San Bernardino (Kalifornien)

San Bernardino
Spitzname: Gate City, City on the Move, the Friendly City, Heart of Southern California

Downtown San Bernardino

Siegel

Flagge
Lage von San Bernardino in Kalifornien
Lage von San Bernardino im San Bernardino County (links) und in Kalifornien (rechts)
Basisdaten
Gründung:1854
Staat:Vereinigte Staaten
Bundesstaat:Kalifornien
County:San Bernardino County
Koordinaten:34° 8′ N, 117° 18′ W
Zeitzone:Pacific (UTC−8/−7)
Einwohner:
– Metropolregion:
222.101 (Stand: 2020)
4.599.839 (Stand: 2020)
Haushalte:59.770 (Stand: 2020)
Fläche:202,4 km² (ca. 78 mi²)
davon 152,3 km² (ca. 59 mi²) Land
Bevölkerungsdichte:1.458 Einwohner je km²
Höhe:321 m
Postleitzahlen:92401–92408, 92410–92415, 92418, 92420, 92423, 92424, 92427
Vorwahl:+1 909, 951
FIPS:06-65000
GNIS-ID:1661375
Website:sbcity.org
Bürgermeisterin:Helen Tran[1]

San Bernardino ist eine Stadt im San Bernardino County im US-Bundesstaat Kalifornien, Vereinigte Staaten, mit 222.101[2] Einwohnern (Volkszählung 2020) und Sitz der County-Verwaltung. Sie liegt im östlichen San Bernardino Valley am Fuße der San Bernardino Mountains. Die Stadt hat eine Größe von 202,4 km² und ist eine principal city der Metropolitan Statistical Area (MSA) Riverside–San Bernardino–Ontario mit rund 4,6 Millionen Einwohnern. Sie ist Sitz der California State University, San Bernardino und des Bistums San Bernardino.

San Bernardino wird von der historischen Route 66 durchquert.

Geschichte

San Bernardinos Geschichte beginnt in den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts. Spanische Missionare waren die ersten Siedler in dieser Region. Sie wählten das fruchtbare Tal am Fuße der majestätischen Bergkette als Vorposten für andere Missionare. Man erzählt, dass Vater Francisco Dumetz auf seiner letzten Missionsreise von San Gabriel auf das San-Bernadino-Tal gestoßen ist und am 20. Mai 1810 unter großen Anstrengungen einen Altar für die dort lebenden Indianer errichtet hat. Padre Dumetz nannte das Gebiet nach dem italienischen Heiligen Bernardino/Bernhardin „San Bernadino“.

1940 eröffnete das erste McDonald’s-Restaurant in San Bernardino. Glen Bell, späterer Gründer von Taco Bell, eröffnete hier 1954 sein erstes Restaurant.

1982 wurde die Open-Air-Bühne San Manuel Amphitheater erbaut.

Der Unfallort vom Mai 1989

12. Mai 1989 ereignete sich ein schwerer Eisenbahnunfall in San Bernardino, bei dem ein schwer beladener Güterzug der Southern Pacific Railroad entgleiste. Vier Menschen starben, vier weitere wurden verletzt. Bei den Aufräumarbeiten wurde die unter dem Unfallort verlaufende Calnev-Pipeline beschädigt, ohne dass dieses bemerkt wurde. Die Schwächung führte 13 Tage nach dem Eisenbahnunglück zu einem Leck. Als sich der austretende Kraftstoff entzündete, wurden zwei weitere Menschen getötet und elf Häuser zerstört. Heute dürfen keine Häuser mehr in der Nähe der Gleise gebaut werden.

Am 11. Juni 2012 erklärte San Bernardino die Zahlungsunfähigkeit und stellte Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 9 des Konkursrechts. Die Stadt rechnete mit einem Defizit von 45 Millionen Dollar im laufenden Fiskaljahr. Fehler in der Buchführung, steigende Ausgaben für Investitionen, Schuldzinsen und Sozialleistungen, gepaart mit stagnierenden Einnahmen, hatten zur finanziellen Schieflage geführt. In den vorangegangenen vier Jahren war die Zahl der Angestellten bereits um 20 Prozent vermindert worden.[3] Am 30. Mai 2015 wurde bekanntgegeben, dass das Verfahren innerhalb eines Jahres beendet werden soll.[4] Am 6. Dezember 2016 bestätigte das Insolvenzgericht Meredith den Insolvenzausstiegsplan.[5][6]

Am 2. Dezember 2015 kam es im örtlichen Inland Regional Center zu einer Schießerei mit 14 Toten und 21 Verletzten, die von den Ermittlungsbehörden als Terrorakt eingestuft wird.[7]

1970 widmete die englische Band Christie der Stadt den Welthit San Bernadino.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner¹
1980118.494
1990164.164
2000188.742
2010209.961
2020222.101

¹ 1980–2020: Volkszählungsergebnisse

Demografie

Die Bevölkerung bestand laut dem Zensus von 2010 zu 19,0 Prozent aus Weißen und zu 15,0 Prozent aus Afroamerikanern; 4,0 Prozent waren asiatischer Herkunft. 66,0 Prozent der Bevölkerung waren Hispanics. Der Median des Einkommens je Haushalt lag 2015 bei 39.097 US-Dollar. 30,6 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze, womit San Bernardino eine der ärmsten Städte in Kalifornien ist.[8]

Verkehr

Auf dem Gelände des von 1942 bis 1994 betriebenen Militärflughafen Norton Air Force Base befindet sich heute der zivile San Bernardino International Airport (IATA-Code: SBD).

