Sanitätsamt der Bundeswehr

Sanitätsamt der Bundeswehr
— SanABw —

Verbandsabzeichen
Verbandsabzeichen
Aktiv1. Feb. 1965 bis 31. Dezember 2013
StaatDeutschland Deutschland
StreitkräfteBundeswehr
OrganisationsbereichZentraler Sanitätsdienst Zentraler Sanitätsdienst
GliederungAmtsführung

Stabsabteilungen
zehn Fachabteilungen
Stabsquartier

UnterstellungFührungsstab des Sanitätsdienstes
StandortMünchen
Leitung
letzter AmtschefGenStArzt Ulrich Pracht

Das Sanitätsamt der Bundeswehr (SanABw) war neben dem Sanitätsführungskommando die zweite Säule des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr (ZSanDstBw); es wurde im Zuge der Bundeswehrreform mit Wirksamkeit zum 31. Dezember 2013 aufgelöst.

Geschichte

Interne Verbandsabzeichen
SanABw München
SanABw Bonn‑Beuel (alt)

Das SanABw war die Nachfolgeinstitution des Wehrmedizinalamtes und entstand aufgrund der wegen wachsender Aufgaben erforderlichen Umgliederung am 1. Februar 1965.

Als Kommandobehörde war es zuletzt für Grundsatzangelegenheiten des Sanitäts- und Gesundheitswesens in den Streitkräften zuständig und dem Inspekteur des Sanitätsdienstes unmittelbar unterstellt.

Aus der ehemaligen Abteilung II des Wehrmedizinalamts entstand das Institut für Wehrmedizinalstatistik und Berichtswesen und aus der Abteilung III das Institut für Wehrmedizin und Hygiene. Aus der Chemischen Untersuchungsstelle im früheren Wehrbereich VI entstand das Institut für Wehrpharmazie und Lebensmittelchemie. Die drei Institute wurden ebenso wie die Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr und das Zentrallazarett der Bundeswehr dem Sanitätsamt unmittelbar unterstellt. Im Januar 1968 folgte die Unterstellung der Bundeswehrlazarette sowie der Medizinischen, Chemischen und Veterinär-Untersuchungsstellen. 1970 wurden alle Sanitätseinrichtungen mit zentralem Auftrag als Zentrale Sanitätsdienststellen der Bundeswehr (ZSanDBw) zusammengefasst, das Zentrallazarett zum Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz und die Lazarette der Bundeswehr in Bundeswehrkrankenhäuser umgegliedert und blieben dem Sanitätsamt als solche unterstellt; ebenso die in Zentrale Institute des Sanitätsdienstes der Bundeswehr umbenannten ehemaligen Untersuchungsstellen.

1971 zog das Amt aus den ehemaligen Liegenschaften des Wehrmedizinalamtes bis auf die Abteilung IV in die Liegenschaft am Platanenweg in Bonn-Beuel um.

München (seit 2002)

Sanitätsamt der Bundeswehr
Dienstgebäude in München

Mit der Neustrukturierung der Bundeswehr wurden die ehemals Zentralen Sanitätsdienststellen der Bundeswehr (ZSanDBw) zum eigenständigen militärischen Organisationsbereich Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr umstrukturiert. In diesem Zusammenhang wurde die organisatorische Stellung des Sanitätsamtes der Bundeswehr neu definiert. Im Rahmen der Umstrukturierung zog das Sanitätsamt ab 1. Oktober 2001 und endgültig am 1. Juli 2002 in die Dachauer Straße am Standort München um. Mit diesen Maßnahmen einhergehend erhielt die Dienststelle ein neues Wappen, dessen auffälliger Bestandteil der in der Nähe stehende Olympiaturm ist.

Das Sanitätsamt der Bundeswehr organisierte zusammen mit dem Sanitätsführungskommando in Koblenz den Sanitätsdienst in der Bundeswehr. Beide Institutionen waren dem Führungsstab des Sanitätsdienstes im Bundesministerium der Verteidigung unterstellt. Das Sanitätsamt der Bundeswehr war dabei für die fachliche Organisation des Sanitätsdienstes zuständig. Hier wurden die fachlichen Rahmenbedingungen für einen leistungsfähigen Sanitätsdienst erarbeitet. Zusätzlich hatte das Sanitätsamt auch Überwachungsaufgaben gemäß dem Infektionsschutz (IfSG)-, Medizinprodukte (MPG)-, Tierschutz (TSchG)-, Arzneimittel- und dem Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (LFBG) übernommen.

Das Sanitätsamt der Bundeswehr hatte etwa 500 militärische und zivile Mitarbeiter. Der Amtsführung unterstanden neben den Abteilungen des Stabes zehn Fachabteilungen mit verschiedenen Aufgabenschwerpunkten. Für Unterstützungsaufgaben verfügte das Amt über ein eigenes Stabsquartier. Teile des Sanitätsamtes der Bundeswehr waren disloziert stationiert.

