Sambach (Otterbach)
Sambach Ortsgemeinde Otterbach | ||
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Koordinaten: | 49° 30′ N, 7° 43′ O | |
Höhe: | 220 m ü. NHN | |
Einwohner: | 408 (30. Jun. 2007)[1] | |
Eingemeindung: | 7. Juni 1969 | |
Postleitzahl: | 67731 | |
Vorwahl: | 06301 | |
Lage von Sambach in Rheinland-Pfalz | ||
Dorfgemeinschaftshaus Sambach |
Sambach ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Otterbach im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Bis 1969 war er eine selbständige Gemeinde.
Lage
Sambach liegt im nordwestlichen Gemeindegebiet rund einen halben Kilometer entfernt von der Kerngemeinde am rechten Ufer der Lauter. Auf der anderen Seite des Flusses befindet sich die zum Kaiserslauterer Stadtteil Erfenbach gehörende Siedlung Stockborn. Durch das Sambacher Siedlungsgebiet fließ der Dutenbach, ein orografisch rechter Nebenfluss der Lauter. Einen Kilometer nordwestlich befindet sich die Ortsgemeinde Katzweiler.
Geschichte
Das Kloster Otterberg war im Ort begütert, besaß seit 1215 das Patronat über die Pfarrkirche, die dem Kloster ab 1249 auch gehörte.[2]
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Sambach in den Kanton Otterberg eingegliedert. 1815 gehörte der Ort zunächst zu Österreich. Ein Jahr später wechselte er in das Königreich Bayern. Vom 1818 bis 1862 gehörte er dem Landkommissariat Kaiserslautern an; aus diesem ging das Bezirksamt Kaiserslautern hervor. 1928 hatte Sambach 247 Einwohner, die in 38 Wohngebäuden lebten. Die Katholiken gehörten seinerzeit zur Pfarrei Otterbach, während die Protestanten zu derjenigen von Otterberg gehörten.[3] Ab 1938 war der Ort Bestandteil des Landkreises Kaiserslautern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sambach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde der Ort am 7. Juni 1969 in die Nachbargemeinde Otterbach eingegliedert. Seither bildet Sambach dort einen Ortsbezirk.
Politik
Sambach ist der einzige ausgewiesene Ortsbezirk der Gemeinde Otterbach. Dem Ortsbeirat gehören acht Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[4]
Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Beirat in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt. Bei der Kommunalwahl 2014 fand noch eine Mehrheitswahl statt.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | Gesamt |
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2019[5] | 6 | 2 | 8 Sitze |
2014[6] | Mehrheitswahl | 8 Sitze |
Ortsvorsteher ist Holger Jung von der SPD.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 74,17 % wiedergewählt.[8]
Infrastruktur
Einziges Kulturdenkmal vor Ort ist ein Wohnhaus, das früher die örtliche Schule beherbergte und mittlerweile als Dorfgemeinschaftshaus fungiert.[9] Mit dem SV Sambach 1961 e. V. existiert zudem ein Fußballverein.
Ein markantes Bauwerk war der südlich des Siedlungsgebiets gelegene, 1953 in Betrieb genommene Sender Sambach des AFN. Am 31. August 2014 wurde er abgeschaltet und am 5. August 2020 gesprengt.
Sambach gehört zum Gerichtsbezirk Kaiserslautern.
Verkehr
Der Ort erhielt 1883 mit Eröffnung der Lautertalbahn Kaiserslautern–Lauterecken Anschluss an das Eisenbahnnetz. Der Haltepunkt Sambach diente ausschließlich dem Personenverkehr und war während der Zeit der Bayerischen Staatseisenbahnen entsprechend als Stationstyp 1 geführt.[10] Er wurde bereits 1912 aufgegeben, schon zuvor war er zusammen mit dem Bahnhof Erbach an der Glantalbahn die unrentabelste Betriebsstelle im Netz der Pfalzbahn gewesen.[11] Seit den 2000er Jahren gibt es in Sambach Bestrebungen, wieder einen Haltepunkt vor Ort einzurichten.[12] Durch den Ort verläuft außerdem die Bundesstraße 270.
Einzelnachweise
- ↑ gov.genealogy.net: Sambach
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540, 542).
- ↑ Ortschaftenverzeichnis für den Freistaat Bayern. In: daten.digitale-sammlungen.de. Abgerufen am 9. Oktober 2015.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF) § 2 und 3. Ortsgemeinde Otterbach, 22. November 2016, abgerufen am 27. Oktober 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Sambach. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Sambach. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
- ↑ Mandatsträger. SPD Otterbach-Sambach, abgerufen am 2. April 2018.
- ↑ Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 27. Oktober 2019 (siehe Otterbach-Otterberg, Verbandsgemeinde, 13. Ergebniszeile).
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Kaiserslautern. (Memento vom 4. Februar 2022 im Internet Archive) Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 23 (PDF; 5,4 MB).
- ↑ Die Bahnhöfe der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen – linksrheinisch (bayerische Pfalz) – Pirmasens bis Steinwenden. Abgerufen am 11. Juni 2013.
- ↑ Hans-Joachim Emich, Rolf Becker: Die Eisenbahnen an Glan und Lauter. 1996, S. 36.
- ↑ oKeiner darf mit! Stündlich fährt ein Zug an Sambach vorbei – Busverkehr mit großen Lücken. Abgerufen am 15. März 2013.
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