Sand-Vergissmeinnicht
Sand-Vergissmeinnicht | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Sand-Vergissmeinnicht (Myosotis stricta) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myosotis stricta | ||||||||||||
Link ex Roem. & Schult. |
Das Sand-Vergissmeinnicht (Myosotis stricta), auch Aufrechtes Vergissmeinnicht oder Steifes Vergissmeinnicht genannt, ist ein Angehöriger der Raublattgewächse (Boraginaceae). Es blüht von März bis Mai.
Beschreibung
Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 5 bis 20 cm. Der Stängel steht meist starr aufrecht und kann einzeln, aber auch zu mehreren vorhanden sein. Er ist wenig ästig und dicht abstehend behaart. Die Laubblätter sind länglich, stumpf, die unteren meist rosettig angeordnet und kurz gestielt, die oberen sind sitzend. Die Haare an den Nerven der Blattunterseite besitzen eine hakig gebogene Spitze.
Die Blüten sind hellblau und befinden sich in sich zuletzt sehr verlängernden, vielblütigen Wickeln. Sie haben einen Durchmesser von etwa 1 bis 1,5 mm. Die Blütezeit ist März bis Juni.[1]
Die Fruchtstiele stehen starr aufrecht ab und sind höchstens halb so lang wie der Kelch. Auch zur Fruchtzeit sind die Blütenstiele kaum über 1 Millimeter lang.[2] Die untersten sind meist mit Tragblättern versehen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36 oder 48.[1]
Verbreitung
Standortansprüche
Das Sand-Vergissmeinnicht wächst in sonnigen Sandrasen, auf Dünen, auf Felsköpfen, an Wegrainen oder in Sandäckern. Es bevorzugt sommerwarme, trockene, magere, mehr oder weniger basenreiche, meist entkalkte, mäßig saure Sand- und Steingrusböden. Es ist ein Flachwurzler (bis 15 cm). Es ist eine Charakterart der Sedo-Scleranthetea-Klasse, kommt aber auch in lückigen Festuco-Brometea-Gesellschaften oder in Gesellschaften des Aperion-Verbands vor.[1]
Allgemeine Verbreitung
Myosotis stricta kommt in fast ganz Europa vor. Östlich bis Sibirien, dem Kaukasus und Westasien kommt es von Nordafrika und den Azoren durch fast ganz Europa bis Island und Nordrussland vor. Es fehlt aber in Großbritannien und Irland.[2] Es ist ein eurasisch-kontinentales Florenelement. In Österreich ist die Art selten, in der Schweiz allgemein zerstreut vorkommend. In der Schweiz steigt es sogar im Saastal im Wallis bis 2178 Metern Meereshöhe auf.[2]
Verbreitung in Deutschland
Das Sand-Vergissmeinnicht ist in Norddeutschland verbreitet, ansonsten zerstreut bis selten und bis in die montane Stufe zu finden.
Systematik und Taxonomie
Das Sand-Vergissmeinicht (Myosotis strictaRoem. & Schult.) hat folgende Synonyme: Myosotis micrantha auct., Myosotis ioannaeSennen, Myosotis nuriaeSennen, Myosotis rigidaPomel, Myosotis triasiiSennen, Myosotis vestitaVelen.
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
Einzelnachweise
- ↑ a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 782.
- ↑ a b c Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band V.3. 1. Auflage. München 1927, Nachdruck 1966, Seite 2172–2173.
Weblinks
- Sand-Vergissmeinnicht. FloraWeb.de
- Sand-Vergissmeinnicht. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Myosotis stricta Roem. & Schult. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 7. Februar 2016.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén
- Thomas Meyer: Vergissmeinnicht Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Beschreibung nach Hermann Wagner (1882)
- Bild
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Laubblattunterseite mit Hakenhaaren
Taxonym: Myosotis stricta ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Bahnhof Wien-Floridsdorf, Wien-Floridsdorf - ca. 160 m ü. A.
Autor/Urheber: Fornax, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Myosotis stricta (Unterfranken, Germany)
Autor/Urheber: Fornax, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Myosotis stricta, Unterfranken (Germany)
Autor/Urheber: Fornax, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Myosotis stricta (Unterfranken, Germany)
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Frucht mit Klausen (vordere Kelchblätter entfernt)
Taxonym: Myosotis stricta ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Bahnhof Wien-Jedlersdorf, Wien-Floridsdorf - ca. 160 m ü. A.
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Blütenstand
Taxonym: Myosotis stricta ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Bahnhof Wien-Floridsdorf, Wien-Floridsdorf - ca. 160 m ü. A.
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Habitus
Taxonym: Myosotis stricta ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Bahnhof Wien-Floridsdorf, Wien-Floridsdorf - ca. 160 m ü. A.
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Getrocknetes und gepresstes Exemplar von de:Myosotis stricta