Schachbundesliga 1974/75

Die Saison 1974/75 war die erste Spielzeit der neugegründeten viergleisigen Schachbundesliga.

Modus

Jeweils 8 Mannschaften spielten in den Staffeln Nord, West, Südwest und Süd ein einfaches Rundenturnier. Die vier Staffelsieger qualifizierten sich für die zentral an einem verlängerten Wochenende ausgetragene Endrunde, der Siebte und Achte jeder Staffel stiegen ab. Die Staffel Nord umfasste die Landesverbände Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Weser-Ems, die Staffel West beinhaltete die Landesverbände Hessen und Nordrhein-Westfalen, die Staffel Südwest bestand aus den Landesverbänden Baden, Mittelrhein, Pfalz und Saarland, während der Staffel Süd Vereine der Landesverbände Bayern und Württemberg-Hohenzollern angehörten. Über die Platzierung entschied zunächst die Anzahl der Mannschaftspunkte, bei Gleichstand wurde um den Gruppensieg und den Klassenerhalt Stichkämpfe gespielt, ansonsten entschied die Anzahl der Brettpunkte. Bei der Endrunde wurden generell keine Stichkämpfe gespielt, sondern bei Gleichstand nach Mannschaftspunkten entschied die Anzahl der Brettpunkte.

Vorrunde

Nord

Für die Staffel Nord hatten sich mit dem Hamburger SK, der Hamburger SG und dem SC Concordia von 1907 drei Hamburger Vereine, mit dem Delmenhorster Schachklub und dem SK Bremen-Nord zwei Vereine des Verbandes Weser-Ems und mit Lasker Steglitz, dem Hannoverschen SK und der Kieler SG je ein Verein der Verbände Berlin, Niedersachsen und Schleswig-Holstein qualifiziert.

Der Delmenhorster SK konnte sich trotz einer Niederlage gegen seinen Hauptkonkurrenten aus Hannover für die Endrunde qualifizieren, absteigen mussten die Kieler SG sowie der SC Concordia, der im Stichkampf um den Klassenerhalt der Hamburger SG mit 2,5:5,5 unterlag.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.Delmenhorster SK760112:234,0:22,0
2.Hannoverscher SK751111:332,5:23,5
3.Hamburger SK74129:532,0:24,0
4.Lasker Steglitz74038:628,0:28,0
5.SK Bremen-Nord73046:828,5:27,5
6.Hamburger SG71244:1024,5:31,5
7.SC Concordia72054:1022,0:34,0
8.Kieler SG71062:1222,5:33,5

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: Delmenhorster Schachklub
Absteiger: SC Concordia von 1907, Kieler SG

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.Delmenhorster SK555
2.Hannoverscher SK6545
3.Hamburger SK465
4.Lasker Steglitz255
5.SK Bremen-Nord3336
6.Hamburger SG4433
7.SC Concordia33225
8.Kieler SG3353

West

Für die Staffel West hatten sich mit der Solinger SG 1868, der Düsseldorfer SG Rochade, dem SK Münster 32, dem PSV/BSV Wuppertal und der Essener SG 1904 fünf Vereine aus Nordrhein-Westfalen, mit Königsspringer Frankfurt, dem SV 1920 Hofheim und der VSG Offenbach drei hessische Vereine qualifiziert. Die Solinger SG besiegte die beiden Mitkonkurrenten aus Frankfurt und Düsseldorf und konnte sich damit für die Endrunde qualifizieren, absteigen mussten der PSV/BSV Wuppertal und die Essener SG 1904.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.Solinger SG 1868 (M)760112:238,5:17,5
2.Königsspringer Frankfurt750210:435,5:20,5
3.Düsseldorfer SG Rochade750210:430,5:25,5
4.SV 1920 Hofheim73046:826,5:29,5
5.SK Münster 3273046:826,5:29,5
6.VSG Offenbach73046:823,0:33,0
7.PSV/BSV Wuppertal72054:1024,0:32,0
8.SG Essen 190471062:1219,5:36,5

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: Solinger SG 1868
Absteiger: PSV/BSV Wuppertal, SG Essen 1904
(M)amtierender Deutscher Meister

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.Solinger SG 18683677
2.Königsspringer Frankfurt63
3.Düsseldorfer SG Rochade
4.SV 1920 Hofheim26
5.SK Münster 3255
6.VSG Offenbach225
7.PSV/BSV Wuppertal153
8.Essener SG 190413

