Sant’Antonino TI
TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Sant’Antonino zu vermeiden. |
Sant’Antonino | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Bellinzona |
Kreis: | Kreis Sant’Antonino |
BFS-Nr.: | 5017 |
Postleitzahl: | 6592 |
Koordinaten: | 719008 / 112485 |
Höhe: | 226 m ü. M. |
Höhenbereich: | 201–1105 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,55 km²[2] |
Einwohner: | 2584 (31. Dezember 2022)[3] |
Einwohnerdichte: | 395 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 26,5 % (31. Dezember 2022)[4] |
Gemeindepräsidentin: | Simona Zinniker |
Website: | www.santonino.ch |
Blick über S.Antonino | |
Lage der Gemeinde | |
Sant’Antonino, im lombardischen Ortsdialekt Sant’Antunin ,[5] ist eine politische Gemeinde im Kreis Sant’Antonino, Bezirk Bellinzona, im Schweizer Kanton Tessin.
Geographie
Die Gemeinde liegt am Südrand der Magadinoebene, wird vom Fluss Tessin allerdings nicht berührt. Im Süden der Gemeinde erhebt sich das Cenerimassiv mit dem Matro (1201 m ü. M.) als höchstem Punkt, in dessen unmittelbarer Nähe die Gemeindegrenze von Sant’Antonino verläuft.
Der alte Dorfkern (226 m ü. M.) liegt am Fuss des Ceneri. Unmittelbar südlich oberhalb des Dorfs verlaufen heute die Nordrampen der A2 und des Streckenabschnitts Bellinzona–Lugano der Gotthardbahn, die in Richtung Süden den Monte Ceneri überwinden müssen.
Nördlich unterhalb des Dorfs breitet sich auf etwa 210 m ü. M. die Magadinoebene aus. Durch das Gemeindegebiet verläuft die Gotthardbahn-Stichstrecke Bellinzona–Locarno («Tessiner Talbahn»), die in Cadenazzo nach Luino verzweigt, und die Hauptstrasse 2. Letztere ist die wichtigste Strassenverbindung in der Magadinoebene und ist durch den Transitverkehr – ab dem Autobahnanschluss Camorino (Bellinzona Sud) der A2 nach Locarno und Italien – stark belastet. Aufgrund der logistischen Lage ist Sant’Antonino der Sitz der Migros Tessin.
Nachbargemeinden sind von Nordwesten aus im Uhrzeigersinn Bellinzona, Isone und Cadenazzo.
Geschichte
Das Dorf wurde 1219 als Sancto Antorino erstmal erwähnt. Bis 1442 war es nach Bellinzona kirchgenössig, anschliessend bis 1830 nach Cadenazzo.
Früher ein Bauerndorf, entwickelt es sich seit den 1960er-Jahren zur Vorortsgemeinde von Bellinzona und ist seit 2000 dank seiner günstigen geographischen und verkehrstechnischen Lage zunehmend ein Gewerbe- und Industriestandort.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1591 | 1696 | 1795 | 1850 | 1900 | 1950 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000[6] | 2010 | 2020 | ||
Einwohner | 400 | 453 | 373 | 329 | 380 | 440 | 711 | 1130 | 1711 | 2066 | 2274 | 2542 |
Industrie
- Interroll Holding (Schweiz) AG[7]
- Die Molkerei der Lati SA wird Mitte 2024 geschlossen. 2019 musste die damalige Besitzerin Federazione ticinese produttori di latte (FTPL), eine regionale Mitgliedsorganisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP), die Mehrheit an die ZMP Invest AG abtreten. Die ZMP Invest AG ist eine 100 %-Tochtergesellschaft der Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP), welche auch ein Mitglied der SMP ist und ebenso an der Emmi AG die Mehrheit Besitzt.[8]
Sport
- Unione Sportiva Sant’Antonino[9]
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Sant’Antonino: Romanischer Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert und einschiffige Barockkirche aus dem 16./17. Jahrhundert. Das ehemalige Beinhaus ist heute eine Lourdesgrotte.[10]
- Casa Grino: Einfamilienhaus beim Bahnhof in Form eines Kreissektors, 1984–1985 nach Plänen von Franco und Paolo Moro erbaut.[10]
- Spirale verde: In der Industriezone vom Landschaftsarchitekten Paolo L. Bürgi für die Knoll-Bio Research realisierter, aus hundert Pappeln bestehender spiralförmiger Garten.[10]
Persönlichkeiten
- Christian Vitta (* 1972), ehemaliger Gemeindepräsident der Gemeinde Sant’Antonino, Staatsrat des Kantons Tessin.[11]
Literatur
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
- Virgilio Gilardoni: Inventario delle cose d’arte e di antichità. Edizioni dello Stato. Bellinzona 1955, S. 271–274. Ders.: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Bellinzona 1967, S. 324, 375, 545–546.
- Graziano Tarilli: Sant’Antonino. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. November 2009.
- Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 489 f.
- Celestino Trezzini: Sant’Antonino. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 6: Saint Gelin – Schaffer. Attinger, Neuenburg 1931, S. 80 (Digitalisat).
Bilder
- (c) zzy002yzz@163.com, CC BY 3.0Sant’Antonino
- Bahnhof Sant’Antonino
- Pfarrkirche Sant’Antonino (2018)
- Sant’Antonino Martyr von Apamea
Weblinks
- Sant’Antonino auf elexikon.ch
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Sant’Antonino
- Sant’Antonino: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Offizielle Website der Gemeinde Sant’Antonino
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023
- ↑ Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 795.
- ↑ Graziano Tarilli: Sant’Antonino. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 24. Januar 2011.
- ↑ Interroll (Schweiz) AG auf portal.dnb.de (abgerufen am: 9. Mai 2016.)
- ↑ Molkerei Lati schliesst ihre Tore. In: schweizerbauer.ch. 12. Januar 2024, abgerufen am 13. Januar 2024.
- ↑ Unione Sportiva Sant’Antonino in portal.dnb.de (abgerufen am: 9. Mai 2016.)
- ↑ a b c Kunstführer durch die Schweiz. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 2. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 489 f.
- ↑ Christian Vitta in ti.ch/dfe/ (abgerufen am: 9. Mai 2016.)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Schweizerfahne, Flagge der Schweiz. Commons-Seite zur Schweiz → Confoederatio Helvetica.
sant'antonino
(c) zzy002yzz@163.com, CC BY 3.0
Sant'Antonino, Switzerland
Autor/Urheber: Hp.Baumeler, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bahnhofstation S.Antonino
Autor/Urheber: Hp.Baumeler, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blick über S.Antonino (2018)
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Municipality Sant'Antonino