Salzburg-Tiroler-Bahn

Salzburg Hbf–Wörgl Hbf
EC 163 „Transalpin“ passiert das Kaisergebirge.
EC 163 „Transalpin“ passiert das Kaisergebirge.
Strecke der Salzburg-Tiroler-Bahn
Streckennummer (ÖBB):101 03
Kursbuchstrecke (ÖBB):200 (Freilassing – Saalfelden)
201 (Saalfelden – Innsbruck Hbf)
Streckenlänge:191,730 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Netzkategorie:A
Stromsystem:15 kV / 16,7 Hz ~
Maximale Neigung:27 
Minimaler Radius:227 m
Höchstgeschwindigkeit:130 km/h
Zweigleisigkeit:Salzburg Hbf–Wörgl Hbf
von Rosenheim
0,000Salzburg Hbf 426 m ü. A.
Übergang zur Bahnstrecke Salzburg–Lamprechtshausen
Westbahn nach Wien Westbf
von Salzburg Itzling
2,100Salzburg Sam seit 2004
Verbindungsschleife zur Westbahn n. Abzw. Hallwang-E.
2,401Salzburg Gnigl Vbf
2,975Salzburg Gnigl seit 2003
3,495Salzburg Gnigl Vbf Einfahrgruppe
4,490Salzburg Parsch seit 2003
5,756Salzburg Aigen
7,927Salzburg Süd
8,092Hellbrunn-Glasenbach 28. Mai 1978 aufgelassen
8,988Elsbethen 429 m ü. A.
9,746Elsbethen 28. Mai 1978 verlegt
12,203Üst Salzburg Aigen 5
13,200Puch Urstein seit 2005
15,255
15,300
Fehlerprofil (−45 m)
14,524Puch bei Hallein (2003: Puch-Oberalm)
15,970Oberalm seit Ende 2006
17,808Hallein Verbindung – Regionalstadtbahn Salzburg in Planung445 m ü. A.
19,350Hallein Burgfried seit 2005
20,923Bad Vigaun (1944: Vigaun)
22,380Kuchl Garnei seit 2005
22,875Üst Hallein 3
25,167Kuchl Lst (Awanst)
25,580Kuchl
28,764Golling-Abtenau 468 m ü. A.
Salzach
31,529Anschlussbahn (Awanst)
31,556Anschlussbahn (Awanst)
31,868Ofenauer Tunnel (940 m)
Salzach
32,954Geröllschutz-Galerie
34,464Üst Golling-Abtenau 2
38,565Üst Golling-Abtenau 4
38,673Sulzau Lst (Awanst)
41,699
41,723
Fehlerprofil (−24 m)
42,236Tenneck 519 m ü. A.
(bis 26. September 1971 Konkordiahütte)
45,212Werfen 526 m ü. A.
46,604Pfarrwerfen (1944: Dorfwerfen) 528 m ü. A.
49,834Rupertus-Tunnel (327 m)
51,735
52,000
Fehlerprofil (−265 m)
Ennstalbahn nach Selzthal
52,305Bischofshofen 544 m ü. A.
55,272Mitterberghütten 550 m ü. A.
55,386Anschlussbahn (Awanst)
56,882Üst Bischofshofen 2
61,266St. Johann im Pongau (1944: Markt Pongau) 565 m ü. A.
Salzach
66,546Schwarzach-St. Veit 590 m ü. A.
Tauernbahn nach Spittal-Millstättersee
68,638Schwarzacher Tunnel (190 m)
69,636Thumersbacher Tunnel (nur linkes Gleis) (380 m)
70,158Blaue Wand-Tunnel (nur linkes Gleis) (370 m)
70,528Lawinengalerie Blaue Wand (nur linkes Gleis) (11 m)
Salzach
74,978Lend 634 m ü. A.
Salzach
Salzach
79,040Eschenau 673 m ü. A.
79,291Unterstein-Tunnel II (nur rechtes Gleis) (851 m)
