Lage der Gemeinde Schönfeld im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Schönfeld ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Die Gemeinde liegt südlich von Demmin. Sie gehört dem Amt Demmin-Land an, das seinen Verwaltungssitz in der Stadt Demmin hat. Bis zum 1. Juli 2004 gehörte Schönfeld zum Amt Borrentin.
Schönfeld liegt etwa zwölf Kilometer südlich von Demmin und 16 km nördlich von Stavenhagen, etwas nordöstlich des Kummerower Sees. Die B 194 verläuft östlich der Gemeinde. Durch den Norden der Gemeinde fließt die Peene.
Ortsteile
Schönfeld
Trittelwitz
Klenz
Geschichte
Der Ort Schönfeld wurde im Jahr 1255 erstmals urkundlich erwähnt. Schönfeld war einst Grenzort zwischen den nordostdeutschen Bistümern.[2] Im Mittelalter befindet es sich im Besitz[3] der Familie von Podewils. Namhaftester Besitzer war der VogtPeter von Podewils auf Haus Demmin, zudem auch Schönfeld im Besitztum gehörte. Es entwickelte sich dann ein Dorf mit größeren landwirtschaftlichen Betrieben, im Mittelwert jeweils über 60 ha Fläche, wobei der Hof der Familie Otto Liebau mit 198 ha schon Gutsgröße erreichte.[4] Deren Nachfolger A. Buchholz konnte den Umfang des Hofes auf 205 ha erhöhen. Zu Schönefeld gehört der Graupmannshof. Im Ort wurde damals eine Kartoffelsaatzucht betrieben und mit Lanz-Bulldog frühseitig moderne Technik eingesetzt. Bis 1945 gehörte es zu Vorpommern.
Klenz wurde wesentlich später gegründet und fungierte im vorigen Jahrhundert mit 94 ha Größe als eigenständiges Vorwerk eines landwirtschaftlichen Einzelbetriebes in der Hand einer bürgerlichen Familie.[5] In Klenz wurde der Vater des späteren Bischofs Karl von Scheven, der nachmalige Pastor Johannes von Scheven, geboren.[6] Klenz selbst galt als Rentengut, die nach den Wirtschaftskrisen in den 1920er Jahren von der Kreissiedlungsgesellschaft Demmin ausgelegt wurden.
Trittelwitz wird in Urkunden des 13. Jahrhunderts Tritterwitz genannt, längere Zeit hielt sich auch die Betitelung Trittelfitz. Die Besiedlungsgeschichte wird wesentlich älter sein, so zuzuordnende Funde aus der Vorzeit.[7] Vormals gab es eine Unterteilung in Ritterschaftlich-Trittelwitz und Landesherrlich Trittelwitz.[8] Letzteres war als Gemarkung größtenteils bis 1818 ein Domainen-Vorwerk, als zunächst kein kreistags- oder landtagsfähiges Rittergut, dem Amt Verchen zugehörig.[9] Von der Familie Popp kam das Gut über die Töchterhand der Wilhelmine Freiin von Schimmelpenninck van der Oye, die wiederum mit dem Oberst Emil von Beulwitz verheiratet war.[10] Zeitweise gehörte das Gut einem Johannes Brüssow, 115 ha.[11] Wie auf allen Lehn- und Gutsdörfern in Nordostdeutschland galten zumal die Gutsbezirke bis zu den Kommunaländerungen in den 1920er Jahren als juristisch eigenständige Orte, später vereinigt mit dem Dorf.[12] Mitte des 20. Jahrhunderts gab es in Trittelwitz mehrere Hofbesitzer. Die Familie Klänhammer besaß 115 ha, die anderen Höfe der Familien Bader, Kahs, Mau, Möller und Wolter beinhalteten um die 25 ha.[13]
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung besteht aus sieben Personen, darunter die Bürgermeisterin Else Dürr. Sie gehört wie vier weitere Gemeinderäte zur Liste „Unabhängige Wählergemeinschaft“, zwei andere sind Einzelbewerber.[14]
Wappen, Flagge, Dienstsiegel
Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE SCHÖNFELD * LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[15]
Die Dorfkirche Schönfeld wurde in der Zeit um 1400 aus Mauersteinen errichtet. Sie besitzt einen dreiseitig geschlossenen Chor sowie ein Kirchenschiff, das einige Jahre später entstand. In seinem Innern befindet sich unter anderem eine Kanzel aus dem 17. Jahrhundert.
