Schöck Gruppe
Schöck Aktiengesellschaft | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1962 als Eberhard Schöck KG |
Sitz | Baden-Baden, Deutschland |
Leitung | Mike Bucher (Vors.), Harald Braasch, Thomas Stürzl |
Mitarbeiterzahl | über 1.100[1] |
Umsatz | 236 Mio. EUR[1] |
Branche | Bauindustrie |
Website | www.schoeck.com |
Stand: 31. Dezember 2021 |
Die Schöck-Gruppe mit Hauptsitz in Baden-Baden ist ein international tätiges Unternehmen aus der Bauzuliefererbranche. Derzeit beschäftigt Schöck weltweit rund 1.100 Mitarbeiter an 19 Standorten und ist in 40 Märkten aktiv. In Deutschland vertreibt die Gruppe ihre Produkte durch die Schöck Bauteile GmbH.[2]
Geschichte
Den Grundstein für die Schöck-Unternehmensgruppe legte Eberhard Schöck 1962, als der Bauingenieur sein Unternehmen „Schöck-Bautrupp“ gründete. In den Anfängen seiner Unternehmertätigkeit spezialisierte sich Eberhard Schöck auf die Herstellung von Kellern für Fertighäuser. Bereits 1967 expandierte Schöck mit einem zweiten Unternehmenszweig. Mit der Schöck Betonelemente GmbH baute sich Schöck, neben seiner Bauunternehmertätigkeit, ein zweites Standbein auf. Es wurden Produkte aus Beton industriell gefertigt – z. B. Lichtschächte aus Beton. Kurze Zeit später wurden Kellerfenster und Lichtschächte aus glasfaserverstärktem Kunststoff als neue Produkte im Markt eingeführt. Ursprünglich im Baden-Badener Ortsteil Varnhalt angesiedelt, zog Schöck 1967 zu seinem heutigen Standort im Industriegebiet Steinbach.[3] da der Ausbau des Unternehmens Platz benötigte. 1976 wurde das Unternehmen nochmals umbenannt, in Deutschland wurden die Geschäfte nun unter dem Namen Schöck Bauteile GmbH geführt.
1979 entwickelte Unternehmensgründer Eberhard Schöck die Idee für das heutige Hauptprodukt Schöck Isokorb, das vier Jahre später vorgestellt wurde.[4] Der Schöck Isokorb ist ein tragendes Wärmedämmelement zur Minimierung von Wärmebrücken an auskragenden Bauteilen (z. B. Balkonen). Ende der 1970er Jahre expandierte Schöck ins Ausland mit Töchterfirmen in Österreich und der Schweiz. In den Folgejahren wurde das Produktprogramm durch das Produkt Schöck Tronsole zur Vermeidung von Trittschall erweitert.[5]
In Essen und Halle (Saale) wurden weitere Produktionsstandorte für Deutschland gebaut. 1993 wurde die Schöck AG als Holding gegründet, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Nach der Baukrise Ende der 1990er Jahre trennte sich Schöck von den Produkten Kellerfenstern und Lichtschächten.[6] Zusätzlich zum Schöck Isokorb und der Schöck Tronsole erweiterten die Mauerfußdämmung Schöck Novomur, die Durchstanzbewehrung Schöck Bole, Schubdorne sowie die Abschalelemente Schöck Signo das Produktprogramm. Combar ist ein von Schöck entwickelter Stab aus Glasfaserverbundwerkstoff mit einer Verbindung von Glasfasern und Harz, der im Pultrusionsverfahren aus E-CR Glasfasern und Vinylesterharz (VE) hergestellt wird. Die statischen, chemischen und bauphysikalischen Eigenschaften, wie hohe Festigkeit, Dauerhaftigkeit und geringe Wärmeleitfähigkeit führen dazu, dass er im Bauwesen unterschiedlich eingesetzt wird: Als Zugstab im tragenden Wärmedämmelement Isokorb und im Ingenieurbau als korrosionsbeständiger, nicht leitender Bewehrungsstab.[7] Zum Jahresbeginn 2019 wurde in das Produktsortiment ein thermisch getrennter Wandanschluss aufgenommen. Isolink ist eine energieeffiziente Lösung zur Befestigung für Vorgehängte hinterlüftete Fassaden und kerngedämmte Betonfassaden. Im Februar 2021 kündigte Schöck die Markteinführung der neuen Produktfamilie Schöck Sconnex für das zweite Quartal 2021 an. Die neue Produktfamilie reduziert Wärmebrücken an Stahlbetonwänden und -stützen sowie Mauerwerk. Die Reduzierung von Wärmebrücken erhöht die Energieeffizienz von Gebäuden und optimiert die Energiebilanz.[8]
Schöck erweiterte seine Produktion in Deutschland mit Standorten in Ungarn, Polen und Österreich. Die Produktionsstandorte in Deutschland – Baden-Baden, Essen und Halle (Saale) – werden strategisch ausgebaut.[9] Der Produktionsstandort Halle (Saale) hat sich zu einem bedeutenden Werk, in dem technisch anspruchsvolle Komponenten aus ultrahochfestem Feinbeton, Hochleistungsleichtbeton, Polyurethan bzw. Glasfaserverbundwerkstoff für unternehmenseigene Produkte gefertigt werden, entwickelt. Hier werden u. a. das Abschalelement Signo, die Produktfamilie Sconnex und die Bewehrungsprodukte Combar und Isolink gefertigt.