79,721Unterstein-Tunnel I (nur linkes Gleis) (464 m)
80,193Trattenbach-Tunnel (nur rechtes Gleis) (58 m)
80,869Spritzbach-Tunnel (nur rechtes Gleis) (346 m)
81,9Kitzlochklamm (aufgelassen)
82,020Taxenbach-Tunnel (277 m)
82,371Martinswand-Tunnel I (nur rechtes Gleis) (574 m)
84,328Taxenbach-Rauris 718 m ü. A.
86,371Anschlussbahn (Awanst ehem. Sägewerk)
88,875Gries im Pinzgau 744 m ü. A.
Salzach
93,734Bruck-Fusch 757 m ü. A.
ehemalige Anschlussbahn nach Kaprun
Salzach
Pinzgauer Lokalbahn nach Krimml (760 mm)
~98,1Zell am See Schüttdorf (in Planung)
99,414Zell am See 752 m ü. A.
102,139Anschlussbahn (Awanst für die Firma Hagleitner)
103,944Üst Zell am See 2
104,000Maishofen-Saalbach 765 m ü. A.
104,041Lst Maishofen-Saalbach (Awanst)
106,750
106,823
Fehlerprofil (−73 m)
108,004Gerling im Pinzgau 748 m ü. A.
110,950
111,050
Fehlerprofil (−100 m)
~112,000ehemalige Anschlussbahn (600 mm)
der Firma STRABAG/Diabaswerke Saalfelden
112,335Saalfelden 728 m ü. A.
113,043Anschlussbahn (Awanst)
der Firma STRABAG/Diabaswerke Saalfelden
118,150Leogang-Steinberge 796 m ü. A.
120,483Leogang 840 m ü. A.
120,825Üst Saalfelden 2
123,076Hütten 14. Dezember 2008 aufgelassen 885 m ü. A.
126,312Berg Grießen 28. Mai 1995 aufgelassen 946 m ü. A.
Anschlussbahnen (Awanst)
Landesgrenze Salzburg / Tirol
130,141Hochfilzen 970 m ü. A.
134,400Pfaffenschwendt 888 m ü. A.
139,100Üst Hochfilzen 2 (ehem. Bf Fieberbrunn bis 9.2011)
139,357Fieberbrunn 783 m ü. A.
141,970
142,050
Fehlerprofil (−80 m)
144,475Grieswirt 687 m ü. A.
147,675St. Johann in Tirol 663 m ü. A.
150,295Anschlussbahn (Awanst) Firma Egger
151,959Oberndorf in Tirol (bis Dez 2006: Wiesenschwang-O.) 688 m ü. A.
153,783Anschlussbahn (Awanst) Hartsteinwerke Kitzbühel
153,783Anschlussbahn (Awanst) Unterwerk Kitzbühel
157,077Kitzbühel 763 m ü. A.
159,541Kitzbühel Hahnenkamm 773 m ü. A.
161,442Schwarzsee 772 m ü. A.
164,175Klausen 31. März 1951 aufgelassen
165,935Kalswirt 1. November 1943 aufgelassen
166,385Kirchberg in Tirol 820 m ü. A.
170,065Brixen im Thale 806 m ü. A.
173,097Westendorf 762 m ü. A.
173,591Üst Kirchberg in Tirol 2 (ehem. Bf Westendorf)
176,447Windau 723 m ü. A.
176,816Au-Tunnel (210 m)
178,890Leidegg-Tunnel (327 m)
182,280Hopfgarten Berglift
(bis 28. Mai 1961: Berglift-Hohe Salve)
183,447Hopfgarten 589 m ü. A.
ehem. Itter-Tunnel (45,3 m, im Sommer 2009 abgetragen)[1]
188,504Wörgl Süd-Bruckhäusl 523 m ü. A.
(bis 14. Dezember 2008: Bruckhäusl)
188,993Üst Hopfgarten 1
Unterinntalbahn von Kufstein
192,405Wörgl Hbf 505 m ü. A.
Unterinntalbahn nach Innsbruck Hbf

