Satteltank

Ein Satteltank ist ein Behälter mit an seiner Unterseite konkav geformter Einbuchtung, um sattelförmig über einem anderen Behälter oder einem Rahmen zu sitzen.

Motorrad

Zündapp Z300 mit Satteltank (1928)

Nahezu alle heutigen Motorräder besitzen Satteltanks, das Oberrohr des Fahrzeugrahmens läuft durch eine entsprechende Aussparung („U-förmiger Tunnel“) an der Unterseite des Tanks.[1] Ursprünglich war der Satteltank aus zwei spiegelbildlich gleichen Formen zusammengesetzt, dabei waren zwei Einfüllöffnungen und Kraftstoffhähne erforderlich, später gab es ungeteilte Satteltanks.[2]

Der Satteltank löste bei Motorrädern ab den späten 1920er Jahren den bis dahin üblichen Stecktank (auch „Einstecktank“) ab. Dieser war zylindrisch oder etwa quaderförmig und wurde in den Hohlraum „eingesteckt“, der vom Rahmenoberrohr und dem etwa parallel dazu vom Lenkkopf zum Sattelstützrohr verlaufenden Rohr gebildet wurde; dieser Hohlraum konnte auch dreieckig (in der Seitenansicht) sein. Befestigt wurde der Stecktank mit Schellen.[3] Vor allem vor 1940 waren Kraftstofftanks oft mit separaten Öltanks zusammengebaut. In Motorradtanks wurden auch Werkzeugbehälter und Anzeigeinstrumente eingelassen.

Dampflokomotive

Tenderlokomotive der Lausanne–Freiburg–Bern-Bahn mit Satteltank

Satteltanks wurden auch bei einigen Dampflokomotiven, wie der österreichischen Baureihe kkStB 289, oder den indischen Lokomotiven der IISCO verwendet. Dabei saß der Frischwassertank sattelförmig auf dem Dampfkessel der Lokomotive. Am häufigsten waren diese aber in Großbritannien anzutreffen. Dort wurden sehr viele Tenderlokomotiven mit den Achsfolgen B und C, die vor allem zu Verschiebezwecken gebraucht wurden, mit sattelförmigem Wasserbehälter ausgeführt.[4]

U-Boot

U-Boot der Klasse VII C mit Satteltanks erkennbar an den seitlichen Rumpfausbuchtungen

Bei U-Booten bezeichnet man als Satteltank einen entlang des Rumpfes angebrachten, außerhalb des Druckkörpers liegenden Vorratsraum, der in der Regel hauptsächlich für das Bunkern von Brennstoff genutzt wurde. Hier sitzt der Tank sattelförmig auf dem Druckkörper des U-Boots. Bestes Beispiel für ein U-Boot mit Satteltanks stellt der Typ VII der Kriegsmarine dar. Beim Typ X B wurden die Satteltanks zum Teil auch zum Transport von Frachtgut verwendet.

Weblinks

Commons: Satteltank-Lokomotiven – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Curt Hanfland: Das Motorrad und seine Konstruktion: Unter Berücksichtigung des Fahrrad- und Seitenwagenbaues sowie der Sonderkonstruktionen. Walter de Gruyter, 2021, ISBN 978-3-11-234050-9, S. 313 (google.com).
  2. Kurt Mair: Das Kraftrad. Technik – Pflege – Reparaturen. Richard Carl Schmidt, Berlin 2. Auflage 1937. S. 325–326.
  3. Lexikon der Motorradtechnik. Beilage zur Zeitschrift Motorrad (Zeitschrift), 1978–1980, ISSN 0027-237X, S. 147.
  4. Lokomotive. In: Victor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Auflage. Band 7: Kronenbreite–Personentarife. Urban & Schwarzenberg, Berlin / Wien 1915, S. 131–176.

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U 995 Typ VII-C Laboe 31.07.04.JPG
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U-Boot U 995 Typ VII-C Laboe 31.07.04
SBB Ec 2-4 6399 Romont.jpg
Tenderlokomotive Nr. 4 „Romont“ von 1862 Ec 2/4 der Lausanne–Freiburg–Bern-Bahn (LFB) für gemischten Dienst mit Satteltank für den Wasservorrat
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Motorbike "Zündapp Z300" (1930) at the de:Deutsches Zweirad- und NSU-Museum (297 cm³, 9 PS, 95 km/h)