Sankt Johann liegt ca. 20 Kilometer südwestlich von Mainz und grenzt an westlich an Sprendlingen und östlich an Wolfsheim.
Geschichte
Das typische rheinhessische Weindorf hieß im MittelalterWeiler Megelsheim und wurde im Jahr 1220 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1234 kam Megelsheim zusammen mit Sprendlingen von den Raugrafen an die Grafschaft Sponheim-Kreuznach. Aus dieser Zeit stammt der untere Teil des Gemeindewappens Schachbrett Blau-Gold. 1417 erbte die Grafschaft Sponheim-Starkenburg 4/5 der Grafschaft Sponheim-Kreuznach, darunter auch die Ortsherrschaft über Megelsheim. 1437 vererbte Johann V., letzter Graf von Sponheim-Starkenburg die Ortsherrschaft an ein Kondominat des Markgrafen von Baden und des Grafen von Veldenz. 1444 erbt Pfalz-Simmern-Zweibrücken die Grafschaft Veldenz. 1459 kommt es zu einer Hausteilung in Pfalz-Zweibrücken und Pfalz-Simmern, dem auch St. Johann zugeschlagen wird und das 1559 auch die Kurpfalz erbt. 1707 wird das Kondominat aus Baden und nunmehr Kurpfalz im Bereich der ehem. Grafschaft Sponheim-Kreuznach aufgelöst. Nach dem Tod von Markgraf Ludwig Wilhelm wurde Sprendlingen badischer Besitz und bildete ein markgräflich-badisches Amt, dem Sankt Johann zugeordnet wurde. Der Ort blieb bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bei Baden.[2]
Oberhalb des Ortes auf dem Wißberg befindet sich ein Golfplatz.
Regelmäßige Veranstaltungen
In der Johanniskirche finden regelmäßig Konzerte statt. Der Sankt Johanner Jahrmarkt geht noch auf das Mittelalter zurück und wird am Wochenende nach dem Johannistag gefeiert.
Anja Korndörfer, Gerhard Remmet: Findbuch zum Personenstandsregister der Gemeinde St. Johann, Tabellarische Auswertung ab 1798.ISBN 978-94-6398-621-2.
Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz und Saarland.Deutscher Kunstverlag, München 1984, ISBN 3-422-00382-7.
Joachim Glatz: Mittelalterliche Wandmalerei in der Pfalz und in Rheinhessen. Dissertation, Mainz 1981.
Heimatkundlicher Arbeitskreis des Volksbildungswerks St. Johann unter der Leitung von Ludwig Diehl: Sankt Johann – Erinnerung in Bildern aus alten Tagen. Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 1989, ISBN 3-89264-319-9.
↑Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart – Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Verlag Emil Roth, Mainz, 1905.