Saisondimorphismus

Saisondimorphismus bei Sedum adolphii
Das Foto links wurde im Januar aufgenommen, als das Alpha-Kojotenweibchen ihren vollen Winterpelz trug. Das Foto rechts stammt vom selben Kojotenweibchen im Juni. Auf dem Rücken trägt sie immer noch einen Teil ihres Winterpelzes. Fotos von Jim Kennedy auf der Metzger Farm Open Space in Westminster und Broomfield, Colorado
Briefmarken von Belarus 2020 mit Tieren in Winter- und Sommerkleid

Unter Saisondimorphismus (Saison, siehe Jahreszeit + di (zwei) + morphismus, Gestalt, siehe Morphologie) versteht man das saisonale Auftreten von zwei deutlich verschiedenen Erscheinungsformen oder Trachten bei einer Art. Es gibt eine Reihe von Gründen für die Ausbildung eines Saisondimorphismus. Dabei kann es sich bei Tieren um einen Farbwechsel handeln, als tarnende Anpassung an eine sich verändernde Umgebung (Hermelin) oder um einen Wechsel der körpereigenen Wärmedämmung oder um eine Kombination, oder um eine Balztracht (Hochzeitskleid wie beim männlichen Kragenhuhn, Geweih männlicher Hirsche, rote Bauchfärbung mancher Wassermolche) oder bei alljährlichem Habitatwechsel spezielle Anpassungen der äußeren Gestalt (Wassertracht / Landtracht vieler Molche). Parallel mit der morphologischen Veränderung kann sich auch das Verhalten saisonal ändern (Balz, Nahrungspräferenz, Zugverhalten, Ruhephasen, Nestbau, Habitatpräferenz, präferierte Gruppengröße u. a.).[1]

Bei vielen Laubbäumen kann das Blattwerk zeitweise entfallen, beispielsweise um die winterliche Schneelast zu verringern oder um die Verdunstung während der Trockensaison im Trockenwald oder tropischen laubabwerfenden Wald zu minimieren.

Maßgeblich für die Einleitung des Saisondimorphismus sind in den Gemäßigten Zonen die Intensität der Ultraviolettstrahlung, die Tageslichtlänge und der Temperaturverlauf,[2] in Trockenzonen die Humidität von Luft und/oder Boden.

Der Wechsel zwischen Winter- und Sommerkleid (Fellwechsel, Gefiederwechsel) kann durch das Auftreten mindestens zweier Generationen einer Art innerhalb eines Jahres verursacht werden. Hierbei unterscheiden sich diese innerhalb der Jahreszeiten in ihrer Erscheinungsform (zum Beispiel Körpergröße, Farbe) deutlich voneinander. Ein Beispiel hierzu ist das Landkärtchen.

Saisonaler Dimorphismus kann auch an einzelnen Individuen auftreten. Lebensraumtypisch für Zwergsträucher der Phrygana ist die Ausbildung saisonal unterschiedlicher Blattformen.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vanessa A. Sorensen, Douglas H. Taylor: The effect of seasonal change on the group size, group composition, and activity budget of white-tailed deer, Odocoileus virginianus. In: The Ohio Journal of Science, Band 95, Nr. 5, Dezember 1995), S. 321–324 (PDF).
  2. William E. Bradshaw, Christina M. Holzapfel: Evolution of animal photoperiodism. In: Annu. Rev. Ecol. Evol. Syst., Band 38, 2007, S. 1–25 (PDF).
  3. Erwin Bergmeier, Panayotis Dimopoulos & Petra Fischer: Monitoring und Management von Lebensraumtypen und Pflanzenarten der FFH-Richtlinie in Griechenland. In: Naturschutz und Biologische Vielfalt 26, 2005: 229–246. Bundesamt für Naturschutz, Bonn (PDF)

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Seasonal changes in sedum.jpg
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seasonal colour change in sedum adolphii
Winter and Summer Coats for a Coyote (48376016291).jpg
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The photo on the left was taken in January when the coyote had her full winter coat. The photo on the right is the same coyote taken in June as she was losing her winter coat and developing a much cooler summer coat. Her back still has some of the winter coat, while her legs, abdomen, and rear are showing the summer coat.

The fur in the winter coat is 3 to 4 inches long and makes a coyote appear much larger and heavier than is actually the case. Their bodies remain lean under the fur. People who are not aware of the differences between the winter and summer coats sometimes mistakenly think it is a different coyote or that the coyote has become malnourished and lost weight.

This is the alpha female coyote in the group at Metzger Farm Open Space in Westminster and Broomfield, Colorado.

Photograph by Jim Kennedy

To see the photos organized to tell the stories of what has been happening for the hawks, herons, turtles, snakes, and other wildlife and plants at or near Metzger Farm Open Space, go to <a href="https://www.flickr.com/photos/nature80020/sets/">www.flickr.com/photos/nature80020/sets/</a>