Santonin
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Santonin | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C15H18O3 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | farblose Kristalle, die sich im Licht gelb färben; bitterer Geschmack[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 246,31 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||||||||||||||
Dichte | |||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Siedepunkt | |||||||||||||||||||
Löslichkeit | schwach löslich in heißem Wasser, gut löslich in heißem Ethanol und heißem Diethylether[2] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Santonin (Santoninsäureanhydrid) ist der wirksame Bestandteil des sogenannten Wurmsamens, aus dem es fabrikmäßig dargestellt wird. Santonin bildet glänzende, weiße, tafelförmige Kristalle aus, die geruchlos und geschmacklos sind, aber in alkoholischer Lösung stark bitter schmecken.
Geschichte
Die Substanz wurde 1830 gleichzeitig von Kahler in Düsseldorf und Joachim August Alms (1803–1847) in Penzlin entdeckt. In den USA war Santonin die erste kommerziell erfolgreiche medizinische Substanz der Firma Pfizer.
Gewinnung und Darstellung
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Santonin ist in Wurmsamen (Artemisia cina, Zitwerblüte) enthalten und kann durch Extraktion mit verdünnter Kalkmilch und Fällung mit verdünnter Salzsäure gewonnen werden. Ebenfalls abgeschiedenes Harz wird mit heißem ammoniakalischen Wasser entfernt.
Eigenschaften
Der Schmelzpunkt liegt bei 174 °C.[2] In Wasser ist das Santonin kaum löslich, gegenüber Lackmus zeigt es keine Wirkung. In chemischer Hinsicht ist es das Lacton der einprotonigen Santoninsäure (C15H20O4) und der Formel C15H18O3 entsprechend.
Durch Kochen von santoninsaurem Barium mit Bariumhydroxidlösung entsteht eine neue, aber isomere Säure, die Santonsäure. Im zerstreuten Tageslicht, schneller im direkten Sonnenlicht, färbt sich das Santonin gelb und muss daher in schwarzen Gläsern im Dunkeln aufbewahrt werden. Seine Säure, die Santoninsäure, erleidet dagegen im Sonnenlicht keine Farbveränderung.
Die Beobachtung von Hermann Trommsdorff, dass Kristalle von Santonin im Sonnenlicht zersprangen, war 1834 ein frühes Ergebnis der Photochemie.
Verwendung
Das Santonin wie auch das santoninsaure Natrium wurde früher gegen Spulwürmer verwendet, wird aber wegen seiner Toxizität nicht mehr eingesetzt. Bereits das 2-3fache der Tagesdosis (100 mg für Erwachsene) kann Vergiftungserscheinungen hervorrufen, die sich zunächst in Violett- dann Gelbsehen äußern; weiterhin können Krämpfe und Durchfall auftreten.[1][4] Schädigungen des Sehnervs wurden aber auch nach längerer Einnahme therapeutischer Dosen beobachtet.[5]
Einzelnachweise
- ↑ a b Eintrag zu Santonin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 13. Juni 2014.
- ↑ a b c d e Handbook of Chemistry & Physics, 59. Auflage.
- ↑ a b c Datenblatt (−)-α-Santonin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 10. November 2021 (PDF).
- ↑ Harry Auterhoff, Lehrbuch der pharmazeutischen Chemie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1968.
- ↑ Habermehl/Hammann/Krebs/Ternes, Naturstoffchemie, 3. Auflage, Springer Verlag 2008, ISBN 978-3-540-73732-2.
Literatur
- Ludmila Birladeanu: Die Geschichte von Santonin und Santonsäure. In: Angewandte Chemie. Band 115, Nr. 11, März 2003, S. 1236–1242, doi:10.1002/ange.200390289.
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Santonin Struktur
Wurmsamen. A B Pflanze zur Blüthezeit in natürl. Grösse, nach einem Exemplare, welches der mit der Einrichtung der Santoninfabrik in Tschimkent in Turkestan beauftragte Ingenieur Herr Ludwig Wolfgang Knapp an Herrn Professor Flückiger nach Strassburg gesendet hat. Herr Professor Flückiger hatte uns diese Pflanze behufs Abbildung gütigst zur Verfügung gestellt. 1 u. 2 Blüthenköpfchen, vergrössert; 3 Blüthenköpfchen im Längsschnitt, desgl.; 4 Hüllblättchen, desgl.; 5 einzelnes Blüthchen, desgl.; 6 dasselbe im Längsschnitt, stärker vergrössert;7 Staubgefäss, desgl.; 8 oberer Theil des Beutels mit Connektiv, desgl.; 9 Pollen unter Wasser, desgl.; 10 Griffel mit Narbe desgl.; 11 u. 12 in der Fruchtbildung weiter vorgeschrittener Fruchtknoten mit der alle Blüthchen dieses Stadiums eignen Umbiegung des unteren Theiles der Kronenröhre, natürl. Grösse und vergrössert; 13 u. 14 Achäne ganz und zerschnitten, desgl.
Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS): Piktogramm für giftige / toxische Chemikalien