Koordinaten: 47° 29′ 30,2″ N, 12° 3′ 39,6″ O Die Salzburg-Tiroler-Bahn ist eine Hauptbahn in Österreich. Sie führt in den Bundesländern Salzburg und Tirol von Salzburg nach Wörgl und gehört zum Kernnetz der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).

Die Strecke ist durchgehend zweigleisig ausgebaut und wird im Gleiswechselbetrieb, Regelgleis rechts, befahren. Die gesamte Strecke ist elektrifiziert und wird mit 15.000 Volt Wechselstrom und einer Frequenz von 16,7 Hz betrieben.

Insbesondere im Abschnitt von Salzburg Hauptbahnhof bis Schwarzach-St. Veit wurde – im Zusammenhang mit der Tauernbahn und der Errichtung der S-Bahn Salzburg – die Strecke umfangreich ausgebaut und stellenweise neu trassiert.

Namen

Die Bahnstrecke wird (bzw. wurde[2]) auch als Giselabahn (nach der zweiten Tochter von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Frau Elisabeth von Österreich-Ungarn, Erzherzogin Gisela Louise Marie von Österreich) bezeichnet. Heute wird sie häufig als Teil der Westbahn begriffen; den Streckenteil Wien Westbf–Linz–Salzburg–Zell am See–Wörgl bezeichnet man auch als Kaiserin-Elisabeth-Bahn, den Streckenteil Zell am See–Wörgl darüber hinaus als Brixentalbahn.

Geschichte

Tirol war zwar seit 1858 mit Salzburg und dem Osten Österreichs durch die Eisenbahn verbunden, die Strecke führte aber über bayrisches Gebiet (Bayerische Maximiliansbahn), was insbesondere nach der Auflösung des Deutschen Bundes 1866 und zunehmenden Spannungen mit Bayern als strategischer Nachteil angesehen wurde. Daher wurde neben der 1871 eröffneten Pustertalbahn eine weitere innerösterreichische Ost-West-Verbindung geplant, die außerdem mit der Kronprinz-Rudolf-Bahn verbunden werden sollte.

Die erste Konzession wurde am 7. September 1869 für den Bau und Betrieb der Strecke Salzburg–Hallein mit dem Anschluss an die Kaiserin Elisabeth-Bahn erteilt.[3] Die Salzburg–Halleiner Bahn ging bereits vom 15. Juli 1871 an in Betrieb.[4] Auf Basis der Concessionsurkunde vom 10. November 1872, für die Actiengesellschaft der privilegirten Kaiserin Elisabethbahn zum Bau und Betrieb einer aus Ober-Steiermark nach Salzburg und Nordtirol führenden Locomotiv-Eisenbahn[5] wurde die Salzburg-Tiroler-Bahn von 1873 bis 1875 errichtet. Am 6. August 1875 wurde der öffentliche Verkehr auf der restlichen Strecke Hallein–Wörgl aufgenommen.[6] Sie führt von Salzburg über Hallein, Bischofshofen, St. Johann im Pongau, Schwarzach-St. Veit, Zell am See, Hochfilzen, St. Johann in Tirol, Kitzbühel nach Wörgl.

Die Normalspurstrecke führt durch das Salzachtal, wobei insbesondere der Bahnhof Bischofshofen auf Grund der Abzweigung zur Ennstalbahn von Bedeutung ist. Bei Wörgl trifft die Salzburg-Tiroler-Bahn auf die Bahnstrecke München–Innsbruck bzw. Salzburg–Deutsches Eck–Innsbruck.

1905 wurde die Nordrampe der Tauernbahn zwischen Schwarzach-St. Veit, welches an der Salzburg-Tiroler-Bahn liegt, und Bad Gastein eröffnet, 1909 war die Tauernbahn inklusive Tauernschleuse bis nach Villach fertiggestellt. Infolge der Errichtung der Tauernbahn wurde die Zulaufstrecke Salzburg – Schwarzach-St. Veit zweigleisig ausgebaut.

Von 1913 bis 1915 wurde im 125 Kilometer langen eingleisig betriebenem Abschnitt zwischen Schwarzach-St. Veit und Wörgl das zweite Streckengleis errichtet, wobei jedoch aufgrund der Topografie teilweise der Bau eines separat trassierten zweiten Gleises mit eigenen Tunneln ausgeführt werden musste. Damit war die Salzburg-Tiroler-Bahn in ihrem gesamten Verlauf zweigleisig ausgebaut. 1925 wurde mit der Elektrifizierung der Strecke begonnen, welche 1930 fertiggestellt wurde.

