Same (Pflanze)
Ein Same oder Samen (wie lateinisch semen ‚Samen‘, ‚Setzling‘, „das Fallengelassene“, aus indogermanischer Wurzel sēi ‚entsenden‘, ‚werfen‘ und verwandt mit säen[1])[2], im Plural auch Sämereien[3], ist eine der Ausbreitung dienende Gewebestruktur der Samenpflanzen (Spermatophyta), die aus einer Samenschale (Testa), dem Embryo und häufig noch einem Nährgewebe (Endosperm oder Perisperm) besteht.[4] Der Same bietet dem Pflanzenembryo die Voraussetzungen, um unter günstigen Keimungsbedingungen zu einem Sämling und dann zu einer ausgewachsenen Pflanze heranzuwachsen.
Samen entstehen, nachdem eine in den Samenanlagen sitzende Eizelle durch eine generative Zelle eines Pollenkorns befruchtet wurde. Aus der befruchteten Eizelle (Zygote) entsteht durch mitotische Zellteilungen ein pflanzlicher Embryo, der aber nicht weiterwächst, sondern durch teilweise Austrocknung in einer Art vorläufiger Wartestellung gehalten wird.
Dabei gibt es bedeutende Detailunterschiede zwischen
- Nacktsamern (Gymnospermae): Der Same liegt frei und ist nicht von einer Fruchtwand (Perikarp) umschlossen.[4]
- Bedecktsamern (Angiospermae): Der Same liegt im Fruchtknoten (Karpell) und ist demnach von einer Fruchtwand umschlossen.[4]
Gärtner und Landwirte sprechen statt von Samen häufig von Saat oder Saatgut. Pflanzensamen enthalten von Natur aus endophytische Mikroorganismen, die verschiedene Funktionen erfüllen können, darunter der Schutz vor Krankheiten.[5]
Siehe auch
- Ausbreitungsmechanismen von Pflanzen
- Dormanz, Wachstum (Biologie)
- Keimruhe, Lichtkeimer, Feldaufgang
- Saatgutbibliothek, Samenbank
- Stratifikation (Botanik), Vernalisation
- Tausendkorngewicht
Weblinks
- Literatur von und über Same im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage. Hrsg. von Walther Mitzka, De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 622 f.
- ↑ Das Herkunftswörterbuch (= Der Duden in zwölf Bänden. Band 7). 5. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2014 (S. 716). Siehe auch DWDS („Samen“) und Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 7. Auflage. Trübner, Straßburg 1910 (S. 384).
- ↑ Sämerei. In: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ a b c Neil A. Campbell, Jane B. Reece: Biologie. 8. Auflage. Pearson, München u. a. 2009, S. 1836.
- ↑ Haruna Matsumoto, Xiaoyan Fan, Yue Wang, Peter Kusstatscher, Jie Duan: Bacterial seed endophyte shapes disease resistance in rice. In: Nature Plants. Band 7, Nr. 1, Januar 2021, ISSN 2055-0278, S. 60–72, doi:10.1038/s41477-020-00826-5 (nature.com [abgerufen am 29. März 2021]).
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Eine Bohne als Beispiel für einen dikotylen (zweikeimblättrigen) Samen.