Salmanus

St. Salmanus-Statue in St. Lucia (Broichweiden)

Salmanus (auch Salman, Salmannus oder Salmon, im würselener Platt Zalmuenes[1]) war ein Einsiedler und Missionar aus dem Kreis des bretonischen Einsiedlers Jodokus. Er lebte im 7. Jahrhundert.

Leben

Der Legende nach war Salmanus ein aus dem heutigen Asturien stammender Feldherr und offenbar adliger Abstammung. Nachdem er sich gegen ein militärisches Leben entschieden hatte, beschloss Salmanus, als Begleiter des hl. Jodokus nach Rom zu pilgern. In Dobach, einem Stadtteil von Würselen, beschloss Salmanus, als Einsiedler die Menschen zum Christentum zu führen.

Salmanus als Schutzpatron und Salmanusverehrung

Offenbar suchten schon die Menschen seiner Zeit bei ihm Hilfe, insbesondere erhofften sie sich durch das Gebet des Salmanus Hilfe bei Brust-, Lungen- und Hustenkrankheiten. Salmanus starb selbst an einer Hustenkrankheit. Südwestlich von Dobach wurde später eine Kapelle errichtet, die zu einer Wallfahrtsstätte wurde. Unter anderem auch aufgrund des intensiven Bergbaus im Aachener Revier und den damit oftmals verbundenen Erkrankungen (z. B. Staublunge), wurde das Grab des Heiligen Salmanus zu einer bedeutenden Wallfahrtsstätte, bei der man Hilfe bei Leiden dieser Art erbat. Die St.-Salmanus-Kapelle wurde 1802 geschlossen und 1818 niedergelegt.

Ein Teil der Reliquien (Kopfreliquiar) kam am 27. April 1805 in die neuerrichtete Pfarre nach Weiden, ein Teil nach Würselen. In den Wirren des Endes des Zweiten Weltkrieges wurde der Kopf gestohlen.

Ein zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtetes Wegkreuz, das Salmanus-Kreuz, steht heute noch. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde für Salmanus am 1. Sonntag im Mai ein Hochamt gelesen.

In der Kunst wird Salmanus oft mit abgelegter Krone dargestellt, die an seine adlige Herkunft erinnert.

Literatur

  • Ekkart SauserSalman. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 18, Bautz, Herzberg 2001, ISBN 3-88309-086-7, Sp. 1218–1219.
  • Dieter P. J. Wynands: Salmannus – ein Lokalheiliger des Aachener Landes. in: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde, Sonderdruck, 25. Jahrgang 1979/80, Heft 1–4
  • Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen. 3. Ausgabe. Aachen 1994 (ISBN 3-87448-172-7), S. 282.
  • Dieter P. J. Wynands: Geschichte der Wallfahrten im Bistum Aachen. Einhard-Verlag, Aachen 1986, ISBN 3-920284-21-6, S. 161 bis 166.

Weblinks

Commons: Salmanus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Salmanus“ im Kulturarchiv der Stadt Würselen

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St. Lucia (Broichweiden) 29.jpg
Autor/Urheber: Thomas Hummel, Lizenz: CC BY-SA 4.0
St. Lucia (Broichweiden), Statue St. Salmanus. Am 7. Mai 1876 schenkte der Gutsbesitzer Adolf Adenaw aus Vorweiden der Pfarrkirche St. Lucia die Statue des heiligen Salmanus, geschaffen von Meister Breuer aus Aachen. Die Figur ist aus Terrakotta und angemalt, Preis damals 150 Mark.