Same (Manufahi)

Same
Same (Osttimor)
Same
Koordinaten9° 0′ S, 125° 39′ O

Basisdaten
StaatOsttimor

Gemeinde

Manufahi
VerwaltungsamtSame
SucoLetefoho, Babulo
Höhe384 m
Einwohner7191 (2022)
Zentrum von Same
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Zentrum von Same
Zentrum von Same

Same (gesprochen Sah-may) ist die Hauptstadt der osttimoresischen Gemeinde Manufahi. Während der portugiesischen Kolonialzeit war auch die Gemeinde nach ihrer Hauptstadt benannt. 1936 wurde Same von den Portugiesen, nach dem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor Filomeno da Câmara de Melo Cabral, in Vila Filomeno da Câmara umbenannt. Doch der Name setzte sich nicht durch und einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte man zum alten Namen zurück.[1][2]

Geographie

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Ortsteile von Same
OrtePosition[3]HöheOrtePositionHöhe
Akadiruhun9° 1′ S, 125° 39′ O278 mBabulo9° 1′ S, 125° 39′ O246 m
Cotalala9° 0′ S, 125° 39′ O384 mLapuro9° 2′ S, 125° 39′ O246 m
Lia-Nai9° 1′ S, 125° 38′ O457 mMaibuti9° 1′ S, 125° 38′ O332 m
Manico 19° 0′ S, 125° 39′ O384 mManico 29° 0′ S, 125° 38′ O425 m
Manikun9° 1′ S, 125° 38′ O578 mNunu-Fu9° 1′ S, 125° 39′ O332 m
Raimera9° 1′ S, 125° 39′ O348 mRai-Ubo9° 0′ S, 125° 39′ O411 m
Ria-Lau9° 1′ S, 125° 39′ O348 mSame9° 0′ S, 125° 39′ O384 m
Searema9° 1′ S, 125° 39′ O332 mUma-Liurai9° 1′ S, 125° 39′ O301 m
Klimadiagramm von Same[4]

Die Stadt liegt im Inselinneren, 49 km südlich von der Landeshauptstadt Dili, auf einer Meereshöhe von 384 m im Verwaltungsamts Same. Nordwestlich liegen die Cablac-Berge (Cabalaki). Das Zentrum befindet sich im Suco Letefoho. Hier liegen die Ortsteile Ria-Lau (Rialau), Manico 1, Manico 2, Cotalala (Kotalala), Rai-Ubo (Raiubu) und Akadiruhun. Die Vororte Manikun, Lia-Nai (Lianai), Maibuti (Maihuti), Raimera (Raimerak), Searema (Scarema, Serema), Uma-Liurai (Umaliurai, Umahurai), Nunu-Fu (Nunufu), Babulo und Lapuro (Laiuru) liegen im Suco Babulo. Der Verwaltungssitz des Verwaltungsamts Same liegt nördlich im Suco Holarua.[5] Eine Überlandstraße führt von Same nach Maubisse im Norden und Betano im Süden. Eine Abzweigung führt nach Alas und Welaluhu im Osten.[6]

In Same liegen eine Vorschule, sechs Grundschulen, drei Prä-Sekundärschulen und eine Sekundärschule, die Escola Secundária Ensino Técnico Vocacional Same. Außerdem gibt es eine Polizeistation, einen Hubschrauberlandeplatz und ein kommunales Gesundheitszentrum.[7] Die Geburtenklinik wurde von Monacos Fürsten Albert II. am 19. April 2008 eingeweiht und nach seinem Vater Fürst Rainier III. benannt.[8] Vom alten Marktgebäude sind seit seiner Zerstörung durch die Indonesier nur noch die Betonmauern übrig. Ebenfalls in Ruinen liegt die Ave-Maria-Kirche. Sie wurde aber bereits im Zweiten Weltkrieg durch die Japaner zerstört. Am Rande des Ortes liegt der Fatu Maromak, ein kleiner Berg mit Marienschrein und einer kleinen Höhle.

Einwohner

(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Mädchen in traditioneller Tracht in Same

Same hat 7.191 Einwohner (Stand 2022). 1.869 leben im Suco Babulo, 5.322 im Suco Letefoho.[9]

Geschichte

Der portugiesische Militärposten in Same (1908)
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Ruinen der Ave-Maria-Kirche von Same

Same war die Hauptstadt des Reiches von Manufahi. Boaventura, der Liurai von Manufahi und sein Vater Duarte führten zwischen 1895 und 1912 mehrere große Revolten gegen die damalige portugiesische Kolonialmacht an. Boaventura vereinigte dabei mehrere timoresische Reiche zur größten Widerstandsbewegung, auf die die Portugiesen während der Kolonialzeit auf Timor trafen. Erst während der Rebellion von Manufahi 1911/12 wurde mit loyalen Timoresen und portugiesisch-afrikanischen Truppen aus Mosambik und teils sogar aus Angola der Aufstand endgültig geschlagen und Boaventura in Betano gefangen genommen. Er starb kurz darauf auf der Insel Atauro. Osttimoresische Quellen schätzen, dass bei der letzten Revolte zwischen 15.000 und 25.000 Menschen getötet und viele Tausend mehr gefangen genommen und eingekerkert wurden.[10][11]

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Portugiesisch-Timor von den Japanern besetzt. Ihnen widersetzten sich, während der Schlacht um Timor, australische Truppen im Guerillakampf. Die alte Kirche von Same wurde während der Besatzung zerstört. Ihre Ruinen stehen noch heute in der Nähe des Ortes. 1956 wurde Same zum Hauptort des neugegründeten Kreises Same, dem heutigen Manufahi.[12]

1975 marschierten die Indonesier in Osttimor ein. Bis Oktober 1976 waren auch die wichtigsten Städte wie Same besetzt. Ende 1979 gab es in Same ein indonesisches Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten.[13]

1999 wurde die Stadt Same, während der Unruhen im Umfeld des Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor, nahezu komplett von pro-indonesischen Milizen zerstört. 2001 wurde in Boroondara (Bundesstaat Victoria/Australien) der Freundschaftskreis Friends of Same gegründet, der Hilfsprojekte in der Region unterstützt.

