Sarah Connolly

Sarah Connolly (2017)

Dame Sarah Patricia Connolly DBE (* 13. Juni 1963 in Middlesbrough[1] oder County Durham[2]) ist eine englische Opernsängerin (Mezzosopran). Sie ist sehr bekannt für ihre barocken und klassischen Rollen, verfügt aber über ein umfangreiches Repertoire, das auch Werke von Richard Wagner sowie diverse Komponisten des 20. Jahrhunderts umfasst. Sie wurde 2010 zum Commander of the Order of the British Empire (CBE) und 2017 zur Dame Commander (DBE) ernannt.[3]

Leben

Connolly ging an der Queen Margaret’s School in York und dem Clarendon College in Nottingham zur Schule. Danach studierte sie Klavier (bei Patricia Carroll) und Gesang am Royal College of Music, deren Fellow sie jetzt ist. Sie war danach fünf Jahre lang Mitglied der BBC Singers.[4][5]

Karriere

Connollys Interesse an der Oper und einer Karriere in der klassischen Musik begann, nachdem sie die BBC Singers verlassen hatte. Sie begann 1994 ihre Opernkarriere in der Rolle der Annina (Der Rosenkavalier).[6] Der Durchbruch gelang ihr 1998 in der Rolle des Xerxes in der Produktion von Händels Serse (Xerxes) durch die English National Opera unter der Regie von Nicholas Hytner. Im Jahr 2005 sang sie die Titelrolle in Händels Giulio Cesare an der Glyndebourne Festival Opera. Die DVD dieser Produktion, die von David McVicar geleitet wurde, gewann einen Gramophone Award.[7] Für die Rolle des Sesto in McVicars Produktion von La clemenza di Tito für die English National Opera im Jahr 2006, wurde Connolly für einen Olivier Award nominiert. Ihr Debüt im Jahre 2005 an der Metropolitan Opera hatte sie mit der gleichen Oper, aber in der Rolle des Annio.

Im Jahr 2009 sang sie am Teatro alla Scala in Henry Purcells Dido and Aeneas und debütierte am Royal Opera House, Covent Garden, als Dido in der gleichen Oper.[8] Im Jahr 2010 machte sie ihr Rollendebüt als Komponist in Ariadne auf Naxos an der Metropolitan Opera. Connolly wurde 2011 mit dem Distinguished Musician Award der Incorporated Society of Musicians ausgezeichnet.[9]

Für ihren Liederabend in der Alice Tully Hall in New York City wurde Connolly von der Kritik in The New York Times hoch gelobt. Sie machte ihr Debüt als Fricka in Richard Wagners Ring (Royal Opera House)[10] und vorher in diesem Jahr sang sie die Phaidra in Rameaus Hippolyte et Aricie (Paris Opéra at the Palais Garniér). Diese Rolle sang sie im Jahr 2013 auch für die Glyndebourne Festival Opera in einer Produktion von Jonathan Kent, unter der Leitung von William Christie.

Connolly gewann 2012 die von der Royal Philharmonic Society vergebene Silver Lyre als „Best Solo Singer“[11] und sie wurde 2013 für die Kategorie „Best Female Singer“ bei der ersten Veranstaltung der International Opera Awards in London nominiert. Außerdem erhielt sie 2013 in der WhatsOnStage-Opernumfrage für ihren Octavian im Rosenkavalier an der English National Opera die Bewertung „Most Outstanding Achievement in a Main Role“.[12]

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Todestag von Gustav Mahler im Jahr 2011 hat Connolly alle Vokalwerke Mahlers im In- und Ausland mit dem Philharmonia Orchestra und Lorin Maazel, dem London Philharmonic Orchestra und Wladimir Michailowitsch Jurowski sowie Nezet Séguin, dem London Symphony Orchestra mit Marin Alsop, dem Orchestra of the Age of Enlightenment mit Simon Rattle und dem Leipziger Gewandhaus Orchester unter Riccardo Chailly gesungen. 2012 sang sie im Eröffnungskonzert der BBC Promenade Concerts, das vom Fernsehen aus der Royal Albert Hall übertragen wurde und in späteren Sendungen sang sie Tippetts A Child of Our Time.

Sie engagiert sich für die Aufführung neuer Musik. Zu ihren Aufführungen gehören Sir John Taveners Tribute to Cavafy an der Symphony Hall (Birmingham) und seine Filmmusik zum Film Children of Men. Sie machte auch die erste kommerzielle Aufnahme von Mark-Anthony Turnages Twice Through the Heart mit Marin Alsop und dem London Philharmonic Orchestra, nachdem sie zuvor die belgischen und niederländischen Premieren dieses Werks mit dem Schoenberg Ensemble unter der Leitung von Oliver Knussen gegeben hatte. Im Jahr 2000 sang sie die Rolle der Susie in der Premierenproduktion von Turnages Oper The Silver Tassie an der English National Opera.[13][14]

Zu den weiteren kommerziellen Aufnahmen von Connolly gehören Schumann-Lieder mit Eugene Asti für Chandos Records, Songs of Love and Loss,[15] Korngold-Lieder mit Iain Burnside, das Duruflé-Requiem für Signum und Purcells Dido and Aeneas mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment,[16] für das sie die Finanzierung übernahm und die Besetzung auswählte.