In der ersten österreichischen Republik war die Strecke dem Zuständigkeitsbereich der Bundesbahndirektion Innsbruck zugeordnet. Nach dem Anschluss Österreichs firmierte diese kurzfristig als Reichsbahndirektion Innsbruck, bevor sie bereits zum 15. Juli 1938 aufgelöst wurde. Die Strecke wurde der Reichsbahndirektion Linz unterstellt.[7]

Im Juli 1945 wurde die BBÖ Struktur wieder errichtet und der Staatsbahndirektion Innsbruck der Aufgabenbereich zugewiesen, den sie bis 1938 als Bundesbahndirektion innehatte. Mit der Neugründung der ÖBB im Sommer 1947 wurde die Staatsbahndirektion dann wieder zur Bundesbahndirektion Innsbruck, als die sie (bis zu ihrer im Zuge der ÖBB Strukturreform erfolgten Auflösung per Ende 2004) den Bahnbetrieb der Salzburg-Tiroler-Bahn führte.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war die Salzburg-Tiroler-Bahn auf Grund ihrer strategischen Bedeutung Ziel alliierter Bombenangriffe.

Nach sechs Jahren Projektierung wurde im Januar 2023 bei Lend eine aus 1904 stammende Eisenfachträgerbrücke eines Gleises über die Salzach zerteilt und ausgehoben. Im März soll die Strecke hier über eine neue Brücke wieder zweigleisig befahrbar sein. 12 Monate danach soll mit der Brücke des anderen Gleises analog verfahren werden.[8]

Ausbau

Im Juli 2022 begann die ÖBB mit Planungen für 5 km Neubaustrecke in den Salzachöfen beim Pass Lueg. Ziel ist durch einen Bahntunnel parallel zum Hiefler Tunnel der Tauernautobahn Hochwasser- und Lawinengefahr auszuweichen, die wiederholt Streckensperren verlangen. Nach dem bestehenden Ofenauertunnel durch den Ofenauerberg bei Golling sollen 2 km Strecke mit 4 Brücken folgen und dann der erwähnte 3 km lange Bahntunnel. Planungen und Bewilligungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung lassen einen Baubeginn ab 2029 erwarten.[9]

Streckenverlauf

Salzburg – Hochfilzen

Die Giselabahn verlässt in weitem Bogen den Nordkopf des Salzburger Hauptbahnhofs Richtung Südosten und verläuft im Talgrund des Salzachtals bis zum Pass Lueg, den sie im Ofenauer Tunnel passiert. Dem nunmehr deutlich engeren Tal der Salzach weiter am rechtsufrigen Bergfuß folgend, wird Bischofshofen erreicht. Kurz vor der Nordeinfahrt in den Bahnhof überbrückt die Bahnlinie parallel zur ostwärts ansteigenden Ennstalbahn die Salzach. Am Talboden geht es weiter bis Schwarzach, dessen östliche Bahnhofseinfahrt wiederum kurz hinter der nächsten Salzachbrücke der Giselabahn liegt.

Von hier ab westwärts und flussaufwärts wieder eng am Südufer des teils schluchtartig eingegrabenen Gewässers geführt, waren zahlreiche Kunstbauten und eine abschnittsweise getrennte Trassenführung der doppelspurigen Giselabahn bis etwa Taxenbach erforderlich. Auf die Nordseite der Salzach wird dabei kurz vor Lend gekreuzt. Bei Bruck nach Norden aus dem dort breiten Salzachtal abbiegend, hält sich die Trasse am Westufer des Zeller Sees, überwindet bei Maishofen die kaum merkliche Talwasserscheide zur Saalach und folgt dieser bis Saalfelden. Dort beginnt der Anstieg zum Grießenpass, wobei zuerst das Tal der Leoganger Ache gequert und danach in Westrichtung an den Südabhängen der Leoganger Steinberge Hochfilzen erreicht wird.

Hochfilzen – Wörgl

Richtung St. Johann folgt eine seitliche Talschleife hinab nach Pfaffenschwendt und weiter – in nördlicher steiler Hanglange über der Fieberbrunner Ache – der Abstieg zum Talboden bei der Haltestelle Grieswirt. Im Becken von St. Johann wechselt die Strecke ins Leukental Richtung Süden, das mittels einer weiteren Talschleife über den Fuß des Hahnenkamms und einem unmerklichen Sattel beim Schwarzsee ins Tal der Aschauer Ache hin verlassen wird.

