. Chesshistory.com, 29. Januar 2015. Abgerufen am 22. Februar 2015.
  3. Tabelle aus: B. M. Kazic: International Championship Chess: A complete record of FIDE events. S. 259-263. Nachdruck auf der Internetseite von Mark Weeks, abgerufen am 13. Dezember 2012.

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