Santa Maria in Calanca

Santa Maria in Calanca
Wappen von Santa Maria in Calanca
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region:Moesa
BFS-Nr.:3810i1f3f4
Postleitzahl:6541
Koordinaten:731510 / 125009
Höhe:955 m ü. M.
Höhenbereich:704–2641 m ü. M.[1]
Fläche:9,31 km²[2]
Einwohner:113 (31. Dezember 2024)[3]
Einwohnerdichte:12 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
11,5 %
(31. Dezember 2024)[4]
Website:www.santamariaic.ch
Santa Maria in Calanca
Santa Maria in Calanca
Lage der Gemeinde
Karte von Santa Maria in CalancaComer SeeLago di MezzolaLago di MontesplugaLago di LeiLago d'IsolaLago de BusenoSufnerseeZervreilaseeItalienKanton TessinRegion ViamalaRegion MalojaRegion SurselvaBusenoCalancaCastaneda GRRossa GRSanta Maria in CalancaLostalloMesoccoSoazzaCama GRGronoGronoRoveredo GRSan Vittore GRSan Vittore GR
Karte von Santa Maria in Calanca
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Santa Maria in Calanca ist eine Ortschaft und eine politische Gemeinde im italienischsprachigen Teil des Schweizer Kantons Graubünden. Sie gehört zur Region Moesa.

Geographie

Santa Maria in Calanca (auch Santa Maria di Calanca) ist nach Castaneda die zweite Gemeinde am Eingang des Calancatals. Das Dorf liegt auf einer Terrasse über dem Misox auf 949 m ü. M.[5]

Santa Maria ist einer der Ausgangspunkte des Calanca-Höhenweges.

Geschichte

Pfarrkirche Santa Maria Assunta und ehemaliges Franziskaner-Kloster
Pfarrkirche Santa Maria Assunta, Blick zum Chor
Pfarrkirche Santa Maria Assunta, Blick zur Empore
Luftbild von Werner Friedli (1953)

Aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. wurden Gräber gefunden. Eine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1219 unter dem damaligen Namen sancte Marie in Calanca.[5] Im Ort befindet sich ein altes Kastell, von den Talbewohnern Torre Santa Maria genannt. Der Turm soll römischen Ursprungs und einer von den Türmen der Postenkette der alten Römerstrasse gewesen sein. Von hier aus soll der römische Verwalter Bonasius 402 mit den Talleuten bei der Brücke Gola die über den Vogelberg (San Bernhardin) eingedrungenen Goten geschlagen und zersprengt haben.

Im 13. Jahrhundert erwarben die Grafen von Sax von lokalen Adligen den mittelalterlichen Turm, der mit der Pfarrkirche das Dorf überragt. Santa Maria gehörte zur Gemeinde Calanca, 1796 bis 1851 zur Äusseren Calanca und ist seit 1851 selbständig. Die seit 1219 bezeugte Pfarrkirche S. Maria Assunta ist die Mutterkirche des ganzen Calancatals und seit dem 17. Jahrhundert Ziel von Prozessionen. Das einschiffige Gotteshaus wird von verschiedenen Stilen geprägt und ist reich an Fresken, Ölbildern und weiteren Ornamenten. Der frühere Hochaltar, ein Werk Ivo Strigels von 1512, befindet sich seit 1887 im Historischen Museum Basel.[5]

Nur wenige Einwohner sind erwerbstätig: Einige betrieben noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts Ackerbau und Viehzucht.[5]

Wappen

Wappen von Santa Maria in Calanca
Wappen von Santa Maria in Calanca
Blasonierung: «In Blau, auf silbernem (weissem) Wolkenband stehend, die goldene (gelbe) S. Maria Assunta mit Krone und silbernem Nimbus, beseitet von zwei goldenen Sternen»

Redendes Wappen, Bezug nehmend auf den Namen der Gemeinde und auf das Patrozinium der Pfarrkirche.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr18081850190019502000[5]20102020
Einwohner207206163202111109115

Sehenswürdigkeiten

Literatur

Commons: Santa Maria in Calanca – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
  2. Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
  3. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden, 1991-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
  4. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
  5. a b c d e Cesare Santi: Santa Maria in Calanca (Gemeinde). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  6. Kantonsbibliothek Graubünden. Katholische Pfarrkirche Santa Maria Assunta (Foto) (Memento vom 25. September 2023 im Internet Archive)
  7. a b c Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 515–517, ISBN 978-88-7713-482-0
  8. Kirche Sta. Maria Assunta auf ETHorama
  9. Turm «Castello»
  10. Burg von Sta. Maria in Calanca auf ETHorama
  11. Kantonsbibliothek Graubünden. Torre di Santa Maria (Foto) (Memento vom 20. Dezember 2015 im Internet Archive)
  12. Franco Binda, Locarno 2013, S. 115.

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