Saulburg
Saulburg Gemeinde Wiesenfelden Koordinaten: 48° 59′ 29″ N, 12° 33′ 8″ O | |
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Einwohner: | 344 (2012) |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 94344 |
Vorwahl: | 09428 |
Schloss Saulburg |
Saulburg ist ein Pfarrdorf und ein Ortsteil der Gemeinde Wiesenfelden im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Bis 1978 bildete Saulburg eine selbstständige Gemeinde.
Lage
Saulburg liegt im Bayerischen Wald etwa fünf Kilometer südlich von Wiesenfelden an einem markanten Bergvorsprung.
Geschichte
Im Traditionskodex von Kloster Windberg, der vor 1150 begonnen wurde und vor 1191 endet, wird ein Heinrich de Sulperge erwähnt, was zugleich die erste urkundliche Erwähnung Saulburgs ist. Jahrhundertelang wird Saulburg in den Urkunden Sulperge, Suleberch oder Saulperch genannt, was ursprünglich „Säulenberg“ bedeutet.
Schloss Saulburg aus der Zeit um 1150 bis 1190 ist auch heute noch ortsbildbestimmend. Die Hofmark Saulburg hatte eine wechselhafte Geschichte. Bei einem Losentscheid am 29. Juni 1429, der aufgrund des Preßburger Schiedsspruches vom 26. April 1429 stattfand, kam die Feste Saulburg an Herzog Wilhelm III. von Bayern[1].
Die Gemeinde Saulburg unterstand dem Landgericht Mitterfels und gehörte später zum Bezirk und Landkreis Bogen. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern äußerte sich Bürgermeister Ring in einem Brief an das Innenministerium skeptisch hinsichtlich möglicher Gemeindezusammenlegungen. Als kleineres Übel sahen die Saulburger eine Verwaltungsgemeinschaft mit ähnlich strukturierten Nachbargemeinden. Als am wahrscheinlichsten galt ein Anschluss an die Gemeinde Parkstetten, auch mit einem Anschluss an die Gemeinde Kirchroth wurde gerechnet. Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Saulburg dann großteils in die Gemeinde Wiesenfelden eingegliedert, während die Gemeindeteile Aufroth, Neumühl und Neuroth zur Gemeinde Kirchroth gelangten.
Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Saulburg
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Einwohnerentwicklung des Ortsteils Saulburg
Jahr | 1875 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 180[2] | 186[3] | 188[4] | 214[5] | 227[6] | 190[7] | 228[8] | 249[9] |
Sehenswürdigkeiten
- Expositurkirche Maria Schnee. Langhaus und Turm entstanden 1698, eine Erweiterung erfolgte 1922.
- Schloss Saulburg. Die auf einer Felsnase errichtete Anlage stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert und ist ein Bautenkonglomerat vom 12. bis zum 18. Jahrhundert. Der gotische Wohnbau besitzt einen Renaissance-Laubengang.
- Schlosskapelle St. Aegidius. Es handelt sich um einen Rokokobau des Baumeisters Johann Fischer von 1754 mit toskanischer Pilastergliederung.
Literatur
- Christoph Sedlmaier: Beschreibung des Münzfundes bei Saulburg in Niederbayern. In: Verhandlungen des historischen Vereins für Niederbayern. 3. Band, 4. Heft. Landshut 1854, S. 68–70 (Digitalisat).
Weblinks
- Michel Wellenhofer: Historisches über Saulburg und Umgebung, Saulburg und seine Geschichte
- Saulburg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Dorit-Maria Krenn: Straubinger Erbfall, 1425-1429. In: Historisches Lexicon Bayern. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. Juni 2017.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 406, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 385 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 392 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 405 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 379 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 283 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 116 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 241 (Digitalisat).
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Wiesenfelden, Bayerwaldstraße 18. Schlossanlage. Errichtet 1569, im Kern 12. Jahrhundert; unregelmäßige Vierflügel-Gruppierung; Katholische Schloßkapelle St. Aegidius, Rokokobau von 1754; mit Ausstattung.