Schöneberg (Schwedt/Oder)

Schöneberg
Koordinaten:53° 0′ N, 14° 9′ O
Höhe: 65 m ü. NHN
Fläche:18,73 km²
Einwohner:305 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:16 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 2021
Postleitzahl:16303
Vorwahl:033338
Ehemalige Kirche von Schöneberg
Ehemalige Kirche von Schöneberg

Schöneberg ist ein Ortsteil der Stadt Schwedt/Oder im Landkreis Uckermark in Brandenburg. Bis zum 1. Januar 2021 war der Ort eine eigenständige Gemeinde, die vom Amt Oder-Welse verwaltet wurde.

Geografie

Schöneberg liegt im Südosten der Uckermark auf kuppigen Grundmoränenbereich bis zur Oder im Süden, die die Grenze zu Polen bildet. Der Ortsteil liegt im Nationalpark Unteres Odertal. Dazu gehören das Poldergebiet zwischen der Oder und der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße mit zahlreichen Oder-Altarmen sowie die Wälder und Hänge östlich und westlich von Schöneberg. Die Erhebungen Koppelberg und Gehegeberg / Burgwallberg fallen um ca. 40 m steil zum Urstromtal der Oder ab. Das Stadtzentrum von Schwedt und die Stadt Angermünde liegen ca. 10 km entfernt.

Zum Ortsteil Schöneberg gehören die Wohnplätze Alt-Galow, Neu-Galow und Stützkow.[2]

Geschichte

Die ältesten Siedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit. Das Dorf Schöneberg wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert angelegt. Von 1355 ist die älteste Erwähnung als slavica villa Schonemberge (slawisches Dorf Schonemberge ) erhalten.[3] Es gehörte seit dieser Zeit zum Herzogtum Pommern. Im 15. Jahrhundert war der Ort wüst. Das Gebiet kam 1472 wieder zu Brandenburg.

1598 wurde ein Vorwerk gegründet, das später zum Rittergut ausgebaut wurde. 1823 wurde am angrenzenden Stolper Forst eine Landesbaumschule gegründet. 1840 gab es im Rittergut Schöneberg 5 Wohnhäuser, 1931 16 Wohnhäuser. 1898 wurde Alt-Galow eingemeindet. Schöneberg war bis 1916 aktiv als Patenstadt am Wiederaufbau der kriegszerstörten Gemeinde Domnau (Ostpreußen) beteiligt.

1952 entstand die erste LPG in Schöneberg.

Das älteste Gebäude in Schöneberg, der Speicher, hat im Jahr 2005 anlässlich der 750-Jahrfeier des Ortes eine Glocke vom Dorfgemeinschaftsverein Schöneberg erhalten, die 2006 an die Dorfgemeinde übergeben wurde.

Verwaltungsgeschichte

Stützkow und Schöneberg gehörten seit 1817 zum Kreis Angermünde in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Angermünde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). 1973 wurde Stützkow mit dem Ortsteil Neu-Galow in Schöneberg eingemeindet. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Uckermark. Am 31. Dezember 2001 schlossen sich die Orte Schöneberg, Felchow und Flemsdorf zu einer Gemeinde zusammen.[4]

Am 1. Januar 2021 wurde die Gemeinde Schöneberg in die Stadt Schwedt/Oder eingemeindet.[5]

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
1875196
1890197
1910293
1925293
1933253
1939256
1946301
1950288
1964313
1971336
JahrEinwohner
1964313
1971336
1981311
1985297
1989278
1990269
1991265
1992259
1993258
1994261
JahrEinwohner
1995266
1996283
1997284
1998306
1999320
2000333
20011.001
2002995
2003975
2004940
JahrEinwohner
2005924
2006878
2007860
2008851
2009844
2010852
2011853
2012863
2013876
2014865
JahrEinwohner
2015851
2016840
2017811
2018810
2019803

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl:[6][7][8] Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, ab 1973 mit Stützkow, ab 2001 mit Felchow und Flemsdorf

Der Bevölkerungszuwachs im Jahr 2001 ist auf den Zusammenschluss mit zwei weiteren Gemeinden zurückzuführen.

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Schöneberg bestand aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab folgende Sitzverteilung:[9]

Partei / WählergruppeSitze
Dorfgemeinschaftsverein Schöneberg3
Dorfgemeinschaft Felchow3
Bürger für Flemsdorf3
Die Linke1

Bürgermeister

  • 1996–2016: Manfred Schroeder (Dorfgemeinschaft Felchow)[10]
  • 2017–2020: Wilfried Schramm (Bürger für Flemsdorf)[11]

Schramm wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 86,4 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[12] gewählt.[13]

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Schwedt/Oder stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler.

  • Ehemalige Schöneberger Kirche, ursprünglich rechteckige Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert. Die Ruine wurde 1729 zu einem Kornboden ausgebaut und wird heute einerseits als Trauerhalle für den angrenzenden Friedhof, andererseits als Heimatstube mit Ausstellung zur Dorfgeschichte genutzt.

Verkehr

Schöneberg liegt an der Kreisstraße 7303, die im Nachbarort Felchow an die Landesstraße 284 angeschlossen ist.

Der nächste Bahnhof ist Angermünde in etwa 11 km Entfernung.

Literatur

Commons: Schöneberg (Uckermark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Beitrag. In: RBB-Sendung „Landschleicher“, 16. Februar 2000.

Einzelnachweise

  1. Ortsteil Schöneberg. Stadt Schwedt/Oder, 19. Dezember 2022, abgerufen am 30. Dezember 2022.
  2. BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
  3. Schöneberg Uckermark Region, mit Geschichte
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark. S. 40. statistik-berlin-brandenburg.de (PDF)
  5. Schwedt hat drei neue Ortsteile. In: Märkische Oderzeitung. 1. Januar 2021, abgerufen am 1. Januar 2021.
  6. Landkreis Uckermark. (PDF) In: Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005, S. 26–29.
  7. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden. (xlsx) Tabelle 7
  8. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  9. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  10. Schöneberger Bürgermeister tritt zurück. In: Märkische Oderzeitung, 17. Dezember 2016
  11. Neuer Bürgermeister gekürt. In: Märkische Oderzeitung, 5. März 2017
  12. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  13. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019

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Autor/Urheber: Uckermaerker, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ehemalige Kirche von Schöneberg, jetzt Heimatstube