Sankt Thomas (Eifel)

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 4′ N, 6° 36′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde:Bitburger Land
Höhe:288 m ü. NHN
Fläche:9,11 km2
Einwohner:274 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:30 Einwohner je km2
Postleitzahl:54655
Vorwahl:06563
Kfz-Kennzeichen:BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel:07 2 32 113
Adresse der Verbandsverwaltung:Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Website:www.sankt-thomas-eifel.de
Ortsbürgermeister:Rudolf Höser
Lage der Ortsgemeinde Sankt Thomas im Eifelkreis Bitburg-Prüm
BitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-WittlichKarte
Über dieses Bild

Sankt Thomas ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an. Der Ortsname ist hergeleitet von dem auf der Gemarkung der Gemeinde liegenden ehemaligen Kloster Sankt Thomas.

Statue des Brückenheiligen Johannes von Nepomuk auf der Brücke über die Kyll

Geographie

Sankt Thomas liegt im Tal der Kyll. Zur Gemeinde gehören ferner die Weiler Bruderholz und St. Johann sowie die Wohnplätze Kasholz und Forsthaus Johanniswald.[2]

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 973. Ursprünglich wurde der Ort Ernistburen oder Ernistbura, später dann Erlenburen bzw. Erlesbura genannt.[3][4] Erst später nahm der Ort den Namen des Klosters Sankt Thomas an. Die drei historischen Ortsteile sind der Klosterbering, die Klostermühle jenseits der Kyll und die Bebauung um den östlichen Brückenkopf der Kyllbrücke, welcher südlich von Klostermühle und Kloster gelegen ist.

Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zum kurtrierischen Amt Kyllburg. Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet der Mairie Kyllburg im Kanton Kyllburg des Arrondissements Prüm im Saardépartement.[5] Nach der Niederlage Napoleons kam Sankt Thomas aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Bitburg des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei (später das Amt) Kyllburg.[6]

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sankt Thomas innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform wurde der Ort der Verbandsgemeinde Kyllburg zugeordnet, die wiederum zum 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.

Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Sankt Thomas, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]
JahrEinwohner
1815135
1835177
1871245
1905289
1939313
1950370
JahrEinwohner
1961345
1970359
1987312
2005306
2011288
2017258

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Sankt Thomas besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8]

Bürgermeister

Rudolf Höser wurde am 30. Juni 2014 Ortsbürgermeister von Sankt Thomas.[9] Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser bestätigte Höser in der konstituierenden Sitzung am 14. August 2019 in seinem Amt.[10]

Hösers Vorgänger als Ortsbürgermeister war bis 2014 Bernd Heinicke.[9]

Gemeindepartnerschaften

Die Gemeinde St. Thomas unterhält seit 1986 eine Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Pontigny.[11]

Wappen

Wappen von Sankt Thomas
Blasonierung: „In Grün ein goldener Bienenkorb, darüber ein rechts gewendetes, silbernes Schwert mit goldenem Griff.“[12]
Wappenbegründung: St. Thomas führt den Namen des Bischofs und Märtyrers Thomas Becket. Das Schwert ist das Zeichen von St. Thomas Becket. Zugleich war er auch Patron des um 1185 gegründeten Zisterzienserklosters. Diese Klostergründung prägte den Ort. Seit der Neugründung des Zisterzienserordens hat der heilige Bernhard von Clairvaux das kirchlich-religiöse Leben maßgeblich beeinflusst und selbst 68 Klöster gegründet, darunter das benachbarte Himmerod, dessen Jurisdiktion die Abtei St. Thomas unterstand. Sein Zeichen, der Bienenkorb, ist in das Wappen übernommen worden.

