Schachbundesliga 1976/77

Die Saison 1976/77 war die dritte Spielzeit der viergleisigen Schachbundesliga.

Modus

Jeweils 8 Mannschaften spielten in den Staffeln Nord, West, Südwest und Süd ein einfaches Rundenturnier. Die vier Staffelsieger qualifizierten sich für die zentral an einem verlängerten Wochenende ausgetragene Endrunde, der Siebte und Achte jeder Staffel stiegen ab. Die Staffel Nord umfasste die Landesverbände Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Weser-Ems, die Staffel West beinhaltete die Landesverbände Hessen und Nordrhein-Westfalen, die Staffel Südwest bestand aus den Landesverbänden Baden, Mittelrhein, Pfalz und Saarland, während der Staffel Süd Vereine der Landesverbände Bayern und Württemberg-Hohenzollern angehörten. Über die Platzierung entschied zunächst die Anzahl der Mannschaftspunkte, bei Gleichstand wurde um den Gruppensieg und den Klassenerhalt Stichkämpfe gespielt, ansonsten entschied die Anzahl der Brettpunkte. Bei der Endrunde wurden generell keine Stichkämpfe gespielt, sondern bei Gleichstand nach Mannschaftspunkten entschied die Anzahl der Brettpunkte.

Vorrunde

Nord

In die Staffel Nord waren die erst 1972 gegründete Schachabteilung des Ruder-Clubs Favorite Hammonia und Tempo Göttingen aufgestiegen. Während die Hamburger auf Anhieb den zweiten Platz belegten, musste Göttingen direkt wieder absteigen, ebenso Lasker Steglitz. Der Delmenhorster SK gab zwar gegen seinen Mitkonkurrenten Favorite Hammonia ein Unentschieden ab, gewann aber alle übrigen Wettkämpfen, während Favorite Hammonia dem Schlusslicht Lasker Steglitz unterlag, so dass die Delmenhorster sich zum dritten Mal in Folge für die Endrunde qualifizierten.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.Delmenhorster SK (V)761013:138,0:18,0
2.Favorite Hammonia (N)751111:334,0:22,0
3.SC Kreuzberg74038:627,5:28,5
4.SV Wilmersdorf73137:728,5:27,5
5.Hamburger SG72145:925,0:31,0
6.Hamburger SK72145:924,0:32,0
7.Tempo Göttingen (N)72054:1023,0:33,0
8.Lasker Steglitz71153:1124,0:32,0

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: Delmenhorster Schachklub
Absteiger: Tempo Göttingen, Lasker Steglitz
(V)Staffelsieger des Vorjahres
(N)Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.Delmenhorster SK465
2.Favorite Hammonia465
3.SC Kreuzberg35
4.SV Wilmersdorf5564
5.Hamburger SG22345
6.Hamburger SK33425
7.Tempo Göttingen326
8.Lasker Steglitz433

West

In die Staffel West waren der PSV/BSV Wuppertal und der SC Gelnhausen aufgestiegen. Während die Wuppertaler den Klassenerhalt erreichten, mussten Gelnhausen direkt wieder absteigen, ebenso der Vorjahreszweite SK Münster 32. Dem SC Gelnhausen wurden die von Klaus Klundt gegen Mainz und Münster erzielten Siege aberkannt, da dieser in der gleichen Saison auch in Österreich Mannschaftskämpfe bestritten hatte und solche Mehrfachengagements damals nicht zulässig waren.

Königsspringer Frankfurt konnte alle Wettkämpfe gewinnen und qualifizierte sich damit für die Endrunde.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.Königsspringer Frankfurt770014:039,5:16,5
2.Solinger SG 1868 (V)742110:434,0:22,0
3.Düsseldorfer SG Rochade73137:730,0:26,0
4.PSV/BSV Wuppertal (N)72327:727,5:28,5
5.Sportfreunde Katernberg73137:725,5:30,5
6.TSV Schott Mainz73046:823,5:32,5
7.SK Münster 3271244:1026,0:30,0
8.SC Gelnhausen (N)70161:1318,0:38,0

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: Königsspringer Frankfurt
Absteiger: SK Münster 32, SC Gelnhausen
(V)Staffelsieger des Vorjahres
(N)Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.Königsspringer Frankfurt6576
2.Solinger SG 186826464
3.Düsseldorfer SG Rochade32467
4.PSV/BSV Wuppertal144246
5.Sportfreunde Katernberg2264
6.TSV Schott Mainz
7.SK Münster 32445
8.SC Gelnhausen21243