Am 1. März 2007 wurde der flüchtige Rebellenführer Alfredo Reinado in Same zusammen mit 150 Mann von australischen ISF-Soldaten eingeschlossen. Zu ihm gesellten sich Gastão Salsinha, ein weiterer Anführer der rebellierenden Soldaten und der unabhängige Parlamentsabgeordneter Leandro Isaac, um ihn zu unterstützen. Etwa hundert Einwohner flohen aus den Ort. Am 4. März stürmte die australische Armee mit Unterstützung von Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen den Ort. Fünf Rebellen starben dabei, während von den Australiern niemand verletzt wurde. Reinado gelang die Flucht, ebenso Gastão Salsinha und seinen Männern. Leonardo Isaac blieb unverletzt. Einige Rebellen konnten gefangen genommen werden.

Sport

Der Kablaki FC ist ein Sportverein aus Same, der neben Fußball auch Volleyball, Basketball, Motocross und Offroad anbietet.

Persönlichkeiten

  • António Moniz Calau (* 1966), Politiker
  • Adérito Hugo da Costa (* 1968), Politiker und Journalist
  • Manuel Henrique Noronha (* 1969), Politiker
  • Isabel da Costa Ferreira (1974–2023), Politikerin, Juristin und Ehefrau des Staatspräsidenten

Weblinks

Commons: Same Vila – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, (Memento desOriginals vom 14. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.anps.org.au abgerufen am 28. September 2014.
  2. Boletim Oficial, XXXVII Ano - Numero 21, Govêrno Colonial, Diploma Legislativo N°85, 27. Mai 1936.
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. Seeds of Life
  5. Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  6. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  7. UNMIT-Landkarte von Manufahi, August 2008 (Memento desOriginals vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/unmit.unmissions.org (PDF; 523 kB)
  8. Regierung Monacos: Trip by H.S.H. Prince Albert II in East Timor : An ambitious policy for international cooperation, 2008, abgerufen am 28. Januar 2018.
  9. Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2023.
  10. Steve Sengstock, Faculty of Asian Studies, Australian National University, Canberra
  11. History of Timor – Technische Universität Lissabon (Memento desOriginals vom 24. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pascal.iseg.utl.pt (englisch; PDF; 824 kB)
  12. News "Roman Ba Sosiedade" ARS: MANUFAHI :" PROSÉSU ESTABELEZEMENTU ADMINISTRASAUN MUNISÍPIU MANUFAHI" (Díariu ARS,03-08-2023), 3. August 2023, abgerufen am 3. August 2023.
  13. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento desOriginals vom 28. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cavr-timorleste.org (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)

Auf dieser Seite verwendete Medien

2022-11-09 Same, Manufahi.jpg
Programa Mão de Obra Posto Administrativo, Posto Same-Vila bele halo manutenção ba meu ambiente.

9 de Novembro de 2022, Programa PMOPA, mão de obra posto administrativo, faze ll iha postu Same-Vila halo atividade sira hanesan halo manutenção ba jardim sira, halo manutenção no reparação estrada urbana no rural, halo preservação ba meu ambiente ida reselente no kria mos kampu Servisu informal ba komunidade sira. PMOHA liu iha OGR 2022 $7,2 Miloens nebe implementa iha postu administrativo 62 Inklui Postu Same Vila bele kontribui ba planu rekuperasaun ekonómiku liu husi kriasaun kampu servisu informal iha postu administrativu sira, fó mos Impaktu ba meu ambiente no diversificada seitor produtivu sira no halo prevenção ba risku desastre natural nebe kauza husi ambiental iha nevel lokal. Tenik DGDR. Observação gerak katak atividade PMOPA ba fase daruak nian oras né daudaun Postu Administrativo Idaidak implementa bazeia ba manual PMOPA no tuir atividade no sei Benefisia Trabalhadores estimativa sira nebe kada suku no Posto sira organiza.

  1. Remata

Média Gabinete DGDR

Ministério da Administração Estatal
2014 Casa dos Escuteiros de Same.jpg
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Same, Manufahi
Edifício do Comado Militar de Manu-Fahi 1908.jpg
Edifício do Comado Militar de Manu-Fahi 1908
2014 Igreja Ave Maria de Same 02.jpg
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Same, Manufahi
Same Markets.jpg
Autor/Urheber: John Hession, Lizenz: CC BY 2.0
Der alte Markt von Same/Osttimor. Das Gebäude wurde von den indonesischen Armee zerstört und war 2010 noch nicht wieder aufgebaut.
2016 Same Igreja.jpg
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Igreja, Same
Manufahi subdistricts.png
Autor/Urheber: drawn by J. Patrick Fischer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Subdistricts of District of Manufahi/East Timor.
2014 Zentrum von Same.jpg
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Same, Manufahi
Same Klimadiagramm.png
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Klimadiagramm von Same
Same monument.jpg
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im Zentrum von Same/Osttimor.
Sede do Municipio de Same.jpg
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Same, Manufahi