Schöck ist seit 2016 Mitglied der bundesweiten und branchenübergreifenden Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen Deutschland und verfolgt das Ziel einer beschleunigten Umstellung auf Klimaneutralität.[10]
Unternehmensbereich Digitalisierung
Die Digitalisierung ist eines der großen Themen der Baubranche. Um deren Potenzial schnell zu erschließen, setzt Schöck auf den 2020 geschaffenen Unternehmensbereich „Digitalisierung“.[11] Zum 1. Januar 2021 hat sich der Bauproduktehersteller beim Softwarespezialisten generic.de mit 25 Prozent beteiligt. Die Kooperation bietet das Potenzial, das Know-how beider Unternehmen in unterschiedlichen Branchen voll auszuschöpfen und dadurch Tempo in die Entwicklung neuer digitaler Lösungen zu bringen.[12] Kern der Digitalstrategie von Schöck ist die Digitalisierung und Optimierung des Produkt- und Dienstleistungsportfolios sowie der Geschäftsprozesse. Der schnelle und unkomplizierte Zugang zu Daten und die Vernetzung aller am Bauprozess Beteiligten bildet dabei das Fundament des digitalen Workflows[13] – ob bei der Konstruktion mit einem neuen Plug-In für Autodesk Revit im BIM-Umfeld, bei der Bemessung mit der neuen Software-Generation am Beispiel der Attika oder bei der Ausführung auf der Baustelle mit einer Augmented Reality (AR) App.[14]
Stiftungen halten Mehrheit der Aktien der Schöck AG
Zwei Drittel der Dividende der Schöck AG fließen in die vom Firmengründer 1992 ins Leben gerufene private, gemeinnützige Stiftung Eberhard-Schöck-Stiftung und in die Schöck-Familien-Stiftung.[15] Gestartet wurde zunächst mit einem Praktikumsprogramm für Handwerker aus dem Baltikum. Inzwischen gehören zahlreiche Berufsschulen in Russland, der Ukraine, Moldau und Georgien zu den Partnern der Stiftung. Gemeinsam werden Werkstätten und Ausbildungsgänge u. a. für Maler, Tischler und Installateure nach europäischen Standards modernisiert und der Berufsschüleraustausch zwischen Deutschland und Osteuropa gefördert. Die Schöck-Familien-Stiftung gemeinnützige GmbH wurde 2012 auf Initiative von Sabine Schöck gegründet. Mit der Stiftung unterstützt die Familie Schöck derzeit vorwiegend Projekte zur Förderung von Schul- und Berufsausbildungen in Indien, Nepal und einigen Ländern Afrikas sowie Förder- und Sozialprojekte in Baden-Württemberg
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 im elektronischen Bundesanzeiger
- ↑ Badisches Tagblatt. 16. Juni 2012.
- ↑ Badisches Tagblatt. 27. April 2010.
- ↑ IHK Wirtschaft. Juni 2010.
- ↑ Magazin Wohnungswirtschaft heute. Juli 2012.
- ↑ Sonderseite 50 Jahre Schöck. In: Badisches Tagblatt. 28. Juli 2012.
- ↑ Schöck Bauteile GmbH. (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) auf: vbbf.de
- ↑ Schluss mit der letzten großen Wärmebrücke. bba online, 2. Februar 2021, abgerufen am 25. Februar 2021.
- ↑ Produktionsausbau für GF-Bewehrung am Standort Halle. BFT international, 1. November 2017, abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ Ausgezeichnet für Umweltschutz: Schöck ist ein Klimaschutz-Unternehmen. UmweltDialog, 2. November 2016, abgerufen am 25. Februar 2021.
- ↑ Schöck unterstützt Planer und Architekten mit vernetzten digitalen Lösungen. bba online, 23. März 2020, abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Bauexpertise meets Software-Kompetenz. momentum Magazin, 28. Januar 2021, abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Mehr digital und weniger Bürokratie: Mittelständler fahren auf Highspeed ab. Focus Online, 9. März 2021, abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Augmented Reality statt Planrollen und Kataloge. Pressebereich Schöck Bauteile GmbH, 11. Februar 2020, abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Der Mensch steht im Mittelpunkt. Facebook-Kanal Schöck Bauteile GmbH, 11. Dezember 2020, abgerufen am 18. Januar 2021.
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