Kloster

Kloster St. Thomas
ehemalige Klosterkirche

In Sankt Thomas befindet sich das ehemalige Zisterzienserinnen-Kloster St. Thomas an der Kyll, das heute dem Bistum Trier als Bildungsstätte dient. Das Frauenkloster wurde um 1170 in der Nähe einer Thomas Beckett zu Ehren gebauten Kapelle gegründet. Das Kloster von St. Thomas wurde im Zuge der Säkularisation 1802 aufgehoben, womit dem Ort gleichzeitig die wirtschaftliche Grundlage genommen wurde. Nachdem der preußische Staat das Haus 1847 gekauft hatte, wurde es von ihm 1852 dem Bischof von Trier überlassen, welcher es bis 1942 als Strafanstalt (Demeritenhaus) für Geistliche nutzte.[13] In der Zeit von 1957 bis 1974 fungierte das Haus als Katholische Landvolksschule des Bistums Trier.[3][4]

Heute dient das ehemalige Kloster als Exerzitienhaus St. Thomas des Bistums Trier.

Verkehr

Der Bahnhof Sankt Thomas liegt an der Eifelstrecke (KölnEuskirchen–Gerolstein–Trier) und wird von den Zügen der RB 22 bedient:[14]

LinieVerlaufTakt
RE 22
RB 22
Eifel-Express:
Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein (Gattungswechsel RE/RB) – Birresborn – Mürlenbach – Densborn – Usch/Zendscheid – St. Thomas – Kyllburg – Bitburg-Erdorf – Hüttingen – Philippsheim – Speicher – Auw an der Kyll – Daufenbach – Kordel – Ehrang – Pfalzel – Trier Hbf
(aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Kyllburg)
Stand: Wiederinbetriebnahme Mechernich–Kall am 12. Juni 2022
60 min

Sankt Thomas zählt zum Verkehrsverbund Region Trier. In sieben Kilometer Entfernung liegt die Bundesautobahn 60.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Sankt Thomas – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 103 (PDF; 3,3 MB).
  3. a b St. Thomas an der Kyll. 3. Auflage. Bischöfliches Priesterhaus, 1994, S. 1 ff.
  4. a b Andreas Heinz: Die Geschichte des Hauses. In: St. Thomas – Exerzitienhaus des Bistums Trier. Abgerufen am 10. Februar 2017.
  5. Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 29, abgerufen am 19. Juni 2022.
  6. Amt Kyllburg. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 11. Juli 2021.
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  9. a b Niederschrift: 1. Sitzung, Gemeinderat St. Thomas am 30. Juni 2014. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 11. Juli 2021.
  10. Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates St. Thomas. Information aus der Ratssitzung vom 14.08.2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 35/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 11. Juli 2021.
  11. Partnerschaft mit Pontigny. Ortsgemeinde St. Thomas, abgerufen am 11. Juli 2021.
  12. Wappen der OG St. Thomas. Abgerufen am 25. März 2022.
  13. Stefan Burr: Ein Ort mit Atmosphäre und Geschichte. In: Paulinus. Abgerufen am 10. Februar 2017.
  14. Kursbuch der Deutschen Bahn. Abgerufen am 25. September 2018.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Sankt Thomas Brücke mit Nepomuk.jpg
Autor/Urheber: Palauenc05, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Statue des Brückenheiligen Johannes von Nepomuk auf der Brücke über die Kyll in Sankt Thomas im Eifelkreis Bitburg-Prüm.
RIMG0113.JPG
Autor/Urheber: Beckstet, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Church of former monastery St. Thomas.
Sankt Thomas in BIT.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Sankt Thomas, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
English (en): Locator map of Sankt Thomas in District of Bitburg-Prüm, Rhineland-Palatinate, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Sankt Thomas dans l'Arrondissement d'Eifel-Bitburg-Prüm dans Rhénanie-Palatinat, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Sankt Thomas, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Sankt Thomas во рамките на Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Sankt Thomas in de Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Sankt Thomas en Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Rhineland-Palatinate, District of Bitburg-Prüm, Sankt Thomas ഭൂപടസ്ഥാനം.