Im September 2009 hatte Connolly ihren ersten Auftritt als Gast-Solistin bei The Last Night of the Proms und sang Rule, Britannia! Dabei trug sie eine Kopie der Royal-Navy-Uniform von Lord Nelson.[17]

Familie

Sarah Patricia Connolly lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter, die 2003 geboren wurde, in Gloucestershire.

Opernrollen

Royal Opera House

Henry Purcell

Richard Wagner

Welsh National Opera

Richard Strauss

Opera North

Gaetano Donizetti

Vincenzo Bellini

English National Opera

Vincenzo Bellini

Hector Berlioz

Benjamin Britten

Georg Friedrich Händel

Claudio Monteverdi

Wolfgang Amadeus Mozart

Henry Purcell

Richard Strauss

Mark-Anthony Turnage

  • The Silver Tassie (Susie)

Marc-Antoine Charpentier

Scottish Opera

Glyndebourne Festival Opera

Opéra National de Paris

La Scala, Mailand

Maggio Musicale, Florenz

La Monnaie, Brüssel

De Nederlandse Opera

Händel

Liceu, Barcelona

Monteverdi

Händel

Festival d’Aix-en-Provence

Mozart

Händel

Bayerische Staatsoper, München

Rollen in den USA

New York City Opera

Metropolitan Opera

San Francisco Opera

Aufnahmen

Die Aufnahmen von Connolly beinhalten:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sarah Connolly bei IMDb
  2. Sarah Connolly Bach Cantatas (englisch)
  3. Sarah Connolly. thegazette.co.uk, abgerufen am 10. Mai 2017.
  4. Erica Jeal: Who wears the trousers? In: The Guardian, 10. Oktober 2008. Abgerufen am 21. November 2009. 
  5. Neil Fisher: Sarah Connolly: The diva who wears the trousers In: The Times, 19. Mai 2009. Abgerufen am 21. November 2009. 
  6. Ivan Hewett: Diva who dies for a living In: Telegraph, 21. September 2004. Abgerufen am 23. Mai 2007. 
  7. Hugh Canning: Sarah Connolly – stardom beckons In: The Times, 6. Februar 2005. Abgerufen am 21. November 2009. 
  8. Erica Jeal: Dido and Aeneas; Acis and Galatea (Royal Opera House, London) In: The Guardian, 2. April 2009. Abgerufen am 21. November 2009. 
  9. ISM celebrates singer Sarah Connolly (Memento desOriginals vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive) In: ISM Music Journal, Vorlage:FormatDate/Wartung/Error. Abgerufen am 28. Februar 2013. 
  10. telegraph.co.uk.
  11. uk.reuters.com (Memento vom 7. Dezember 2013 im Internet Archive).
  12. Winners of the Opera Poll 2013 announced (Memento desOriginals vom 1. März 2013 im Internet Archive), WhatsOnStage.com, 24. Februar 2013. Abgerufen am 28. Februar 2013. 
  13. Michael Billington: Triumph from the trenches In: The Guardian, 18. Februar 2000. Abgerufen am 21. November 2009. 
  14. Edward Greenfield: Turnage, The Silver Tassie In: The Guardian, 12. Juli 2002. Abgerufen am 21. November 2009. 
  15. Tim Ashley: Classical review: Schumann: Frauenliebe Frauenliebe und -leben; Liederkreis Op 39, etc; Connolly/Asti In: The Guardian, 14. November 2008. Abgerufen am 21. November 2009. 
  16. Tim Ashley: Purcell: Dido & Aeneas; Connolly/ Bardon/ Finley/ OAE/ Devine/ Kenny In: The Guardian, 13. Februar 2009. Abgerufen am 21. November 2009. 
  17. Richard Morrison: Proms 73–76: Last Night of the Proms at the Albert Hall/ BBC TV/ Radio 3 In: The Times, 14. September 2009. Abgerufen am 21. November 2009. 
  18. Tim Ashley: Sarah Connolly – The Exquisite Hour In: The Guardian, 10. Februar 2006. Abgerufen am 23. Mai 2007. 

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Autor/Urheber: Dixhuitiemiste, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Mezzo-soprano Sarah Connolly after a recital at Clayton State University's Spivey Hall in 2017.