Peeneufer
Zuchtgebiet für Urrinder und Urpferde bei Trittelwitz
↑Heinrich Böttger: Diöcesan- und Gau-Grenzen Norddeutschlands zwischen Oder, Main, jenseits des Rheins, der Nord- und Ostsee von Ort zu Ort schreitend festgestellt. In: SW. Vierte Abtheilung. Im Umfang des Slavenlandes, VIII. Tholenz. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1876, S.153 (google.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Adelslexicon der Preussischen Monarchie 1855. In: Leopold Freiherr von Ledebur (Hrsg.): Adelslexicon. Band3, Podewils. Ludwig Rauh, Expedition des Adelslexicons, Berlin, Leipzig 1855, S.324 (google.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Ernst Seyfert: Niekammer’s Güter-Adressbücher. Band I. Güter=Adreßbuch für die Provinz Pommern. 1914. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen etc. In: Handbuch der Königlichen Behörden. Mit Unterstützung vieler Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet (Hrsg.): Standardwerk Adressbuch Landwirtschaft. 4. Auflage. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S.16–17 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Auflage. Band I f. d. Ausgabe Pommern (als Reprint b. Becker-Potsdam neu veröffentlicht), Nr.1939. Verlag von Niekammer's Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S.21 (google.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Programm des Gymnasiums zu Demmin für das Schuljahr von Ostern 1874 bis dahin 1875, womit zu der öffentlichen Prüfung der Schüler und der Entlassung der Abiturienten auf Freitag, 19. März, vormittags von 9 bis 12 und Nachmittags von bis 6 Uhr die vorgesetzten Behörden, die Eltern der Schüler und alle Freunde des Schulwesens in namen der Lehrercollegiums ehrerbietigst einladet der Director Schmeckebier. In: Schulschrift. Gedruckt b. W. Gesellius, Demmin 1875, S.37 (google.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Hansjürgen Brachmann, Elżbieta Foster, Christine Kratzke, Heike Reimann: Das Zisterzienserkloster Dargun im Stammesgebiet der Zirzipanen. Ein interdisziplinärer Beitrag zur Erforschung mittelalterlicher Siedlungsprozesse in der Germania Slavica. In: Uta Bock, Birgitt Sippel (Hrsg.): Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa. Band17, Verzeichnis der Fundstellen. Franz Steiner, Stuttgart 2003, ISBN 978-3-515-08268-6, S.400–401 (google.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Wilhelm Carl Stolle: Beschreibung und Geschichte der uralten, ehemals festen, grossen und berühmten Hansestadt Demmin, wie auch der daran liegenden festen und berühmten Burg Haus Demmin genannt, aus Urkunden und bewährten Geschichtsschreibern. I. Theil. I. Abschnitt. X. Cap. § 99. Anton Ferdinand Röse, Greifswald 1772, S.262 (google.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Enthaltend Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Berghaus`Landbuch von Pommern und Rügen. II. Theils. Band I, Der Demminsche Kreis. Verlag von W. Dietze, Druck von Gunkel & Munthschall, Anklam, Berlin 27. Oktober 1865, S.124–125 (google.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1901. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: "Der Gotha", publiziert bis 1942, Vorgänger des GHdA. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, Beulwitz. Justus Perthes, Gotha 15. November 1900, S.74–75 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Ernst Seyfert: Niekammer’s Güter-Adressbücher. Band I. Güter=Adreßbuch für die Provinz Pommern. 1914. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen etc. In: Handbuch der Königlichen Behörden (Hrsg.): Standardwerk Adressbuch Landwirtschaft. 4. Auflage. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S.18–19 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Walter Galle: Die innere Kolonisation des Kreises Demmin in Pommern. Dissertation Dr. phil. Uni-Verlag, Gießen 1926, S.31–62 (google.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Auflage. Band I f. Pommern (als Reprint b. Becker-Potsdam neu veröffentlicht), Nr.1939. Verlag von Niekammer's Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1939, S.20 (google.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).