Sandtrockenrasen Achim
Sandtrockenrasen Achim | ||
Bild des Naturschutzgebietes mit Blick auf den Ellisee | ||
Lage | Im Nordwesten von Achim, Landkreis Verden, Niedersachsen | |
Fläche | 57,23 ha | |
Kennung | NSG LÜ 211 | |
WDPA-ID | 165319 | |
Natura-2000-ID | DE2919331 | |
FFH-Gebiet | 56 ha | |
Geographische Lage | 53° 1′ N, 9° 0′ O | |
Meereshöhe | von 7 m bis 20 m | |
Einrichtungsdatum | 2. April 1994 | |
Verwaltung | NLWKN |
Der Sandtrockenrasen Achim ist ein Naturschutzgebiet in der niedersächsischen Stadt Achim im Landkreis Verden.
Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG LÜ 211 ist circa 57 Hektar groß. Es ist nahezu deckungsgleich mit dem im 2004 ausgewiesenen, gleichnamigen FFH-Gebietes.[1] Im Süden grenzt es an das Landschaftsschutzgebiet „Weserniederung zwischen Kanalmündung bei Eissel und Clüverswerder“. Das Gebiet steht seit dem 2. April 1994 unter Naturschutz. Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Verden.
Das aus zwei Teilflächen bestehende Naturschutzgebiet liegt zwischen den Achimer Ortsteilen Bierden und Uphusen südlich der Landesstraße 158. Es besteht aus Resten eines ehemaligen Binnendünengebiets, das sich entlang der Weser erstreckte.[2] Zum Großteil sind die Dünen abgetragen worden. Im Schutzgebiet liegt der durch Ausbaggerung entstandene Ellisee. Auf den nährstoffarmen und trockenen Sanden der Dünen kommen Silbergrasfluren und Sandtrockenrasen sowie Sandheiden mit Besenheide vor. Die Sandtrockenrasen zählen zu den wenigen größeren, noch vorhandenen Magerrasenkomplexen in Niedersachsen. Zur Pflege werden sie zeitweise mit Heidschnucken und Ziegen beweidet.[3]
Im Naturschutzgebiet kommen verschiedene, standorttypische Pflanzen- und Tierarten vor, darunter schützenswerte Hautflügler, Tagfalter und Heuschrecken.[4]
Vornutzung
Die früheren Uphuser Berge waren ein ausgedehntes Gelände zwischen Uphusen und Bierden, das bis Anfang des 20. Jahrhunderts von großen Dünen geprägt war. Zum Aufschütten der Bremer Bahndämme wurden vor dem Ersten Weltkrieg die großen Sanddünen abgetragen, es blieben aber noch zahlreiche kleinere Dünen zurück. Im Laufe der Jahre breitete sich wieder Heide und Buschwerk aus.
Das Gelände wurde bis 1944 von Borgward mit Sitz im nahegelegenen Bremen-Hastedt für die Erprobung der Fahreigenschaften ihrer militärischen Fahrzeuge genutzt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lag das Gelände zunächst einige Jahre brach, um dann wieder bis Ende der 1950er Jahre von Borgward als Testgelände genutzt zu werden. 1960 begann ein weiterer Sandabbau nicht nur der restlichen Dünen, sondern auch in die Tiefe, u. a. für den Ausbau des Bremer Kreuzes und der Neuen Vahr in Bremen.[5]
Weblinks
- Naturschutzgebiet „Sandtrockenrasen Achim“ in der Datenbank des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
Einzelnachweise
- ↑ Sandtrockenrasen Achim, Natura-2000-Gebiete, Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 28. Juni 2022.
- ↑ FFH-Gebiete: Sandtrockenrasen Achim (Ellisee), Natur- und Landschaftsschutz, Stadt Achim, archive.org, 29. Juli 2021.
- ↑ Mit Heidschnucken und Ziegen gegen Verbuschung, Pressemitteilung des Landkreises Verden, 21. Juli 2015. Abgerufen am 29. Februar 2016.
- ↑ Sandtrockenrasen Achim, Naturschutzgebiete, Landkreis Verden. Abgerufen am 29. Februar 2016.
- ↑ Fa. Carl Borgward – Testgelände Bierden, relikte.com. Abgerufen am 18. März 2014.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Grundkarte NordNordWest, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte von Niedersachsen, Deutschland
Das 1996 für das Bundesland Niedersachsen entwickelte Naturschutz-Schild.
Autor/Urheber: Florian Tenhaken, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Eine Silbergrasflur (Corynephorus canescens) im Naturschutzgebiet „Sandtrockenrasen Achim“
Autor/Urheber: Florian Tenhaken, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bild des Naturschutzgebiet „Sandtrockenrasen Achim“ mit Blick auf den durch Ausbaggerung entstandenen Ellisee