Westwärts, an Kirchberg vorbei, wird der nächste flache Talpass zur Brixentaler Ache überschritten. Um hinter Westendorf die Talstufe nach Hopfgarten bei Haslau zu bewältigen, wechselt die Linie ostwärts mittels des Au-Tunnels ins Tal der Windauer Ache, zieht im Gefälle eine Schleife bergab an den gegenüber liegenden südlichen Talhang durch den Leidegg-Kehrtunnel und folgt nunmehr ab Haslau – nach Übersetzung der Ache – dem Brixental an dessen Nordflanke. In Hopfgarten ist der Talboden erreicht, in nordwestlicher Richtung strebt die Strecke nun gegen Wörgl Hbf.

Bedeutung und Betrieb

Die Salzburg-Tiroler-Bahn ist heute die einzige Ost-West-Eisenbahnverbindung, die ausschließlich auf österreichischem Gebiet verläuft. Besonders die Tatsache, dass keine Autobahnverbindung zwischen den Bundesländern Salzburg und Tirol auf österreichischem Gebiet besteht, verschaffte der Strecke große Bedeutung. Seit dem österreichischen EU-Beitritt 1995 ist ihre Bedeutung jedoch zunehmend im Schwinden begriffen, auch deshalb, weil auf Grund ihrer Charakteristik als Alpenbahn keine hohen Geschwindigkeiten möglich sind. Die ÖBB nutzt deshalb für Fernverbindungen vorzugsweise die Strecke von Salzburg über Rosenheim nach Innsbruck über das (Große) Deutsche Eck.

Bedeutung hat die Strecke insbesondere im Regionalverkehr, als Teil der Verbindung von Innsbruck nach Klagenfurt und Graz sowie als Teil der Linie von Salzburg nach Graz über die Ennstalbahn. In Kitzbühel an der Salzburg-Tiroler-Bahn beginnt auch die einzige österreichische Busverbindung von Nordtirol nach Osttirol. Eine gewisse Bedeutung hat die Strecke als Ausweichstrecke für den internationalen Bahnverkehr auf der Ost-West-Achse, größere Bedeutung hat sie jedoch als Zulaufstrecke für die Tauernbahn im Nord-Süd-Alpentransit. Auch im Nachtreisezug-Verkehr wird die Salzburg-Tiroler-Bahn genutzt. Der Nachtzug von Bregenz nach Wien fuhr bis Dezember 2008 hier, um Schienenmaut an die Deutsche Bahn für die Benutzung des Großen Deutschen Ecks zu sparen. Eine große Bedeutung kommt der Bahnstrecke auch durch den Nahverkehr im Zentralraum Salzburg zu. Zwischen Salzburg Hbf und Golling-Abtenau wird die Strecke im Halbstundentakt und von Golling bis Schwarzach im Stundentakt von der Linie S3 der S-Bahn Salzburg befahren. An Werktagen fährt die Linie alle zwei Stunden von Schwarzach-St. Veit hinaus weiter nach Saalfelden. Zwischen Hochfilzen und Wörgl verkehrt die S8 der S-Bahn Tirol im Stundentakt, einige Verbindungen werden nach Saalfelden weitergeführt. Zusätzlich zum Bundesländer-überschreitenden S-Bahn-Verkehr werden Regionalexpresszüge zwischen Salzburg Hbf, Schwarzach-St. Veit bzw. Saalfelden geführt. Seit dem Fahrplanwechsel 2020/2021 enden die von Salzburg Hbf kommenden REX-Züge am Wochenende/an Feiertagen nicht mehr im Bahnhof Saalfelden, sondern werden wie an Werktagen weiter bis nach Wörgl Hbf geführt. Zum Einsatz kommen hier neben dem ÖBB Talent (Baureihen 4023 & 4024) auch noch Lokbespannte Züge (Wendezüge), deren fahrplanmäßiger Einsatz jedoch ausgedünnt wird. Stattdessen wird vermehrt der ÖBB Cityjet der Baureihe 4746 zum Einsatz gebracht. Dieser neue Nahverkehrszug der ÖBB ist u. a. mit bequemen Sitzen, einem Fahrgastinformationssystem, kostenlosem WLAN und Steckdosen am Sitzplatz ausgestattet.

