Sandauerholz

Sandauerholz
Gemeinde Iden
Koordinaten: 52° 47′ 33″ N, 12° 0′ 20″ O
Höhe: 25 m ü. NHN
Fläche:16,17 km²
Einwohner:24 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:1 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Juli 2009
Eingemeindet nach:Iden
Postleitzahl:39606
Vorwahl:039390

Lage von Sandauerholz in Sachsen-Anhalt

Sandauerholz ist ein Ortsteil der Gemeinde Iden im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]

Geografie

Lage

Das Dorf Sandauerholz liegt 30 Kilometer nordöstlich von Stendal und 3 Kilometer westlich von Sandau (Elbe) am Rand vom Biosphärenreservat Mittelelbe in der Altmark.

Südöstlich des Dorfes, nahe Büttnershof, quert die Gierseilfähre Sandau bei Stromkilometer 416,2 die Elbe und stellt damit die Verbindung zum rechten Elbufer und zur Bundesstraße 107 her.

Das Gebiet um Sandauerholz wird im Westen von den Resten alter Elbarme begrenzt, den Gräben des Sandauerholz Polders mit dem Schlafdeich, seit 1978 als Naturschutzgebiet „Alte Elbe zwischen Kannenberg und Berge“ unter Schutz gestellt.[3]

Westlich des Ortes führt der Elberadweg in Richtung Norden nach Kannenberg.[3]

Nachbarorte sind Kannenberg im Westen, Berge im Norden, Sandau (Elbe) im Osten, Büttnershof im Süden und Germerslage im Südwesten.

Ortsteilgliederung

Zum Ortsteil Sandauerholz gehören neben dem Dorf Sandauerholz, die früheren Wohnplätze Am Elbdeich, Am Gänsebring (oder Gänsebrink) und der Fährkrug an der Elbfähre.[4]

Geschichte

Die erste Erwähnung des Ortsnamens konnte nicht ermittelt werden. Der Ort entstand als Kolonie in einem Sandauer Holzrevier auf dem westlichen Elbufer, das auch 1820 als zu Sandau gehörig beschrieben wurde.[5]

Landwirtschaft

Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: eine Besitzung über 100 Hektar mit 150 Hektar, 14 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 248 Hektar, eine Gemeindebesitzung mit 6 Hektar, eine Besitzung mit 427 Hektar Fläche war von der Roten Armee besetzt und bewirtschaftet. Enteignet wurden zwei Betriebe, ein Bauernhof und das Rittergut Büttnershof. 1948 hatten aus der Bodenreform 54 Vollsiedler jeder über 5 Hektar und 12 Kleinsiedler jeder unter 5 Hektar erworben.[4]

Eingemeindungen

Nach Wilhelm Zahn gehörte das spätere Dorf zum Jahre 1807 zur östlich der Elbe gelegenen Stadt Sandau, danach zu Schwarzholz.[6] Bei der Volkszählung 1871 war die Colonie Sandauerholz ein Wohnplatz der Gemeinde Germerslage.[7]

Im Jahre 1883 entstand die selbständige Gemeinde Sandauerholz.[6] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Germerslage (mit dem Büttnershof) mit der Landgemeinde Sandauerholz vereinigt.[8]

Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Sandauerholz vom Landkreis Osterburg in den Kreis Osterburg umgegliedert.[9] 1965 wurde der Ortsteil Kannenberg von Berge[4] der Gemeinde Sandauerholz zugeordnet, wo er dann verblieb.[10] Am 1. Juli 1994 wurde Sandauerholz dem Landkreis Stendal zugeordnet.[9]

Durch einen Gebietsänderungsvertrag hat der Gemeinderat der Gemeinde Sandauerholz am 12. Januar 2009 beschlossen, dass die Gemeinde Sandauerholz in die Gemeinde Iden eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[11][12]

Somit ist Sandauerholz seit dem 1. Juli 2009 ein Ortsteil und gehört gemeinsam mit seinen ehemaligen Ortsteilen Büttnershof, Germerslage und Kannenberg zum Gemeinde Iden.

Einwohnerentwicklung

Jahr18711885189218951900190519101925
Sandauerholz524248[6]4395[6]61122[6]324
Am Elbdeich060201
Am Gänsebring050307
JahrEinwohner
1939222
1946458
1964307
1971336
1981251
1993234
JahrEinwohner
2006162
2014[00]031[13]
2015[00]027[13]
2017[00]026[14]
2018[00]027[14]
2020[0]023[1]
JahrEinwohner
2021[0]24[1]

Quelle bis 2006, wenn nicht angegeben:[4]

Religion

Die evangelischen Christen aus Sandauerholz gehörten früher zur Kirchengemeinde Sandau.[15] Die heutige kirchliche Zuordnung konnte nicht ermittelt werden.

Politik

Bürgermeister

Die letzte Bürgermeisterin der Gemeinde war Margret Tappe.[11]

Sehenswürdigkeiten

  • Der Friedhof Sandauerholz liegt knapp einen Kilometer südwestlich des Dorfes am Elberadweg. Er ist ein kommunaler Friedhof der Gemeinde Iden.[11]
  • Auf dem Friedhof gibt es ein Grab für drei unbekannte Soldaten aus dem Jahre 1945.[16]

Weblinks

Literatur

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1898–1899, doi:10.35998/9783830522355 (eBook zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 168 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).

Einzelnachweise

  1. a b c Karina Hoppe: In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 21.
  2. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 115 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1898–1899, doi:10.35998/9783830522355 (eBook zur zweibändigen Druckausgabe).
  5. Carl von Seydlitz: Der Regierungs-Bezirk Magdeburg. Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. Magdeburg 1820, S. 213 214 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000901~SZ%3D00230~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. a b c d e Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 168 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band VI, 1873, ZDB-ID 1467440-3, S. 4 (Digitalisat – Nr. 52).
  8. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 213.
  9. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 344.
  10. Karla Balkow, Werner Christ: Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der DDR, 1986, ISBN 3-7685-2185-0, S. 176.
  11. a b c Gebietsänderungsvertrag - Bildung einer Mitgliedsgemeinde der Verbandsgemeinde durch Eingemeindung der Gemeinde Sandauerholz in die aufnehmende Gemeinde Iden. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 11. Februar 2009, S. 36–38 (landkreis-stendal.de [PDF; 361 kB; abgerufen am 4. Mai 2021]).
  12. StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
  13. a b Doreen Schulze: Erstmals Zuwachs in Arneburg-Goldbeck. In: Volksstimme Stendal. 15. Januar 2016.
  14. a b Karina Hoppe: Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck verlor 2018 insgesamt 93 Einwohner. In: Volksstimme Stendal. 14. Februar 2019.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 103 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Sandauerholz, Gemeinde Iden (Altmark), Landkreis Stendal. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2020, abgerufen am 2. Oktober 2022.

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