Saosjornoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk)

Siedlung
Saosjornoje
Jänischken (Hansruh)

Заозёрное
FöderationskreisNordwestrussland
OblastKaliningrad
RajonKrasnosnamensk
Erste Erwähnung1664
Frühere NamenTutteln,
Goenischcken (vor 1730),
Gönischken (nach 1736),
Jänischken (nach 1785 bis 1938),
Hansruh (1938–1945)
Bevölkerung9 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
ZeitzoneUTC+2
Telefonvorwahl(+7) 40164
Postleitzahl238732
Kfz-Kennzeichen39, 91
OKATO27 218 000 016
Geographische Lage
Koordinaten54° 47′ N, 22° 17′ O
Saosjornoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Saosjornoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Saosjornoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Saosjornoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Saosjornoje (russisch Заозёрное, deutsch Jänischken, 1938 bis 1945 Hansruh, litauisch Geniškiai oder Tutliai) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk.

Geographische Lage

Saosjornoje liegt 22 Kilometer südwestlich der Rajonstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) und 14 Kilometer westlich der früheren Kreisstadt Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg) an einem Landweg, der von Fewralskoje (Spullen) bis zur Ortsstelle des untergegangenen Dorfes Dragupönen (1938 bis 1945: Dreihornswalde, russisch: Murawjowo) führt. Eine Bahnanbindung gibt es nicht.

Geschichte

Die Gemeinde Jänischken auf zwei Messtischblättern von 1935 und 1936

Der zunächst Tutteln oder Tuttlen genannte Ort wurde im Jahre 1664 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Um 1780 wurde das nun Gönischken genannte als königliches Bauerndorf bezeichnet.[3] 1874 wurde die Landgemeinde Jänischken in den neu gebildeten Amtsbezirk Spullen im Kreis Pillkallen eingeordnet.[4] 1938 wurde Jänischken in Hansruh umbenannt.

Im Jahr 1945 kam der Ort in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt er die russische Bezeichnung Saosjornoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Wesnowski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[5] Von 2008 bis 2015 gehörte Saosjornoje zur Landgemeinde Wesnowskoje selskoje posselenije, von 2016 bis 2021 zum Stadtkreis Krasnosnamensk und seither zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerBemerkungen
1867[6]177
1871[6]153
1885[7]167
1905[8]180davon 21 litauischsprachige
1910[9]132
1933[10]152
1939[11]133
1984[12]~ 90
2002[13]6
2010[14]11
2021[15]9

Kirche

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Jänischkens resp. Hansruhs war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Dorfkirche Kussen eingepfarrt und gehörte somit zum Kirchenkreis Pillkallen (Schloßberg) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Saosjornoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen) innerhalb der Propstei Kaliningrad[16] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Hansruh
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 43.
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Spullen
  5. Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Kreis Pillkallen
  10. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  11. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-045
  13. Allrussische Volkszählung von 2002
  14. Allrussische Volkszählung von 2010
  15. Allrussische Volkszählung von 2021
  16. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento desOriginals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info

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