Schütte-Lanz D-Typen

Die Schütte-Lanz D.I bis D.VII waren Kampfeinsitzer der deutschen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg.

Entwicklung

Die Firma Schütte-Lanz, bis 1918 hauptsächlich mit dem Bau von Luftschiffen befasst, entwickelte in ihrem Werk in Zeesen in Brandenburg auch einige Flugzeugtypen.

Die D.I entstand 1915 als Nachbau der erfolgreichen britischen Sopwith Tabloid als erster deutscher Kampfdoppeldecker, wurde aber als Jagdflugzeug unterschätzt und abgelehnt, da man den Eindecker wegen der besseren Sicht für den Piloten als Jagdflugzeug für geeigneter hielt. Ihre geplante Weiterentwicklung zur D.II mit stärkerem 100-PS-Mercedes-Reihenmotor wurde daher abgebrochen.

1916/17 folgten parallel die D.III und die D.IV. Die D.III war ein formschöner Jagddoppeldecker mit durch V-Streben verbundene Tragflächen unterschiedlicher Tiefe – ähnlich der Nieuport 11 – und einem zur Verbesserung der Aerodynamik voll verkleideten Mercedes-D-III-Reihenmotor, der dem Flugzeug eine hohe Fluggeschwindigkeit ermöglichte. Dennoch konnten die Flugeigenschaften nicht überzeugen und es kam zu keiner Produktion. Die D.IV mit 220 PS starkem Benz-Bz-III-Motor zeigte noch schwächere Leistungen; von ihr wurden nur zwei Prototypen hergestellt.

Auf die geplante Weiterentwicklung zur D.V wurde verzichtet, da der überkomprimierte Mercedes D IIIavü nicht verfügbar war. Aus der D.III wurde jedoch versuchsweise auch der Prototyp eines Dreideckers, der Dr. I gebaut.

Die 1917 entwickelte D.VI mit 160 PS leistendem Mercedes-D-III-Motor war eine Mischung zwischen Schirmeindecker und Eineinhalbdecker, deren Schirmtragfläche von breiten, tragflächenartigen Streben gestützt wurde. 1918 wurde ein Prototyp gebaut, der jedoch beim Erstflug am 29. Mai 1918 auf einen Flügel gesetzt und dabei nahezu total beschädigt wurde.[1]

Die D.VII kehrte schließlich zum Konzept der D.III zurück. Von ihr wurden drei Prototypen gebaut, die sich bei Kriegsende noch in der Erprobung befanden.

Einsatz

Über den Einsatz der Schütte-Lanz-D-Flugzeuge ist wenig bekannt. Es finden sich jedoch Belege für die Verwendung der D.I bei der Marine.[2]

Technische Daten

KenngrößeD.ID.IIIDr.ID.IVD.VID.VII
Baujahr191519171918
EinsatzzweckJagdflugzeug
Besatzung1
Länge5,40 m6,50 m6,26 m5,80 m6,51 m6,00 m
Spannweite7,50 m8,00 m9,00 m10,80 m9,00 m
Höhe
Flügelfläche22,96 m²
Leermasse695 kg740 kg
Startmasse860 kg900 kg885 kg920 kg
MotorUmlaufmotor Oberursel U 0,
80 PS (59 kW)
Mercedes D III,
160 PS (118 kW)
Benz Bz III,
220 PS (162 kW)
Mercedes D III,
160 PS (118 kW)
Mercedes D IIIavü,
180 PS (132 kW)
Höchstgeschwindigkeit135 km/h195 km/h180 km/h
Steigzeit auf 1000 m
Dienstgipfelhöhe
Reichweite
Flugdauer1:30 h
Bewaffnung2 MG2 MG

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914–1918. Lehmanns, München 1959.
  • Heinz Nowarra: Eisernes Kreuz und Balkenkreuz. Die Markierungen der deutschen Flugzeuge 1914–1918. Hoffmann, Mainz 1968.
Commons: Schütte-Lanz Dr.I – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. W. Hillmann: Der Flugzeugbau Schütte-Lanz. In: Schiffbau und Schiffahrt. Nr. 5, Deutsche Verlagswerke Strauß, Berlin, März 1928, S. 94–97.
  2. vgl. Heinz Nowarra: Eisernes Kreuz und Balkenkreuz. 1968