Ehemalige unterstellte Einrichtungen

Führung

Amtschefs

ZeitraumAmtschef[1]Teilstreitkraft
seit Umgliederung – 31. März 1967GenStArzt Herbert HockemeyerHeer
1. April 1967 – 31. März 1969GenStArzt Eberhard DaerrHeer
1. April 1969 – 31. März 1971GenStArzt Hermann AmmermüllerHeer
vorübergehend durch Stellvertretenden Amtschef und Chef des Stabes geleitet
1. Oktober 1971 – 30. September 1972AdmStArzt Hans-Georg StemannMarine
1. Oktober 1972 – 30. September 1977GenStArzt Heinz S. FuchsLuftwaffe
1. Oktober 1977 – 31. März 1980GenStArzt Hubertus GrunhoferLuftwaffe
1. April 1980 – 31. März 1982GenStArzt Hansjoachim LindeLuftwaffe
1. April 1982 – 31. März 1985GenStArzt Hans Wolfgang HammenLuftwaffe
1. April 1985 – 31. März 1991GenStArzt Hannes SautterLuftwaffe
1. April 1991 – 30. Juni 1993GenStArzt Volker GrabarekHeer
1. Juli 1993 – 30. September 1995GenStArzt Gerhard SchönerHeer
1. Oktober 1995 – 30. September 2000GenArzt Hans-Dieter SchmidtHeer
1. Oktober 2000 – 2. Juli 2001GenStArzt Erich Wolfgang BickHeer
3. Juli 2001 – 31. März 2003GenStArzt Kurt-Bernhard NakathHeer[2]
1. April 2003 – 30. September 2006GenStArzt Peter K. FrapsHeeresuniformträger
1. Oktober 2006 – 31. Oktober 2007GenStArzt Hartmut SiebertzHeeresuniformträger
vorübergehend durch Stellvertretenden Amtschef und Chef des Stabes geleitet
1. Januar 2008 – 12. August 2009GenStArzt Detlev FröhlichLuftwaffenuniformträger
12. August 2009 – 30. November 2011GenStArzt Hans-Jürgen DickHeeresuniformträger
1. Dezember 2011 – 18. Dezember 2012[3]GenStArzt Ulrich PrachtLuftwaffenuniformträger
Bis zur Auflösung war der Dienstposten vakant. Die Aufgaben wurden durch die Stellvertretende Amtschefin und Chefin des Stabes wahrgenommen.[3]

Stellvertretende Amtschefs und Chefs des Stabes

ZeitraumChef des StabesTeilstreitkraft
1. Mai 1965 – 31. März 1970GenArzt Heinrich LeersHeer
1. April 1970 – 30. September 1973GenArzt Edgar A. RuemplerHeer
1. Oktober 1973 – 30. September 1976GenArzt Heinrich NerlHeer
1. Oktober 1976 – 31. März 1982GenArzt Hans Wolfgang HammenLuftwaffe
1. April 1982 – 30. September 1983GenArzt Claus Günter VossHeer
1. Oktober 1983 – 31. März 1985GenArzt Gunter DeschHeer
1. April 1985 – 30. September 1987GenArzt Johann-Friedrich BorkowskiHeer
1. Oktober 1987 – 30. September 1989GenArzt Matthias JaegerHeer
1. Oktober 1989 – 30. September 1995GenArzt Hans-Dieter SchmidtHeer
1. Oktober 1995 – 31. Oktober 2001GenArzt Verena von WeymarnLuftwaffe[2]
1. November 2001 – 15. Juli 2005GenArzt Jürgen BlätzingerHeeresuniformträger
16. Juli 2005 – 30. September 2006GenArzt Detlev FröhlichLuftwaffenuniformträger
1. Oktober 2006 – 30. September 2008GenArzt Peter-Klaus WitkowskiHeeresuniformträger
1. Oktober 2008 – 12. August 2009GenArzt Hans-Jürgen DickHeeresuniformträger
17. September 2009 – 30. Juni 2013GenArzt Erika FrankeHeeresuniformträger

Weblinks

Commons: Sanitätsamt der Bundeswehr – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Sanitätsamt der Bundeswehr 1958–2000 (Memento vom 24. Februar 2017 im Internet Archive), Bundesarchiv-Militärarchiv.
  2. a b Seit 2001 ist der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr ein eigenständiger militärischer Organisationsbereich. Der Vollständigkeit halber wird im Folgenden die Uniformzugehörigkeit angegeben.
  3. a b Uwe Henning: Eine Ära geht zu Ende. In: Sanitätsdienst. Bundeswehr, 18. Dezember 2012, abgerufen am 5. August 2015 (Bericht zur Auflösung des Sanitätsamtes).

Koordinaten: 48° 9′ 53″ N, 11° 32′ 28″ O

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