Das Bahnhofsgebäude von 1918 von der Gleisseite gesehen

Der Bahnhof San Bernardino Santa Fe Depot wird von Amtrak- und Metrolink-Linien angefahren. Der Bahnhof San Bernardino Downtown ist der Endpunkt zweier Metrolink- und der Arrow-Linie. Dort befindet sich auch der in der Mitte der 2010er Jahre eröffnete Busbahnhof (englisch Transit Center).[9]

Städtepartnerschaften

Partnerstädte San Bernardinos sind[10]

  • Korea Sud Goyang, Südkorea, seit 2003
  • Israel Herzlia, Israel, seit 1985
  • Nigeria Ile-Ife, Nigeria, seit 1981
  • Ruanda Kigali, Ruanda, seit 2000
  • Mexiko Mexicali, Mexiko, seit 1968
  • Philippinen Roxas, Philippinen, seit 1990
  • RusslandRussland Sawolschje, Russland, seit 1992
  • JapanJapan Tachikawa, Japan, seit 1959
  • Mexiko Villahermosa, Mexiko, seit 1971
  • China Volksrepublik Yushu, Volksrepublik China, seit 1993

Persönlichkeiten

  • Benjamin Franklin Bledsoe (1874–1938), Bundesrichter
  • Marshall Neilan (1891–1958), Schauspieler und Filmregisseur
  • Edith Head (1897–1981), Kostümbildnerin beim Film
  • Donald F. Hoffmeister (1916–2011); Mammaloge und Hochschullehrer
  • Bob Lemon (1920–2000), Baseballspieler
  • Gene Hackman (* 1930), Schauspieler
  • Phillip Francis Straling (* 1933), Bischof von Reno
  • Dave Wolpe (* 1936), Jazzposaunist und Arrangeur
  • Michael Reaves (1950–2023), Roman- und Drehbuchautor
  • Michael R. Clifford (1952–2021), Astronaut
  • Rick Berry (* 1953), Künstler und Illustrator
  • Randy Rhoads (1956–1982), Ex-Lead-Gitarrist von Ozzy Osbourne (in San Bernardino beerdigt)
  • Kevin Kiner (* 1958), Komponist
  • John Laurinaitis (* 1962), Wrestler
  • Kaari Upson (1970–2021), Künstlerin
  • Lisa Marie Varon (* 1971), Profi-Wrestlerin, besser bekannt als WWE-Diva Victoria
  • Jeremy Stevenson (* 1974), Eishockeyspieler
  • Aaron Gwin (* 1987), Mountainbiker
  • Layshia Clarendon (* 1991), Basketballspielerin
  • Damontae Kazee (* 1993), American-Football-Spieler
  • Alexander Mattison (* 1998), American-Football-Spieler
  • Jayden Daniels (* 2000), American-Football-Spieler
Commons: San Bernardino (Kalifornien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: San Bernardino (Kalifornien) – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. www.sbcity.org. (abgerufen am 16. Februar 2023).
  2. Explore Census Data San Bernardino County, California. Abgerufen am 22. Dezember 2022.
  3. San Bernardino, California, Weighs Chapter 9 Bankruptcy, Bloomberg.com vom 11. Juli 2012, abgerufen am 12. Juli 2012
  4. San Bernardino bankruptcy reaches ‘beginning of the end’, 30. Mai 2015
  5. Statement: Bankruptcy Update Dec. 2016 FOR IMMEDIATE RELEASE – STATEMENT Bankruptcy Update The history and future of San Bernardino. City of San Bernardino, 6. Dezember 2016, abgerufen am 8. Dezember 2016.
  6. City of San Bernardino - Chapter 9 Bankruptcy. In: www.ci.san-bernardino.ca.us. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Oktober 2013; abgerufen am 8. Dezember 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ci.san-bernardino.ca.us
  7. San Bernardino mass shooting: police say at least 14 dead – rolling coverage, The Guardian, 2. Dezember 2015
  8. U.S. Census Bureau: American FactFinder - Community Facts. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2020; abgerufen am 7. November 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/factfinder.census.gov
  9. Inlandfiets vom 12. September 2016
  10. Website der Stadt – Sister Cities Of San Bernardino (Memento desOriginals vom 17. Juni 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ci.san-bernardino.ca.us, abgerufen am 5. Mai 2017

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