Die letzte Eisenbahnkreuzung im Tiroler Brixental ist seit 29. April 2011 Geschichte. Der letzte beschrankte Bahnübergang wurde durch eine Unterführung ersetzt. Von Roppen im Oberinntal bis zur Haltestelle Kitzbühel-Hahnenkamm gibt es nun keine niveaugleiche Eisenbahnkreuzung mehr (abgesehen von einer rein der LKW-Verladung dienenden, über Ladegleise führenden und mit Lichtsignalen gesicherten Eisenbahnkreuzung im Bahnhof Wörgl Terminal Nord).[10]

Galerie

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Links und rechts der Bahn in Österreich (Propagandastelle der ÖBB, Wien, 1929)

Siehe auch

Literatur

  • Alfred Horn: Die Eisenbahnen in Österreich. Offizielles Jubiläumsbuch zum 150jährigen Bestehen. Bohmann, Wien 1986, ISBN 3-7002-0643-7.
  • Ignaz Konta: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreichs vom Jahr 1867 bis zur Gegenwart. In: Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1.2. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 1–426 (archive.org).
  • Eisenbahnatlas Österreich. Schweers + Wall, Aachen 2005, ISBN 3-89494-128-6, S. 63.
  • Alfred Horn: ÖBB Handbuch 1993. Bohmann, Wien 1993, ISBN 3-7002-0824-3.
  • Helmut K. Mißbach: Eisenbahnen in Tirol. Vorgeschichte – Bahnbau – Betrieb. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-87943-640-1, S. 71–82.
  • Michael Alexander Populorum: 150 Jahre Eisenbahn in Salzburg 1860–2010. Ein kleiner Nachruf zum Jubiläum der “Eisenbahnwerdung” des Landes Salzburg im August 2010. Schriftenreihe des Dokumentationszentrums für Europäische Eisenbahnforschung (DEEF), Band 1, 2010, 3. Auflage 2017 auf DVD, ISBN 978-3-903132-06-1. Mercurius Verlag Grödig/Salzburg. Railway Research Austria.

Weblinks

Commons: Salzburg-Tiroler-Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Itter-Tunnel: 45,30 Meter auf eisenbahntunnel.at, abgerufen am 12. August 2017
  2. Volkswirthschaftliche Zeitung. (…) Giselabahn. In: Das Vaterland, Nr. 314/1872 (XIII. Jahrgang), 15. November 1872, S. 5 (unpaginiert), Spalte 2 Mitte. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  3. Concessionsurkunde vom 7. September 1869, zum Bau und Betrieb einer an die Kaiserin Elisabethbahn anschließenden Lokomotiv-Eisenbahn von Salzburg nach Hallein. In: Reichsgesetzblatt, Jahrgang 1870, S. 53–60. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rgb
  4. I. Konta: Geschichte der Eisenbahnen Österreichs. Band 1.2. 1898, S. 94
  5. RGBl. 1872/170. In: Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder, Jahrgang 1872, S. 587–614. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rgb; Volkswirthschaftliche Zeitung. (…) Giselabahn. In: Das Vaterland, Nr. 359/1872 (XIII. Jahrgang), 31. Dezember 1872, S. 3 (unpaginiert), Spalte 3 unten. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  6. I. Konta: Geschichte der Eisenbahnen Österreichs. Band 1.2. 1898, S. 164, 165
  7. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hrsg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 6. August 1938, Nr. 36. Bekanntmachung Nr. 488, S. 213.
  8. Hundert Jahre alte Eisenbahnbrücke abgetragen orf.at, der 20. Januar 2023, abgerufen am 20. Januar 2023.
  9. Neuer Bahntunnel gegen Naturgewalten orf.at, 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022.
  10. Bahnschranken sind Geschichte – Das Brixental ist bahnkreuzungsfrei. Die Unterführung in Brixen wurde eröffnet. (Memento vom 17. September 2012 im Webarchiv archive.today)

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