Salomo III. von Konstanz
Salomo III. von Konstanz (* um 860; † 5. Januar 919 oder 920) war Bischof von Konstanz von 890 bis 919/920 und Abt von St. Gallen.
Er war der Großneffe Bischof Salomos I. von Konstanz († 871) und Bruder Waldo von Freisings. Der Schüler Isos und Notkers des Stammlers wurde 890 Bischof von Konstanz und Abt von St. Gallen und spielte neben seinem Gönner und Freund Hatto von Mainz in der Geschichte des ostfränkischen Reichs durch Klugheit und Ehrgeiz eine bedeutende Rolle.
Vor seiner Weihe zum Geistlichen im Jahr 885 und seinem Eintritt als Mönch in St. Gallen 887 hatte Salomon mit einer Frau namens Uta oder Hildegard eine Tochter, die später einen Mann namens Notker aus dem Thurgau heiratete. Nicht ohne Zutun Salomons wurde die Mutter später ab ca. 895/900 Äbtissin des Fraumünsterklosters in Zürich.[1][2]
890 hatte er ein wichtiges Formelbuch (Mustersammlung von Urkundenformeln und Briefen) fertiggestellt.[3] Auch gibt es von ihm zwei poetische Episteln an den Bischof Dado von Verdun über den Tod seines Bruders und das Unglück des Vaterlands.
895 nahm er an der Synode von Trebur teil.[4] Er war seit 909 Kanzler für Ludwig das Kind und dessen Nachfolger Konrad I. Namentlich auf Konrad I. hatte er großen Einfluss. Mit dem adeligen Geschlecht der Hunfridinger kam es zu einem erbitterten Machtkampf und Salomo konnte 911 die Hinrichtung der Brüder Adalbert und Burchard wegen Hochverrat durchsetzen.[5] Salomo starb im Januar 919 oder 920.
Literatur
- Salomo. In: Helvetia Sacra III/1/2. 1986, S. 1280 f.
- Paul Ladewig: Salomo III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 277–281.
- Thilo Offergeld: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hrsg.: Hahnsche Buchhandlung. 2001, ISBN 978-3-7752-5450-2, S. 544–547.
- Helmut Maurer: Salomo III.. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
- Salomo III bei genealogie-mittelalter.de
- Abt Salomo (890-919) im Stadtlexikon der Stadt Wil
Einzelnachweise
- ↑ Paul Ladewig: Salomo III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 277–281.
- ↑ Ekkehard IV: casus sancti Galli, cap. 29. In: Hans F. Haefele, Ernst Tremp (Hrsg.): MGH. Band LXXXII. Wiesbaden 2020, S. 210–212.
- ↑ Ernst Ludwig Dümmler: Das Formelbuch des Bischofs Salomo III. von Konstanz (Notker Balbulus). Hirzel, Leipzig 1857. – Neudruck: Zeller, Osnabrück 1964.
- ↑ Wilfried Hartmann, Isolde Schröder, Gerhard Schmitz (Hrsg.): Die Konzilien der karolingischen Teilreiche 875–911 = Monumenta Germaniae Historica Concilia, Bd. 5. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2012. ISBN 978-3-7752-5356-7, Nr. 39 – Tribur. S. 319–415 (369).
- ↑ Pierre Riche: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Albatros, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-96096-7, S. 268.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Salomo II. | Bischof von Konstanz 890–919 | Noting von Konstanz |
Bernhard | Abt von St. Gallen 890–919 | Hartmann |
Personendaten | |
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NAME | Salomo III. von Konstanz |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Konstanz |
GEBURTSDATUM | um 860 |
STERBEDATUM | 5. Januar 919 oder 5. Januar 920 |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Wiborada im Gespräch mit Abt Salomo (als Salomo III. Bischof von Konstanz); Cod. sang. 260, S. 299