Südwest

Für die Staffel Südwest hatten sich mit der SG Porz, dem Aachener Schachverein und dem SC Kettig drei Vereine des Verbandes Mittelrhein, mit dem SK Heidelberg, den Karlsruher Schachfreunden und dem SK Mannheim-Lindenhof drei Vereine aus Baden, und mit dem SK Frankenthal und der SG Saarbrücken je ein Verein aus der Pfalz und dem Saarland qualifiziert. Sowohl die Entscheidung über die Qualifikation zur Endrunde als auch über den Abstieg fiel erst in den Stichkämpfen. Die SG Porz sicherte sich den Gruppensieg durch ein 4,5:3,5 gegen den Heidelberger SK, während der Stichkampf zwischen dem SK Frankenthal und den Karlsruher SF 4:4 endete und die Berliner Wertung zugunsten der Frankenthaler entschied, so dass neben dem SK Mannheim-Lindenhof die Karlsruher Schachfreunde absteigen mussten.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.SG Porz743011:332,5:23,5
2.Heidelberger SK751111:337,5:18,5
3.Aachener Schachverein73228:627,5:28,5
4.SG Saarbrücken73137:726,0:30,0
5.SC Kettig72327:726,0:30,0
6.SK Frankenthal72236:826,5:29,5
7.Karlsruher Schachfreunde72236:828,0:28,0
8.SK Mannheim-Lindenhof70070:1420,0:36,0

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: SG Porz
Absteiger: Karlsruher Schachfreunde, SK Mannheim-Lindenhof

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.SG Porz465445
2.Heidelberger SK46
3.Aachener Schachverein4455
4.SG Saarbrücken43
5.SC Kettig34544
6.SK Frankenthal4234
7.Karlsruher Schachfreunde445
8.SK Mannheim-Lindenhof333

Süd

Für die Staffel Süd hatten sich mit den SF Marktheidenfeld, dem SC Anderssen Bavaria München, Grundig Nürnberg, dem SC 1868 Bamberg und dem Münchener SC 1836 fünf Vereine aus Bayern, mit den Stuttgarter Schachfreunden 1879, dem SC Bad Cannstatt und dem VfL Sindelfingen drei württembergische Vereine qualifiziert. Die SF Marktheidenfeld konnten sich durch einen Stichkampfsieg gegen Anderssen Bavaria München für die Endrunde qualifizieren, absteigen mussten der SC Bad Cannstatt und der VfL Sindelfingen.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.SF Marktheidenfeld742110:435,0:21,0
2.SC Anderssen Bavaria München734010:431,5:24,5
3.Grundig Nürnberg73228:630,0:26,0
4.Stuttgarter Schachfreunde 187973228:627,5:28,5
5.SC 1868 Bamberg72236:827,5:28,5
6.Münchener SC 183672236:825,0:31,0
7.SC Bad Cannstatt72145:923,5:32,5
8.VfL Sindelfingen71153:1124,0:32,0

Entscheidungen

Für die Endrunde qualifiziert: SF Marktheidenfeld
Absteiger: SC Bad Cannstatt, VfL Sindelfingen

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.5.6.7.8.
1.SF Marktheidenfeld445
2.SC Anderssen Bavaria München444465
3.Grundig Nürnberg445
4.Stuttgarter Schachfreunde 18794534
5.SC 1868 Bamberg4343
6.Münchener SC 183642465
7.SC Bad Cannstatt345523
8.VfL Sindelfingen33435

Endrunde

Die Endrunde fand vom 12. bis 14. Dezember in Delmenhorst statt. Souveräner Sieger wurde die Solinger SG 1868, die alle drei Wettkämpfe gewann, vor der SG Porz, den SF Marktheidenfeld und dem Delmenhorster SK.

Abschlusstabelle

VereinSpGUVMPBrett-P.
1.Solinger SG 1868 (M)33006:017,5:6,5
2.SG Porz31113:310,5:13,5
3.SF Marktheidenfeld31022:410,5:13,5
4.Delmenhorster SK30121:59,5:14,5

Entscheidungen

Deutscher Meister: Solinger SG 1868
(M)amtierender Deutscher Meister

Kreuztabelle

Ergebnisse1.2.3.4.
1.Solinger SG 186865
2.SG Porz54
3.SF Marktheidenfeld3
4.Delmenhorster SK34

Die Meistermannschaft

1. Solinger SG 1868
Schachfiguren

Robert Hübner, Lubomir Kavalek, Hans-Joachim Hecht, Manfred Christoph, Mathias Gerusel, Heinz Lehmann, Hans Besser, Karlheinz Bachmann, Egon Evertz, Johannes Eising, Günter Capelan.

Quellen

  • Johannes Eising/Karl-Heinz Podzielny/Gerd Treppner: Schach-Bundesliga 1974-80, ISBN 3-923113-00-5

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Schachfiguren – von links nach rechts: König, Turm, Dame, Bauer, Springer und Läufer.