Südwest

In die Staffel Südwest waren die Karlsruher Schachfreunde und der PSV Neustadt aufgestiegen. Während sich die Karlsruher in der Bundesliga halten konnten, stieg Neustadt direkt wieder ab, zusammen mit der SG Saarbrücken. Die Endrundenqualifikation war diesmal hart umkämpft, am Ende konnte sich der SC Kettig knapp vor dem SK Heidelberg, dem SK Frankenthal und der SG Porz durchsetzen.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.SC Kettig752012:232,5:23,5
2.SK Heidelberg (V)751111:335,5:20,5
3.SK Frankenthal751111:332,5:23,5
4.SG Porz750210:431,5:24,5
5.SV 03/25 Koblenz72145:927,5:28,5
6.Karlsruher Schachfreunde (N)72054:1025,0:31,0
7.PSV Neustadt (N)71062:1216,5:39,5
8.SG Saarbrücken70161:1323,0:33,0

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: SC Kettig
Absteiger: PSV Neustadt, SG Saarbrücken
(V)Staffelsieger des Vorjahres
(N)Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.SC Kettig44
2.SK Heidelberg453567
3.SK Frankenthal4355
4.SG Porz5355
5.SV 03/25 Koblenz3364
6.Karlsruher Schachfreunde232
7.PSV Neustadt13½
8.SG Saarbrücken4

Süd

In die Staffel Süd waren der TB Erlangen und der SC Bad Cannstatt aufgestiegen. Während die Erlanger den Klassenerhalt erreichten, mussten die Cannstatter zusammen mit Grundig Nürnberg wieder absteigen. Der deutsche Meister SC 1868 Bamberg gab nur ein Unentschieden ab und erreichte mit vier Punkten Vorsprung deutlich den Staffelsieg und damit die Qualifikation für die Endrunde.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.SC 1868 Bamberg (M, V)761013:134,5:21,5
2.SC Anderssen Bavaria München74129:532,5:23,5
3.Stuttgarter Schachfreunde 187973137:730,5:25,5
4.SF Marktheidenfeld73137:726,5:29,5
5.TB Erlangen (N)73046:826,5:29,5
6.PSV Ulm73046:826,0:30,0
7.SC Bad Cannstatt (N)72145:924,5:31,5
8.Grundig Nürnberg71153:1123,0:33,0

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: SC 1868 Bamberg
Absteiger: SC Bad Cannstatt, Grundig Nürnberg
(M)amtierender Deutscher Meister
(V)Staffelsieger des Vorjahres
(N)Aufsteiger des Vorjahres

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.SC 1868 Bamberg45
2.SC Anderssen Bavaria München5634
3.Stuttgarter Schachfreunde 18793654
4.SF Marktheidenfeld422536
5.TB Erlangen5363
6.PSV Ulm35255
7.SC Bad Cannstatt3423
8.Grundig Nürnberg453

Endrunde

Die Endrunde fand vom 3. bis 5. Juni in Weißenthurm statt. Der SC 1868 Bamberg konnte seinen Titel vor Königsspringer Frankfurt, dem Delmenhorster SK und dem SC Kettig verteidigen.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.SC 1868 Bamberg (M)32105:113,5:10,5
2.Königsspringer Frankfurt32014:214,5:9,5
3.Delmenhorster SK31022:412,5:11,5
4.SC Kettig30121:57,5:16,5

Entscheidungen

Deutscher Meister: SC 1868 Bamberg
(M)amtierender Deutscher Meister

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.
1.SC 1868 Bamberg54
2.Königsspringer Frankfurt56
3.Delmenhorster SK33
4.SC Kettig42

Die Meistermannschaft

1. SC 1868 Bamberg
Schachfiguren

Lothar Schmid, Helmut Pfleger, Hans-Günter Kestler, Bernd Feustel, Wolfram Hartmann, Gerd Treppner, Gerald Hartmann, Jürgen Teufel, Pavle Radic, Volkhard Rührig.

Quellen

  • Johannes Eising/Karl-Heinz Podzielny/Gerd Treppner: Schach-Bundesliga 1974–80, ISBN 3-923113-00-5

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Schachfiguren – von links nach rechts: König, Turm, Dame, Bauer, Springer und Läufer.