Zu Schöndorf gehören der Ortsteil und ehemalige Gutshof Lonzenburg mit dem Neuhof, der Ortsteil Pluwigerhammer, sowie die WohnplätzeRaulsmühle an der Ruwer und Schöndorferheide.[2]
Geschichte
Im Jahre 634 wurde im Grimo-Testament der Ort als „fidivis“ erwähnt.[3] In der Egbert-Urkunde aus dem Jahr 981 schenkte der Trierer Erzbischof Egbert dem Trierer Stift St. Paulin auch „videum mit Kirche“ (lat. „videre“ = schauen, daraus Schaudorf – Schöndorf). Im Jahre 1228 wird durch Erzbischof Theoderich II. dem Stift St. Paulin die Zugehörigkeit der Kirche in Schöndorf bestätigt. Im Jahre 1839 wird im klassizistischen Stil die Kirche neu erbaut und 1907 mit einem wuchtigen, quadratischen Turm erweitert. Schöndorf ist zentraler Pfarrort für die umliegenden Gemeinden Bonerath, Hinzenburg, Holzerath und Ollmuth.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Schöndorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4][1]
Uwe Kirchartz (FWG) wurde 2014 Ortsbürgermeister von Schöndorf.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 57,71 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]
Der Vorgänger von Kirchartz, Matthias Wick (CDU), hatte das Amt seit 2004 ausgeübt, war 2014 aber nicht erneut angetreten.[11]
Wappen
Blasonierung: „Unter einem gespaltenen Schildhaupt, in dem rechts oben in Silber ein rotes Balkenkreuz und links in Blau ein silbernes Andreaskreuz stehen, erscheinen in Rot, zwei zu eins, drei silberne Meisen.“[12]
Wappenbegründung: Das kurtrierische Balkenkreuz erinnert an die frühere landesherrliche Zugehörigkeit zu Kurtrier. Das Andreaskreuz weist auf den Schutzpatron der Pfarrkirche zu Schöndorf hin. Die Meisen stehen für die Herren von Meisemburg, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Grundrechte in Schöndorf hatten.
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Pfarrkirche St. Andreas ist als Kulturdenkmal eingestuft.[13] Der freistehende Saalbau im klassizistischen Stil wurde 1830/31 von Kommunalbaumeister Johann Baptist Bingler aus Trier errichtet; beachtenswert ist die eingezogene Apsis und die mehrschichtig durch Bogenblenden gegliederte Fassade. Der freistehende neuromanische Glockenturm wurde von Ernst Brand aus Trier im Jahre 1908 hinzugefügt. Ebenfalls unter Denkmalschutz steht das Pfarrhaus (Hauptstraße) und der Kirchhof mit Priestergrabsteinen und dem Kriegerdenkmal.[14]
Die Kirche wurde anstelle einer im Jahre 1833 wegen Baufälligkeit abgerissenen früheren Kirche gebaut. Die erste Kirche in Schöndorf wurde 981 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Egbert erwähnt.
Der größte Ortsverein ist der FC Schöndorf, dessen Anfänge bis 1929 reichen. Heute (Stand: 2009) hat der Verein etwa 380 Mitglieder und unterhält die Abteilungen Fußball, Sportkegeln und Gymnastik.
Die Freiwillige Feuerwehr wurde am 22. Juli 1928 gegründet. Sie hat heute 28 Aktive (Stand 2009). Seit dem 1. Juni 1990 gibt es auch eine Jugendfeuerwehr mit derzeit 15 Jugendlichen. Der Förderverein der Feuerwehr Schöndorf e. V. entstand 1996.
Öffentliche Einrichtungen in Schöndorf sind das Bürgerhaus, die Bücherei, das Andreashaus, die Enterbach-Grundschule, die Sporthalle, das Sportgelände, mehrere Spielplätze, der Jugendraum und seit 2017 auch der BürgerbusPoarbus.
Personen mit Verbindung zu Schöndorf
Josef Hasenöhrl (1915–1945), Europameister und Silbermedaillengewinner bei Olympia 1936: In Schöndorf gefallen.
Literatur
Zum Dialekt des Ortes Schöndorf gibt es seit September 2003 ein Buch von Willi Körtels, das inzwischen 204 Seiten umfasst. Es informiert über die Redewendungen, die Sprichwörter, die Flurnamen, die Hausnamen und jiddische Ausdrücke. In einem Registerteil kann man die einzelnen Begriffe nachschlagen und ihre Bedeutung erkunden. In einem Grammatikteil wird die Deklination der Nomen und die Konjugation der Verben dargestellt. Außerdem sind einige ausgewählte Begriffe in Dialekt erklärt:
Willi Körtels: Schöndorfer Dialekt. Schennerwer Platt, zusammengetragen und bearbeitet von Willi Körtels, [Oberemmel, Ernst-Hartmann-Straße 17]: W. Körtels, 2003, DNB96934631X
Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 357–358.
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 12. Februar 2021 (siehe Ruwer, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile).
↑Zwei Duelle und eine vergebliche Suche. Matthias Wick (CDU), seit 2004 Ortsbürgermeister in Schöndorf, tritt nicht mehr an. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 21. April 2014, abgerufen am 12. Februar 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).